Krebsmedikation tötet Patienten
Das ARD-Magazin Monitor des WDR berichtet: Bei 49 Prozent der Krebsmedikamente, welche zwischen 2009 und 2013 für Europa zugelassen wurden, ist nicht stichhaltig bewiesen, dass sie die Lebenserwartung oder die Lebensqualität der Patienten verbessern.
Die Zulassungsbehörde EMA prüft die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit eines neuen Medikaments anhand der Studien des Pharmaherstellers.
Unbedenklichkeit bedeutet: Das Medikament schadet nicht mehr als es nutzt.
Statistiken beruhen immer auf einer prozentualen Auswertung. Ein Medikament, das 60% Wirksamkeit zeigt, wirkt eben nicht bei jedem Patienten zu 60%, sondern bei 60 von 100 Patienten. Die restlichen 40 Patienten erhalten eine Medikation, die nicht nur nicht wirkt, sondern deren Immunsystem so stark schädigen kann, dass die Krebserkrankung den Patienten schneller tötet als ohne Medikation.
Statistisch gesehen ist der Nutzen höher als der Schaden, denn statistisch gesehen profitieren 60% der Patienten von der Therapie des Medikaments. Aber es geht eben nicht nur um die 60% der Patienten, sondern um jeden einzelnen Menschen.
Natürlich hat jedes Medikament seine Berechtigung. Nicht umsonst werden Milliarden für die Entwicklung neuer Medikamente ausgegeben. Das wichtige ist allerdings, individuell zu prüfen, ob ein Medikament bei einem Patienten wirkt - oder eben nicht - oder ob ein anderes Medikament eine höhere Wirkungswahrscheinlichkeit besitzt.
Individuelle Wirksamkeitsprüfung je Patient
In den meisten Fällen wird der Primärtumor operativ entfernt und die sogenannte Rest-Tumor-Last (also die restlichen Tumorzellen, die sich noch im Körper befinden) mit einer Chemotherapie medikamentös behandelt. Und genau hier setzt ein neues Verfahren an: Eine einfache Blutentnahme reicht, um festzustellen, ob die geplante Chemotherapie einen Nutzen für den einzelnen Patienten versprechen kann - oder ob ein anderes Medikament bevorzugt werden sollte.
Die Blutprobe wird unterteilt und jeweils die Tagesdosis eines für die Therapie möglicherweise wirksamen Medikaments hinzugegeben. Unter einem automatisierten Laser-Mikroskop wird dann ermittelt, welches der Medikamente die meisten der zirkulierenden Tumorzellen des Patienten vernichtet und damit für den einzelnen Patienten individuell die höchste Wirkungswahrscheinlichkeit zeigt.
Getestet werden können dabei alle zytotoxischen intravenösen Therapeutika, also alle Medikamente, die im Blut direkt auf die Zellen wirken. Auch natürliche Produkte wie Mistelextrakt, Koffein oder Kurkuma wurden bereits getestet.
Welches Medikament das insgesamt wirksamste ist, ist allerdings unerheblich, denn es geht eben nicht um die Statistik, sondern um jeden einzelnen Patienten.
Mehr Informationen unter: www.maintrac.de