KULTURBILD: SEX UND SEXUALITÄT

KULTURBILD: SEX UND SEXUALITÄT

#KULTURFIT: SEX UND SEXUALITÄT

Es gibt von Menschen, die denken, dass sie sexuell gereift sind und nun können sie egal mit wem und egal wo, Sex haben. Und ja, augenfällig sind es die Männer, die offensichtlich ihrem Trieb nicht Herr sein können.

Wenn man die Gesellschaftshierarchien anschaut, da auch ein aufgeklärter und gebildeter Mann kann seine Versuchung zur Befriedigung seinen Trieb und Egos nicht umgehen.

Ach! "Sie tun mir irgendwie leid", dass sie sich nicht zügeln können und selbst zum Opfer von eigener Geissel verfallen.

Abgesehen davon, dass es auch die Frauen gibt, die ihre sexuelle Macht an Männer ausüben, doch das Böse Sex -Spiel wird in meisten Fällen von Männern initiiert.

Die Sex-Skandale, die in Medien immer wieder auftauchen, sind mittlerweile zu einem klaren Indiz geworden, dass in unserer Gesellschaft hier in der Schweiz mit der Erziehung von unseren Männern etwas nicht stimme.

Wir schauen die Bilder der sexuellen Erniedrigungen und Vergewaltigungen von Frauen in anderen Ländern und gehen auf die Straßen, skandieren und sprechen unsere Wut laut aus, als ob wir das Schicksal von Opfern in diesen Ländern von hier aus ändern können.

Gleichzeitig transportieren wir ein umgekehrtes Bild hier bei uns zu Hause: Wir schweigen über das sexuelle Verbrechen. Aus Scham und Ohnmacht, da auch dieses so wie es scheint ein strukturelles Problem in unserer Gesellschaft ist.

Auch weil, man kehrt die Sache lieber unter den Teppich, es ist in unserer Mentalität nicht angebracht, ein beflecktes Bild zur Schau zu stellen.

Nach dem Motto:

"Nüt sage. - "Uushalte" - "Es goht scho verby und wird vergässe" (Schweizerdeutsch)

Es geht vergessen in der Regel für die anderen, aber nicht für die Opfer. Diese müssen den physischen Schmerz und psychischen Schaden noch lange, wenn nicht ihr ganzes Leben mittragen.

In der letzten Woche begegnete ich in einer Zugfahrt einen alten Mann und kam ins Gespräch mit ihm über die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft. Ein Satz aus seinem Munde ist mir in der Erinnerung geblieben:

 "Ihr Frauen habt sowieso in diesem Leben am meisten zu leiden."  

Warum eigentlich?

Warum unsere Männer nicht uns unser Leid vorwegnehmen, um das Leben mit ihnen würdigen zu können. Dass wir Frauen unsere Männer als unsere Väter, Ehemänner, Brüder und Söhne begehren könnten.

Die Antworten kreisen um das Einzige, ganz primitiv, um die Macht-Präsenz eines Mannes. Viele Männer nehmen den Begriff "Mann" als Synonym für die "Macht". Es beginnt damit bereits in der Erziehung von vielen heranwachsenden Söhne: Sie werden verwöhnt und es wird Ihnen mehr erlaubt als einer Tochter/einem Mädchen.

In manchen Kulturen - (Unsere Gesellschaft besteht aus vielen anderen Kulturen.) - wird einem Sohn die Macht gegeben, seine Schwestern zu bewachen und zu kontrollieren. Es geht soweit, dass das Mädchen darf selbst nicht über seine Sexualität zu entscheiden.

Was hier im beigefügten Artikel und in meinem Beitrag ebenfalls die Rede ist, ist an sich ein abgedroschenes Thema, das uns die Menschheit seit mehreren Jahrhunderten begleitet.

De facto hat sich dabei bis heute nicht viel geändert, ausser wir nach so langer Zeit erst jetzt offen und öffentlich darüber sprechen und diskutieren können.

Doch das reicht nicht. Man soll aufhören unseren Männern zu gehorchen und nach ihrer Pfeife zu tanzen. Ohne uns Frauen gäbe die Männer auch nicht. Natürlich dies auch umgekehrt und gerade deswegen sollten Männer sich zügeln, zumindest mit ihrem sexuellen Trieb und die Frauen menschenwürdig behandeln.

Koisyn Schneider , Autorin, freie Journalistin, Erwachsenen Ausbilderin Sprache und Interkulturalität, Dolmetscherin und vieles mehr…

www.kulturfit.ch


Basler Zeitung, S. 2; 1.11.24


Sehr guter Beitrag . Vielen Dank Koisyn und ein schönes Wochenende

Koisyn Schneider

Die Sprache. Du hast diese oder nicht.

1 Monat

Einer von meinen Lesern hat mir seine Gedanken zu diesem Thema anvertraut und meinte auch, dass 👇 "Eigentlich gehört es (das Thema) täglich auf dem Schirm, bis es auch der letzte Mann begriffen hat" Was ich dazu denke, teile ich hier: "Mein herzliches Dankeschön für deine Gedanken.🙏🤗 Ich hatte keinerlei die Absicht die "normalen" Männer zu verletzen. Eben wie du es bemerkt hast, es gibt auch von diesen, die manchmal in das Pauschale miteinbezogen werden. Du hast einige Aspekte angesprochen, die sich nie ändern werden. Das bin ich sicher. Solange die geschlossenen Systemen wie die Religion oder auch manche Kulturen existieren werden, in welchen die Rolle eines Mannes in der Gesellschaft hervorgehoben wird, wird das Thema auch weiter präsent sein. Es helfen da auch keine Konzepte mit der Darstellung von angeblich offenen Kirchen und Religionen, wie sie sich als solche nach aussen behaupten wollen. Warum die Männer dazu nicht lernen wollen? Weil sie sich vor sich selbst offenbaren müssten. Genau an diesem Punkt scheitern unsere Versuche die Gesellschaften zu verbessern. Weil Sex und Sexualität können sehr schnell zum Besitz und Instrument der Menschen werden. Und nicht nur eines Zuhälters werden." So sehe ich es. Und du?

Koisyn Schneider

Die Sprache. Du hast diese oder nicht.

1 Monat

Es freut mich, dass ihr die Zeit genutzt habt, hier meinen Beitrag zu lesen 🙏❤️🤗 Richard Kopf 🙏❤️ Andreas Schmidt 🙏❤️ Jasmin Rauhaus-Höpfer 🙏❤️ Omed Hassan 🙏❤️ Euch allen ein schönes Wochenende ❗️ 🙏❤️ Liebe Grüße aus Büren/Solothurn 🇨🇭

Koisyn Schneider

Die Sprache. Du hast diese oder nicht.

1 Monat

Vielen Dank Lars Jørgensen für deine Zeit den Beitrag mitzulesen.🙏🤗❤️

Koisyn Schneider

Die Sprache. Du hast diese oder nicht.

1 Monat

Mein Dankeschön lieber Stephan Luering 🙏🤗

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