Lebenswege ... wie ein heftiger Sturz zum grössten Geschenk meines Lebens wurde.

Lebenswege ... wie ein heftiger Sturz zum grössten Geschenk meines Lebens wurde.

Es ist über fünf Jahre her, dass sich mein Leben nach einem heftigen Sturz grundlegend verändert hat.

Hätte ich damals gewusst, was auf mich zukommen sollte, als ich am 24.2.2015 vor unserer Migros mit aufgeschlagenen Knien und geprellten Handgelenken auf dem Boden lag - ich hätte vermutlich den Kopf in den Sand gesteckt.

Doch genau das tat ich damals schon zu lange und dieser Sturz war mein WakeUp-Call.

Ich war in einem gut bezahlten Job, der mich nicht erfüllte - im Gegenteil - mich immer weiter ausbrannte, weil ich das, was in mir steckte, gar nicht einbringen konnte. Ich lief permanent gegen Wände.

Und symbolisch dafür, folgte an jenem Tag die sehr schmerzhafte Begegnung mit dem Beton vor unserem Einkaufszentrum, als ich mal wieder hektisch und kopflos auf dem Heimweg nach einem langen Arbeitstag war.

Ich stand schnell auf, peinlich berührt, lief drei Schritte und lag erneut am Boden. Ich erkannte erst jetzt, dass sich die Schnürsenkelschlaufe meines rechten Stiefels (mit Doppelknoten!) im Haken des linken Schuhs verfangen hatte.

Das Leben (oder war es meine Seele?) hatte mich ausgebremst. Zweimal. Deutlicher ging es wohl nicht.

Doch ich machte weiter wie bisher - natürlich!! Dass das nicht gut gehen sollte, kannst du dir vermutlich denken ...

Wie ging es damals - nach diesen Doppelsturz (aka Freiflug auf die Fresse) im Februar 2015 weiter?

Ich machte weiter wie bisher. War sogar noch stolz drauf, am nächsten Tag mit blitzeblauen Handgelenken im Büro zu sitzen, obwohl ich innerlich völlig aus der Fassung war.

Der Sturz war nach kurzer Zeit ad Acta gelegt.

Doch im Laufe der Monate entwickelte ich seltsame neurologische Symptome: Massive Stressgefühle, Schwindel, Herzrasen, Sehstörungen. Ein seltsames Kribbeln im Hinterkopf. Ich vertrug keinen Alkohol mehr, bekam Schweissausbrüche nach dem Essen, ständige Schwäche und Erschöpfung. Trotzdem konnte ich nicht mehr schlafen.

Ich hatte das Gefühl, dass irgendwas mit dem Kopf nicht stimmen würde. Womöglich ein Tumor? An den Sturz dachte ich nicht mehr.

Der Hausarzt erklärte mir, dass ich einfach zu viel Stress im Büro hätte (das Projekt ging in die Endphase) und empfahl mir Yoga. Ich drehte mich im Kreis und wurde immer verzweifelter. Ich musste doch das Projekt stemmen! Aber ich konnte körperlich kaum noch. Dennoch riss ich mich so gut es ging zusammen und begann auf eigene Faust meine Symptome zu recherchieren.

Dann ein Lichtblick: Verschobener Atlaswirbel. Alles passte. Und da fiel es mir wieder ein: Der Sturz!!

Beim Recherchieren nach meinen seltsamen Symptomen stiess ich also auf den verschobenen Atlaswirbel. Alles machte plötzlich Sinn! Der Sturz, die schleichenden Symptome.

Im November 2015 liess ich mir dann den Atlas wieder richten, der tatsächlich massiv verschoben und rotiert war. Und damit dachte ich, sei alles wieder beim Alten ... Du ahnst es vermutlich schon ... dem war nicht so.

Die Symptome besserten sich nur minimal, die permanenten Stressgefühle und die Erschöpfung blieben auch. Ich schleppte mich bis Weihnachten durch mein Projekt.

Das Jahr 2016 begann holprig. Immer wieder die bekannten Symptome. Dazu kamen noch Panik- und Angstattacken. Tagsüber war ich erschöpft. Nachts konnte ich nicht richtig schlafen. Dennoch funktionierte ich weiter und ging arbeiten.

Anfang März - direkt nach einem Kurzurlaub - kam es dann, wie es kommen musste: Nichts ging mehr. Von einem Tag auf den anderen wurde mir der Stecker komplett gezogen. Die Symptome kamen voller Wucht zurück. Schlimmer als vorher. Ich konnte fast nur noch liegen. Mit täglich (!) 1800 mg Ibuprofen und Muskelrelaxanz kam ich einigermassen klar.

Arbeiten war nicht mehr möglich. Das war damals das Schlimmste für mich. Nicht mehr zu funktionieren. Ich schämte mich dafür und war so wütend.

Ich hatte meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle, geschweige denn mein Leben. Und ich hatte damals keine Ahnung, wie und ob sich das wieder ändern würde.

Ich spule ein wenig vor:

Mit Hilfe ganz vieler Menschen, meines Liebsten (der damals gerade seine Ausbildung zum Masseur und aufgrund meiner Symptome zum Schmerztherapeuten nach Liebscher und Bracht machte), meiner wunderbaren Hausärztin, einer achtsamen Ostheopathin und einigen tollen Energetikern kam ich in den kommenden Monaten - auch mit viel Eigenrecherche - nach und nach den Dingen auf die Spur.

„Instabile Halswirbelsäule“ lautete die Ausschlussdiagnose. (Das MRI vom Kopf war zum Glück völlig unauffällig.) Durch den doppelten Sturz waren die Bänder im Nacken überdehnt und dies verursachte eine permanente Nervenreizung des Vagusnerv, der für die Anspannung und Entspannung zuständig war.

Mein Körper war dadurch permanent im Dauerstress - quasi ein körperlich angetriggerter Burnout. Der nitrosative Stress und die Medikamente leerte die Mineralstoffspeicher und hatten eine sog. sekundäre Mitochondriopathie zur Folge, d. h. die kleinen Energiekraftquellen meiner Zellen gingen in den Dauerstreik.

Ein halbes Jahr verbrachte ich fast nur liegend. Ibuprofen und Muskelrelaxans waren mein täglicher Begleiter. Panikattacken, Schwindel, Sehstörungen, schlaflose Nächte und diese unfassbare Erschöpfung.

Ich weiss nicht wie viele Nächte ich mal weinend, mal wütend auf der Couch verbracht habe, damit Jörg nachts schlafen konnte. Ich, die schon so viel Persönlichkeitsentwicklung und energetische Heil- und Aufstellungsarbeit gemacht hatte, stand da wie der Ochs vor dem Berg!!

Um welche Lerneinheit ging es hier?? Ich verstand es nicht ... Der korrigierte Atlas war damals wichtig, aber er war lediglich der körperliche Schlüssel.

Und dann ... nach und nach ... kamen die Erkenntnisse.

Ich begann meinen Körper wieder wahr zu nehmen. Diese Verbindung war völlig gekappt!

Ich brauchte tatsächlich mehrere Monate, bis mit klar wurde, dass meine Schuhe mit den 5 cm Absätzen nicht das geeignete Schuhwerk mit diesen Symptomen für mich waren. Dass es nicht „optimal“ war, die Treppen hektisch runter zu rennen! Mehrere Monate brauchte ich für diese einfachen - eigentlich logische - Erkenntnisse.

Es ging um absolute Achtsamkeit und Wahrnehmung für die Reaktionen meines Körpers.

Mir wurde bewusst, wie sehr ich mich äusserlich und innerlich unter Druck setzte. Durch diesen Cut kam ich zum ersten Mal, wenn auch verdammt schmerzhaft, bei mir selbst an.

Was wollte ich? Was ist mir wichtig? Wo sind meine Grenzen?

Völlig neue Fragen waren das für mich. Und eins war klar: Ich musste mich selbst als den wichtigsten Menschen in meinem Leben erkennen. Selbstliebe üben - auch wenn ich eben nicht funktionierte. Lernen, um Hilfe zu bitten und sie auch anzunehmen. Nicht nur es zu wissen (kognitiv war mir das ja alles klar!), sondern es (mich!) zu fühlen. Es ging auch darum, innerlich aufzustehen, meine Grösse zu erkennen und dazu zu stehen. Rückgrat zu zeigen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Monate vergingen.

Nach einer energetischen Behandlung einer lieben Begleiterin konnte ich im Sommer von heute auf morgen Ibuprofen und Muskelrelaxans für 6 Wochen komplett absetzen.

Es war also möglich! Aber es brauchte meine volle Achtsamkeit für mich. Jeder kleinste „Rückfall“ in alte Muster und Verhaltensweisen gaben mir wieder einen Dämpfer. Aber langsam wusste ich, was dann zu tun war.

Parallel dazu begann ich, in Eigenregie, meine Mitochondrien wieder aufzupäppeln. Nach einem konsequenten Plan, mit hochdosierten Mineralstoffen über mehrere Monate.

In diesem Jahr wurde mir auch klar, dass Ich meinen Job so nicht mehr machen will.

Ich begann mich mit dem Thema Online Business zu beschäftigen. Lernte so viel wie möglich darüber (ich hatte ja auch sonst nichts zu tun!) und griff den Faden meiner Selbständigkeit wieder auf, die ich nach meiner Auswanderung in die Schweiz vorerst auf Eis gelegt hatte.

Ich stiess „zufällig“ durch eine Freundin auf eine spannende neue Methode und spielte mit dem Gedanken, tatsächlich nochmal eine Ausbildung zu machen. Ich hatte wieder Perspektiven.

Nach und nach - ganz langsam - verbesserte sich mein Zustand - so richtig allerdings erst, als ich wirklich begriffen hatte, dass es kein Zurück mehr ins alte Leben gab, sondern ich einen völlig neuen Weg für mich entdecken und gehen musste!

Diesen Weg schlug ich dann auch ein. Konsequent, klar stand ich für mich ein. Jeden Tag etwas mehr.

Die Symptome waren natürlich noch da, es gab viele Rückfälle - aber die Tendenz war, dass es aufwärts ging.

Auch heute noch nach über fünf Jahren - wenn auch sehr selten - kommen sie wieder, die Verspannungen im Nacken, wenn ich nicht gut auf mich achte oder Dinge tue, die nicht wirklich stimmig sind. Je mehr Freude ich habe, desto besser geht es mir.

Die Erschöpfung ist völlig weg. Meine Halswirbelsäule ist jedoch eine kleine Diva!

Mein Stressradar ist sehr fein, vor allem dann, wenn die Wirbel durch die Verspannungen etwas blockieren. Dann heisst es: Gang zurück schalten, mich gut um mich kümmern. Druck rausnehmen, wo es geht und immer hinterfragen: Will ich DAS wirklich?

Und dann geht es auch nach wenigen Stunden wieder besser.

Wie es damals weiter ging?

Ich ging ganz langsam wieder in Teilzeit in meinen alten Job zurück und baute mir nebenher mein Online Business auf. Anfang 2017 traf ich eine grosse Entscheidung. Ich verkaufte mein Haus in Deutschland und kündigte zum Juni meinen Job, um mein Business weiter zu verfolgen. Ich machte noch eine weitere Ausbildung und war dadurch viel am Reisen. Das brachte mir die Lebensfreude zurück. Mir ging es immer besser.

Wenn ich heute so zurück schaue, hat die heutige Christina nicht mehr viel mit der Christina von damals zu tun.

In dem ich mich und meinen Körper kennen, lieben, wertschätzen und achten gelernt habe, habe ich mich geheilt und mein Leben so ausgerichtet, dass es sich für mich richtig gut anfühlt.

Dieser Prozess war nicht einfach und schon gar nicht flauschig - aber das Beste, was mir passieren konnte.

Bis heute darf ich sehr sehr bewusst und achtsam mit mir sein, weil meine leise innere Stimme der Intuition und Wahrnehmung nur allzu oft vom lauten hektischen Aussen übertönt wird - gerade in Zeiten wie diesen.

Zu faulen Kompromissen bin ich nicht mehr bereit. Ich lasse los, was nicht zu mir passt. Für viele, die mich nicht kennen, mag das manchmal etwas befremdlich wirken. Aber ich kann nicht mehr anders. Nein, ich will auch nicht mehr anders.

Ich habe gelernt, dass ich alleine für mich und mein Leben verantwortlich bin. Ich bestimme selbst, wie es aussehen soll und ich habe aufgehört, meine Macht und Verantwortung an andere abzugeben.

Das mag alles sehr straight klingen, aber ich habe dadurch genau so gelernt, um Hilfe und Unterstützung zu bitten und diese auch anzunehmen.

Ich bin nach wie vor fürsorglich, hilfsbereit und gerne für andere da. Aber einfach, weil ich es möchte - und nicht mehr, weil ich das Gefühl habe, dass es von mir erwartet wird.

Ich kann mich fallen und los lassen. Das Leben mit meinen Lieblingsmenschen geniessen. Mich dem Jetzt hingeben und so wenig wie möglich planen.

Und all dies ist kein Widerspruch zum oben geschriebenen, sondern lediglich die andere Seite derselben Medaille:

Nur wenn ich für mich gut sorge, kann ich für andere da sein. Niemand hat was davon, wenn es mir schlecht geht!

Und dasselbe gilt übrigens auch für dich: Niemand - wirklich niemand!! - hat was davon, wenn es dir schlecht geht! Das grösste Geschenk für dich selbst und diese Welt bist du, wenn du „du selbst“ bist, wenn du dir deiner Grossartigkeit bewusst wirst, sie anerkennst und dir, deiner Wahrnehmung und Intuition vertraust.

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