Leise Größe: Demut als Comeback-Wert der Zukunft.
Ich gebe zu: Der Begriff wirkt wie aus der Mottenkiste gezerrt.
Ein bisschen verstaubt, irgendwie religiös angehaucht, tradiert.
Und doch beinhaltet er alles, was modernes und humanes Management ausmacht.
Meine Prognose:
➡️Demut erlebt ein Comeback.
Vielleicht - um moderner zu klingen - in der englischen Variante: Humility.
Ich bin vor einigen Jahren wieder bewusst auf den Begriff gestoßen. Seitdem habe ich mich intensiv damit beschäftigt und bin dabei sogar auf einen deutschen Demutsforscher gestoßen. Darüber schreibe ich im weiteren Verlauf des Artikels noch etwas ausführlicher.
Zunächst eine Begriffsklärung:
Demut bezeichnet eine innere Haltung, die geprägt ist durch
Demut wird oft als Tugend verstanden, die authentisches und respektvolles Verhalten ermöglicht.
Auf Führungskräfte übertragen steht Demut für die Fähigkeit, nicht alles besser wissen zu wollen, sondern zuzuhören, anzuerkennen und anzupassen. Sie zeigt Größe, indem sie Schwächen zulässt, Raum für andere schafft und Eitelkeiten hintanstellt.
Eine Führungskraft mit Demut
Demut ist also keineswegs verstaubt, sondern eine zeitlose, vielleicht sogar dringend benötigte Führungseigenschaft in einer Welt, die immer komplexer wird.
Demut als Voraussetzung für Fehlerkultur
ESCP Professor Christoph Seckler sieht Demut und insbesondere das Lernen aus Fehlern als Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert.
Studien belegen, dass Menschen, die proaktiv und konstruktiv mit Fehlern umgehen, schneller lernen, kreativer und resilienter sind. (...) Menschen, die konstruktiv mit Fehlern umgehen, teilen eine gemeinsame Eigenschaft: Demut.
Entgegen der landläufigen Meinung ist Demut keine mangelnde Selbstsicherheit, sondern eine echte Charakterstärke. - Christoph Seckler
Demut als Wirtschaftsfaktor
Eine Tugend unter Wirtschaftlichkeitsaspekten zu betrachten, scheint auf den ersten Blick unangemessen.
Aber wenn ethisch positives Verhalten gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit hat, macht es doppelt Sinn, diese Strategie zu verfolgen.
Folgende wirtschaftliche Auswirkungen können in der Demutsforschung nachgewiesen werden.
Demut im Recruiting
Lange Zeit konnte ich es nicht genau benennen. Erst jetzt, durch die intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema, wird mir klar: Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, das von Demut geprägt war.
Diese Erfahrung beeinflusst auch meinen Blick auf Einstellungsverfahren. Besonders bei Unternehmensnachfolgen ist eine Haltung der Bescheidenheit und Offenheit entscheidend. Darüber habe ich in einem meiner früheren Artikel ausführlich geschrieben.
Fazit: Demut tut gut
Demut ist nicht nur eine Tugend vergangener Zeiten, sondern ein Schlüsselelement moderner Führung. In einer Welt voller Komplexität, Wandel und Unsicherheiten schafft sie Orientierung, Vertrauen und echte Stärke.
Ob im Team, im Unternehmen oder im Recruiting: Wer Demut zeigt, hebt sich ab – nicht durch lautstarke Selbstinszenierung, sondern durch leise Größe.
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Ich bin Philip Thormann und seit mehr als 10 Jahren auf die Besetzung von Führungspositionen der obersten Ebenen bei Konzernen und inhabergeführten Unternehmen spezialisiert.
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Familienunternehmerin/Beirätin/Speakerin, immer auf dem Weg der ,inneren Karriere‘
3 WochenJa, Demut tut gut lieber Philip THORMANN
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3 WochenGröße und Demut schliessen einander nicht aus..
Boards and Executive Advisor | Multi-Aufsichtsrat und Vorsitzender | Ex-Group CEO | #Aufsichtsratstracker | Cyber Security im Aufsichtsrat | Experte zum Thema Aufsichtsrat & Beirat | AI/GPT | BUILD.BETTER.BOARDS
3 WochenSehr schön. Auch wenn anscheinend Hochmut gerade Konjunktur zu scheinen hat, hier passend eine Zeile von Johann Wolfgang von Goethe, die auch heute nicht aus der Zeit gefallen ist: „Alle Wege bahnen sich vor mir, weil ich in der Demut wandle.“