Let´s never stop starting*: Warum du Veränderungen brauchst
Wenn es zu gemütlich wird, zieh um!
Die Ureinwohner der Shuswap Region in Kanada führten ein gutes Leben. Jede Menge Lachs, Wild und Pflanzen. Obwohl also alles gut und angenehm war beschlossen die Ältesten alle paar Jahre, dass ihr Dorf umziehen sollte. Das Leben wäre zu bequem und absehbar geworden. Es fehlten die Herausforderungen. Also machten sich Jung und Alt auf den Weg. Bestimmt waren nicht immer alle damit einverstanden. Möglicherweise gab es am derzeitigen Ort, besonders gutes Wasser oder eine große Lachsquelle. Dennoch fügten sich alle der Autorität der Dorfältesten. Mit dem Umzug gab es Neues zu erkunden, zum Beispiel die Gewohnheiten der örtlichen Tiere und die Bekömmlichkeit der Pflanzen. Alle fühlten sich voller Energie und so gut und sinnerfüllt wie schon lange nicht mehr. Das gesamte Dorf und jeder Einzelne entwickelten sich weiter.
Ich mag diese Geschichte sehr. Sie verdeutlicht, dass wir neue Perspektiven brauchen, um uns lebendig zu fühlen und uns weiterzuentwickeln. Ich bewundere die Weisheit der Dorfältesten und den Mut diese Veränderung, ohne das Bestehen eines äußeren Zwangs, herbeizuführen.
Für ein neues Lebensgefühl
Im Arbeitsleben kennen viele den ersten Teil der Geschichte: Alles läuft rund, man beherrscht die anstehenden Aufgaben, die Kollegen sind vertraut und die Routine erfordert weniger Kraftaufwand. Nun wäre die Zeit für einen „Umzug“ gekommen, aber wir mögen keine Veränderungen und scheuen unbekannte Risiken. Wir bleiben wo und was wir sind und machen einfach weiter, obwohl das Gefühl beim Start in den Arbeitstag schon mal besser war.
Bist du bereit für Neues?
Wir sollten uns selbst gut im Auge behalten, so wie die Shuswap ihren Stamm. Wahrscheinlich gab es bei ihnen untrügliche Anzeichen: Die Jüngeren fingen an, sich beim Jagen zu langweilen. Die Älteren blieben auch nach der Morgendämmerung in ihren Zelten liegen. Was können Anzeichen bei der Arbeit sein? Das Meeting, das ich früher wichtig fand, langweilt mich. Ich frage mich ob es wirklich einen Unterschied macht, ob ich heute zur Arbeit gehe oder nicht. Ich mag meine Kunden nicht mehr oder frage mich am Mittag, wann endlich Feierabend ist. Wenn du das oder ähnliches bei dir beobachtest, dann ist es Zeit zu handeln. Bei deinem Umzug muss es sich nicht um den großen Aufbruch mit allem Sack und Pack handeln. Es geht um neue und Sinn stiftende Perspektiven für dich.
Stell dir dafür ein paar Fragen:
- Was genau mochte ich früher an meiner Arbeit und vermisse es jetzt?
- Welche Tätigkeiten machen mir große Freude? Was kann ich in diesem Bereich lernen, auch wenn es niemand von mir verlangt?
- Welche Neuerungen in meinem Unternehmen, meiner Branche oder meinem Arbeitsgebiet finde ich spannend und was genau spricht mich dabei an?
- Wenn ich mir meinen Traumjob aussuchen könnte – was genau würde ich tun und wie sähe mein perfekter Arbeitstag aus?
Große Wirkung durch kleine Veränderungen
Wenn du dir diese Fragen stellst – und bestimmt fallen dir noch mehr ein, um deinen Arbeitsalltag zu durchleuchten – dann kommst du dem auf die Spur, was ansteht. Vielleicht fühlst du dich wieder lebendig und angeregt, wenn du deine Talente weiterentwickelst, indem du eine Weiterbildung besuchst. Vielleicht beteiligst du dich am nächsten Innovationsprojekt oder du bemühst dich um einen Teamwechsel. Und wenn du feststellst, dass es wirklich Zeit für die große Veränderung ist, dann bereite dich Schritt für Schritt darauf vor.
Bei mir persönlich gehört der Dorfälteste mittlerweile zum inneren Team. Auch wenn er furchtbar unbequem sein kann, höre ich auf seine Weisheit. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es mir besser geht, wenn ich mir gestatte, mit Unbekanntem zu experimentieren, wenn ich aus meiner Komfortzone herausgehe, weil es dort zu bequem wird und neue Erfahrungen mit anderen Menschen mache.
Die Textzeile des amerikanischen Pop-Duos Sylvan Esso, aus ihrem Song „Just Dancing“ ist mein Programm: „Let´s never stop starting“.
Eine wunderbare Woche wünscht Caterine Schwierz
Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog der MondayMakers.
Ich bin COO bei von Rundstedt und Co-Creator der MondayMakers. Meine Mission: Ich unterstütze Menschen, ihr volles Potentzial zu finden und für ihren Lebenserfolg einzusetzen. Hier schreibe ich über die Zutaten, die zum Glück bei der Arbeit gehören. Wenn Sie mich bei meiner Mission unterstützen wollen, dann folgen Sie mir und geben Sie mir Feedback. Alle Artikel finden Sie hier.
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3 JahreAls ich einmal in die versammelte Runde meiner Mitarbeiter*innen hinein sagte, dass ich als Führungskraft meinen Job nicht richtig machen würde, wenn jemand aus meinem Team viel länger als drei Jahre im selben Job verweilt, war das Erstaunen teils groß. Der Gedankenanstoß hat im Nachgang allerdings etwas ausgelöst. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder gar die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter*innen ohne ständige Veränderung steigern oder auch nur erhalten zu können, wird eine Illusion bleiben. Der Dorfälteste geht mit bestem Beispiel voran. Vielen Dank für die Inspiration.
passionate Salesprof in Digitalizing the Finance Industry
3 JahreLiebe Frau Schwierz, inspierirend - und natürlich ein bekanntes Gefühl, das mit dem Gewohnten. Spannend wird es für alle mit dem Neustart nach Corona - jetzt haben wir die Chance als Gesellschaft, uns eine neue Richtung zu geben. Let's never stop starting"" 😉
Expertin für Personalveränderung und Trennungsmanagement
3 JahreDie Geschichte erinnert mich an die Mäuse-Strategie. Alles Gute auf Ihrem weitern Weg!
Regierungsschuldirektorin, Arbeitsfeldleitung Sonderpädagogik
3 JahreEin Artikel der mich wirklich inspiriert hat. Veränderungen sind Herausforderungen. Sie fordern das kreative Denken, da zwar auf Bekanntes aber nicht auf Vertrautes zugegriffen werden kann.
Senior Advisor to Tech Industry | Digital Transformer
3 JahreLiebe Frau Schwierz, alles Gute für die Veränderungen in der Zukunft. Ich bin gespannt...