Little cracks - Kleine Risse
Kurz und wichtig: Als ich vorhin meinen Computer hochgefahren habe war das erste, was ich las: Weihnachtsmarktfeeling für zu Hause. AHA! Natürlich war auch ein Bild dabei, für alle, die sich das, immer noch nicht, vorstellen können. Zu sehen war ein Wohnzimmer an dessen einer Wand eine Weihnachtsmarktbude aufgebaut war. Schön mit Girlanden, Lichtern, bunten Kugeln und allem, was dazu gehört. Vor der Bude standen in zwei geflochtenen Körben zwei Weihnachtsbäume, ja klar, auch mit Lichtern.
Spätestens jetzt hatte ich Bilder im Kopf: Mein Wohn- und Esszimmer werden zum Weihnachtsmarkt. Buden, 2 würden passen, Lichter, Kerzen, Lametta. Der Duft von Glühwein, gebrannten Mandeln... Halt! Gebrannte Mandeln??? Nein, ich versaue mir doch nicht die ganze Küche. Die fallen weg. Glühweingeruch muss reichen.
Ich zurück in meinen Fantasie-Wohnungs-Weihnachtsmarkt. Wie schön! So heimelig, so festlich. Dann kommt.... tja, wer eigentlich? Wenn es wirklich so kommen wird, dass wir nur noch eine bestimmte Person aus einem anderen Haushalt treffen dürfen.
Mit einem Schlag wurde mir bewusst: Ich will Freunde, Menschen, Kinderlachen, Weihnachtslieder, Last Christmas und Jingle Bells. Ich will einen leichten Schwips vom warmen Apfelwein, will satt sein von Waffeln und Bratwurst. Das ist Weihnachten!
Wenn das dieses Jahr nicht geht, dann geht es nicht. Das heißt aber nicht, dass ich mich daran gewöhnen werde, allein zu sein. Dann wird Alleinsein zum Einsamsein. Dann wird Freude zu Frust. Dann wird Lebenslust zur Depression.
So!!! Das musste raus heute!
Sicher habe ihr schon bemerkt, dass ich heute Musik in den Vordergrund stelle. Warum? Weil es Dinge gibt, die ich so wie ich möchte nicht aussprechen will. Das begann gestern mit "Für mich soll's rote Rosen regnen", das mein lieber Heinz-peter Schuster gepostet hatte. Vielen Dank lieber Heinz-Peter Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Weiter ging es dann heute mit "Return to sender". Erst wollte ich schreiben, dass Karma wie ein Boomerang wirkt: Was ich sende, kommt zurück. (Darüber sollten sich so manche Menschen mal Gedanken machen). Deren Bommerang möchte ich nicht an den Kopf kriegen, wenn er zurück kommt.
"Anthem" war das dritte Lied. Wer den Text liest, braucht keine weitere Erklärung. Eins wird mir bei diesem Lied immer wieder klar. So vieles da draußen tut mir weh, seelisch und körperlich. Immer wieder kann ich ihn fühlen, den kleinen Crack, den kleinen Riss, den ich bekomme. Früher war das schlimm, kaum zu ertragen. Heute weiß ich: This is the little crack in me. This is where the light gets in.