Müll, Müll und nochmals Müll
Eine echte Sauerei: Das Gelände der Landesgartenschau gleicht nach Picknickgelagen bei sommerlichen Temperaturen stellenweise einer Müllkippe. Bildquelle: Stadtverwaltung Weil am Rhein / Griese

Müll, Müll und nochmals Müll

Beliebtes Ausflugsziel LGS-Gelände

Die Hinterlassenschaften bereiten große Probleme

Chillen und grillen: Das Gelände der Landesgartenschau (LGS) ist bei sommerlichen Temperaturen ein echter Publikumsmagnet. Allerdings gibt es auch eine Schattenseite: Nachdem die vielen Besucherinnen und Besucher das beliebte Ausflugsziel wieder verlassen haben, sieht es dort wie auf der Müllkippe aus. Nun schlägt die LGS GmbH Alarm.

Kaum klettern die Temperaturen, zieht es Familien, Cliquen, Schulklassen oder Kindergärten aus der gesamten Region unter der Woche, aber besonders auch an den Wochenenden hinaus in die grüne Lunge von Weil am Rhein. Das Naherholungsgebiet boomt. Egal, ob es die vielen, vielen Grünflächen sind, die Spielplätze am Tatzelwurm oder am Kieswerk oder der Bachlauf – Groß und Klein bevölkern das LGS-Gelände. 

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„Das ist toll und deshalb ist uns dieses Naherholungsgebiet nahe der Stadt ja auch so wichtig“, macht Remo Schamberger, Stellvertretender Geschäftsführer der LGS GmbH, deutlich. Allerdings: „Mit der steigenden Anzahl an Besuchern wird auch das Müllproblem immer größer“. So würden die Gäste das Gelände nicht immer so verlassen, wie sie es zu Beginn auch vorgefunden haben. Kurz gesagt: An den verschiedensten Stellen sieht es aus wie auf der Mülldeponie. 

Unzählige Flaschen, zig Pappteller, Alufolie, Essensreste, Einmalgrills, Kartonagen und Verpackungsmaterial pflastern die Bereiche, die zum Verweilen einladen. Die Parkaufsicht der LGS weist die Besucherinnen und Besucher immer wieder darauf hin, die Plätze sauber zu hinterlassen. Doch die eindringlichen Worte fruchten nur bedingt. Und die Mitarbeitenden der LGS GmbH, die sich um die Sauberkeit der Anlage kümmern, kommen mit der Abfallbeseitigung kaum noch hinterher. Sie schieben sogar samstags und sonntags Sonderschichten. 

„Wahnsinn, wie es dann morgens im Park aussieht“, schüttelt Schamberger nur den Kopf. Verstehen könne er solches Verhalten nicht: „Ich frage mich, was die Menschen dabei denken. Oder wollen sie die Sommerzeit in einem verdreckten Umfeld genießen, und macht es ihnen nichts aus, sich zwischen Wodka-Flaschen und verschmutzen Plastikverpackungen zu erholen?“

Oberbürgermeister Wolfgang Dietz hat die Müllthematik schon länger auf dem Schirm und weiß um die unzähligen Orte im Stadtgebiet, die mühsam und nur durch größer Kraftanstrengung und hohem zeitlichen Aufwand in Schuss gehalten werden müssen. „Unsere Mitarbeitenden des Betriebshofs sind es nicht, die ihren Müll achtlos wegschmeißen“, stellt er fest. Und weiter: „Erziehung hat wohl keinen Stellenwert mehr in unserer Gesellschaft, sonst wäre solch asoziales Verhalten nicht möglich.“

Wer seine Verpackungen zum Picknick hintragen könne, sollte doch auch in der Lage sein, diese, zumal leer und damit auch leichter, wieder ohne Schwierigkeiten mitzunehmen, findet Oberbürgermeister Dietz und sieht ein weiteres Problem bei all dem Abfall. Tierische Bewohner des LGS-Geländes würden sich nämlich gerne über die vollen Mülleimer mit all den Hinterlassenschaften der Besucherinnen und Besucher hermachen.  

Für Schamberger steht fest, dass es so nicht weitergehen kann. „Wir reden hier von unserer grünen Lunge. Ich appelliere an alle Erholungssuchenden, ob jung oder alt: Achten Sie bitte darauf, ihren Platz sauber zu verlassen.“ Und vielleicht würde es ja auch den einen oder anderen zum Umdenken bringen, wenn man andere Personen auf dieses Problem aufmerksam mache. „Wir stoßen an unsere Grenzen. Es ist schlicht die Sauerei einer Minderheit, die die vielen anderen, vernünftigen Park-Besucher ausbaden müssen.“

In diesem Zusammenhang spricht Schamberger ein weiteres Problem an, mit dem die LGS GmbH gerade in der Sommerzeit zu kämpfen hat. Die Rede ist von den so genannten Einweggrills, die die Gäste selbst mitbringen und auf sämtlichen Flächen innerhalb des Geländes entzünden. „Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch nicht erlaubt“, macht Schamberger klar. „Das Grillen ist nämlich nur an den vorgesehenen Grillstellen erlaubt, was auch für die mitgebrachten Grills gilt.“

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