Marketing 1.0: Trauriges Marketing

Marketing 1.0: Trauriges Marketing

Bis vor einigen Jahren war ich ein sogenannter “Marketing Mensch.” Meine gesamten Anstrengungen galten “besserem Marketing.” Ich bediente mich der neuesten Werkzeuge, bildete mich weiter und wandte, was ich als nützlich empfand, im Arbeitsalltag an.

Was ich damals nicht ahnte: Ich war ein Verfechter von “Traurigem Marketing.” Mein Verständnis war simpel: Marketing ist eine Königsdisziplin, die auf vielfältige Weise versucht, mittels einer attraktiven Botschaft (oder attraktiv verpackter Botschaft) möglichst viele Menschen in zahlende Kunden umzuwandeln. That’s it.

Das hat Marketing in der Vergangenheit zu einem extremen Unruhestifter gemacht, denn es bedarf kaum weiterer Erklärung, dass diese Sichtweise Lärm begünstigt: Marketing wird zum Produkt, Qualitätsversprechen weichen besseren, mehr ausgeklügelten Botschaften und der Kunde, der Wertempfänger, um den es sich eigentlich drehen sollte, geht leer aus.

Man kann das an den Bemühungen der Szene sehen. Da werden rege Diskussionen über Tools, Metrics und Analysen geführt. Nutzer werden bis ins kleinste Detail auseinander genommen und unter der Lupe wieder zusammengebaut, bis sie erkennbar, vergleichbar, erreichbar und damit nutzbar werden. Hier ist der Labormensch längst keine Fiktion mehr. “Wie können neue Erkenntnisse die mentale Resistenz, die Brieftasche zu zücken, vernichten?”

Solch “Trauriges Marketing” dient letztendlich niemandem, sondern belastet die Menschheit immens. Unsere Aufmerksamkeit, ein hohes Gut, wird in eine falsche Richtung gelenkt, ebenso unsere finanzielle Unabhängigkeit. Freie Wahl ist nicht gewünscht. Das beinhaltet noch nicht mal die Tatsache, dass viele Botschaften schädliche Dinge bewerben. Das ist bis anhin der größte Erfolg der Marketingagenturen: Die totale Entkopplung von realem Wert und wahrgenommenen Wert. Ja, modernes Marketing liegt oftmals erschreckend nahe bei poetischer Lügnerei.

Diese “Trauer” wütet übrigens auf beiden Seiten. Ich kann mich nur zu gut erinnern, wie “leer” und deplatziert sich viele meiner Anstrengungen anfühlten. Es ist einfach nicht befriedigend, ständig auf der Jagd zu sein und das, was wenig sinnhaft erscheint, auf Hochglanz zu polieren. But that’s the job.

Dennoch. Marketing ist eine wunderbare Sache, oder kann es sein. Dann, wenn es nicht als Lärm- und Täuschungsmaschine, um Kunden anzulocken, sondern als “Sichtbarmachen von relevantem Wert” genutzt wird, um Fans zu aktivieren. Denn dies ist etwas, das traditionelles Marketing selten sieht: Echter Wert liegt in echten Beziehungen. Und Beziehungen bedürfen, dass ein Wert die Parteien verschweißt. Wenn solche Bindungen in unserer Arbeit entstehen, sind wir wahrhaft auf dem Pfad von “Happy Work.” Dies bedingt aber natürlich, dass das, was wir anbieten, auch solch einen Wert beinhaltet. Falls dem nicht so ist, kann nur lautes Schreien bis zur Heiserkeit und totaler Erschöpfung etwas Abhilfe verschaffen. Trauriges Marketing eben.

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