Mehr Power für Künstliche Intelligenz
Durch die Übernahme der Mess- und Prüftechnik von Unity-SC stärkt Merck seine Position bei KI-Chips. Der strategische Zusammenschluss der Bereiche Elektronik und Optik eröffnet weitere Perspektiven.
Am 31. Oktober 2024 haben wir die Übernahme von Unity-SC durch Merck Electronics abgeschlossen. Auf den ersten Blick erweitern wir damit unser Portfolio im Bereich hoch entwickelter Technik für Messung und Qualitätsprüfung zur Herstellung von Halbleitern. Hier zählt Unity-SC zu den innovativsten Herstellern weltweit. Die Expertise von Unity-SC stärkt unsere Schlüsselposition im Herstellungsprozess von KI-Chips. Deren Entwicklung ist geprägt von wichtigen Trends wie Advanced Packaging und Heterogener Integration.
Doch auf den zweiten Blick zeigt sich: Die Übernahme ist auch ein wichtiger Schritt unserer strategischen Weiterentwicklung durch die Verknüpfung unserer Kompetenzen bei Halbleitern und Optik. Wir geben daher unserem bisherigen Display-Geschäft einen neuen Namen: Optronics. Das markiert unseren Wandel von einem Spezialisten für Displays zu einem führenden Anbieter von optischer Spitzentechnik für die Elektronik. Gemeinsam mit Unity-SC beherrschen wir die entscheidenden Wechselwirkungen von Licht und Materialien: das Generieren, Modulieren, Leiten und Analysieren von Licht.
Advanced Packaging und Heterogene Integration als Innovationstreiber in der KI
Künstliche Intelligenz benötigt fortlaufend Innovationen für die immer schnellere Verarbeitung riesiger Datenmengen. Um dies energieeffizient zu gestalten, ist es notwendig, die entscheidenden Chips für Prozessoren und Arbeitsspeicher so nah wie möglich zusammenzubringen, um den energieintensiven Datentransfer über größere Distanzen zu minimieren. Advanced Packaging erlaubt die 3D-Stapelung von Chips zu stark verdichtenden Chipsystemen, und sorgt für eine effizientere Datenübertragung und höhere Leistungsdichte. Heterogene Integration teilt vormals monolithische Chips und setzt sie anschließend mithilfe von Advanced Packaging wieder zusammen. Auch hier spielt die Verdichtung in allen drei Dimensionen eine große Rolle. Zudem erhalten Chipdesigner so mehr Flexibilität zur Systemoptimierung.
In beiden Bereichen spielt die Technologie von Unity-SC eine Schlüsselrolle. Die exakte Messung dreidimensionaler Strukturen und die ständige Qualitätsprüfung in einer komplexen Produktion mit hunderten ineinandergreifenden Prozessen macht diese Art von Chipsystemen überhaupt erst möglich. Ohne präzise Messungen lässt sich diese Produktion nicht zuverlässig steuern. Kleinste Abweichungen mindern die Qualität und erhöhen den Ausschuss teurer, bereits fertiger Chipkomponenten, der einhergeht mit hohen wirtschaftlichen Verlusten bei den kostenintensiven und stets ausverkauften KI-Chips.
Messtechnik stärkt die Position von Merck in der Chip-Produktion
Mit fortschrittlicher Messtechnik besetzt Merck eine weitere Schlüsselposition bei der Herstellung der komplexen KI-Chips – neben seiner führenden Rolle bei den Materialien. Die großen Chiphersteller erhalten durch Merck die Integration eines weiteren Prozessschritts und dessen Optimierung aus der Hand eines erfahrenen Technologiepartners. Die langjährigen Beziehungen von Merck zu nahezu allen großen Herstellern bieten gute Chancen für eine Erweiterung des Halbleiter-Geschäfts in Richtung Mess- und Prüftechnik.
Zusammenschluss von Elektronik und Optik öffnet neue Chancen
Das Zusammenwirken von Elektronik und Optik birgt große Chancen für Merck. Besonders in den Zukunftsbereichen Silizium-Photonik und Virtueller Realität sehen wir großes Potenzial. Silizium-Photonik beschleunigt gerade die Datenübertragung durch die Integration optischer Datenverbindungen direkt in den Chip, die immer mehr zum Flaschenhals in heutigen AI-Beschleunigern wird. Bei Virtueller Realität sehen wir die Entwicklung von leichten Headsets in Brillenform mit der Leistung eines Smartphones. Dieses optoelektronische Gerät würde neue Materialien und Prozesse erfordern. Kurzum: In diesen wichtigen Zukunftstechnologien steht die Integration von Optik und Elektronik an zentraler Stelle.
Kompetenzen bei Halbleiter und Optik ergänzen sich
Die Beherrschung komplexer Prozesse und die anspruchsvolle Zusammenarbeit in einer Kette mit auf Hightech spezialisierten Firmen gehört zu den traditionellen Stärken von Merck. Das gilt für Halbleiter in gleichem Maße wie für optische Werkstoffe. Auch Materialsysteme für das Management von Licht – beispielsweise in OLED-Bildschirmen – gehören zu unserer Expertise.
Die Material- und Prozessentwicklung bei Merck wäre ohne hochpräzise optische Messmethoden gar nicht möglich und zählt zu unseren Kernexpertisen. Hier wird Unity-SC unser Portfolio um wichtige Kompetenzen erweitern, die uns helfen die Probleme unserer Kunden nicht nur besser, sondern auch früher zu verstehen.
Aber bereits heute profitieren die beiden Bereiche stark voneinander. Beispielsweise arbeitet die Materialentwicklung für Displays mit dem Wissen und der Erfahrung über Fotolithografie aus dem Bereich Halbleiter und umgekehrt. Moderne, hochkomplexe optische Schichtsysteme verwenden immer mehr Beschichtungstechnologien aus der Halbleitertechnologie, die oftmals die Integration in bereits bestehende Systeme erst ermöglichen. Auch unsere Forschungen an Materialien für Quantencomputer und neuromorphem Computing nutzen das gemeinsame Knowhow aus Display- und Halbleiter-Technologie.
Miteinander in eine erfolgreiche Zukunft
Es war schon immer aufregend, in der Halbleiterindustrie zu arbeiten. Doch mit den revolutionären Veränderungen durch Künstliche Intelligenz erreichen Geschwindigkeit, Innovation und Komplexität ein neues Level. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten für Halbleiter und Lichtmanagement sind Teil dieser Revolution. Mehr noch: Die gemeinsame Organisation stärkt unsere Rolle und macht uns fit für zukünftige Herausforderungen.
Chief Executive Officer/CEO
3 WochenCongrats Kai!
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3 WochenAlles Gute Mehr Power...
Gestalte die Zukunft: Leadership Excellence und Agiles Personalmanagement
3 WochenViel Erfolg bei der anstehenden Transformation!