Team Fairplay-Info Nr. 04 zur Betriebsratswahl 2022 bei der Robert Bosch GmbH in Stuttgart-Feuerbach
Mein erster Besuch seit fast vier Jahren bei Bosch in Stuttgart- Feuerbach
Aktualisierung: Team Fairplay tritt als eigene Liste 4 an, nachdem ich einseitig von der offenen Liste der IGM geworfen wurde.
(Mir wird die interne Kommunikation bei Bosch verweigert bzw. stark erschwert. Siehe dazu Info #11. Das könnte zu einer Wahlanfechtung führen)
Am Donnerstag den 11.11.2021 war es endlich soweit:
Zum ersten Mal seit dem 12.02.2018 betrat ich gegen 8:00 Uhr wieder das Gelände des Bosch Standorts Stuttgart-Feuerbach. Im Rahmen meiner persönlichen Vorbereitung auf die Betriebsratswahlen 2022, bei denen ich wegen meines noch laufenden Kündigungsschutzprozesses nun schon zum zweiten Mal das Recht habe, trotz meines gekündigten Arbeitsverhältnisses als Kandidat anzutreten und für die gerade die Listenaufstellungen beginnen, habe ich nur für die Zwecke der Wahlwerbung nun vorübergehend bis zur Wahl auch wieder beschränkte Zutrittsrechte. Um deren konkreten Umfang streiten wir gerade noch...
Im März 2018 wurde ich noch gewählt, und bin somit auch aktuell noch gewähltes Betriebsratsmitglied in Stuttgart-Feuerbach, allerdings ohne reguläre Zutrittsrechte zum Betriebsgelände.
Ankunft am Tor 1
Am 11.11.2021 fand nun also eine virtuelle Betriebsratsinformation (CI-Bereich) über Bosch-Tube statt, die nur im Bosch-Netz erreichbar war.
Bereits am Tor 1 wurde ich von Mitarbeitern des Werkschutzes freudig begrüßt. Man wünschte mir viel Erfolg, und im Gegenzug wurde ich dort das erste Exemplar meines neuen Infoflyers los.
Mein "eigenes Büro"
Um an einem Bosch-Rechner arbeiten zu können, hatte man mir im leerstehenden Gästecasino der ehemaligen Hauptkantine Fe 412 E den Raum 5 als provisorisches Büro mit Notebook eingerichtet.
Dort werde ich in den nächsten Monaten immer wieder mal anzutreffen sein.
In der Höhle der Löwen, die ich gerne wieder mal gesehen habe...
Wie zu erwarten gab es jedoch Anlaufschwierigkeiten mit der Netzanbindung, so dass der Personalleiter Herr T., den ich bereits aus den Gerichtsverhandlungen als Gegenpart kenne, mich freundlicherweise in ein verglastes Besprechungsabteil im Herzen der Personalabteilung lotste, wo ich der Übertragung folgen konnte. Ich hatte währenddessen auch Gelegenheit, meine externe Bosch Emailadresse zu aktivieren und mich im Boschnetz bei meinen Kollegen zurück zu melden.
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass der Umgang zwischen Herrn T. und mir durchweg freundlich professionell war. Angesichts der Situation, in der wir uns befinden, ein für mich erwähnenswerter Umstand.
Ich habe mich gefreut, in diesem Großraumbüro einige bekannte Gesichter aus der Zeit wieder zu sehen, in der wir eng und konstruktiv zusammengearbeitet hatten. Leider waren die Reaktionen doch eher noch sehr verunsichert und verhalten, was ich nachvollziehen kann.
Na ja, ich hoffe sehr, dass sich das bald wieder ändern wird. Ich bin nämlich noch immer fast der Gleiche, der ich auch vor meiner Kündigung war. Ein paar Erfahrungen habe ich allerdings leider dazu lernen müssen, aber ich denke, dass ich deren Ursprung recht gut zuordnen kann.
IT-Support
Nachdem wir die Probleme mit dem Rechner nicht alleine lösen konnten, mussten wir gemeinsam den örtlichen IT-Support aufsuchen. Der Kollege dort war so freundlich, seine Mittagspause zu verschieben und nahm sich unseres Problems an. Nach Eingabe der Service-Ticketnummer poppte eine Maske mit meinem Namen auf. Der Kollege stutzte erst, und sah mich dann genauer an.
„Karsten vom Bruch?“ fragte er mich. Ich bejahte. „Ich kenne Sie aus dem Fernsehen, aber mit der Maske im Gesicht habe ich Sie nicht gleich erkannt.“ Er kannte offenbar meinen Fall und hatte wenig Verständnis dafür, und auch er bekam einen meiner Flyer.
Während er weiter an dem Rechnerproblem arbeitete, näherte sich ein weiterer Kollege und sprach mich an. Er hatte mich in Stuttgart kennengelernt, nachdem ich bei der Veranstaltung „12 minutes me“ auch von meiner Innovationsplattform „ZukunftsSchwärmer“ bei Bosch berichtet hatte. Im Nachgang hatte ich über meine Situation mit Bosch berichtet, und er hatte daraufhin ebenfalls zu meiner Causa weiter recherchiert. Jedenfalls gab auch er zu verstehen, dass er das Verhalten der Firma mir gegenüber nicht verstehen könne.
Personalabteilung offenbar nun bereit, Fragen der Mitarbeiter zu beantworten
Das war der Moment, in dem der Personalleiter Herr T. sich auf interessante Weise in das Gespräch einbrachte.
Völlig zutreffend wies er verärgert darauf hin, dass die Kollegen ja sehr einseitig immer nur meine Sichtweise hören würden. Sie sollten doch einfach auch mal die Personalabteilung fragen.
Das fand ich sehr richtig, zumal viele Kollegen genau das gegenüber Personalabteilung und Betriebsrat seit etwa dreieinhalb Jahren getan haben, aber nie eine Antwort auf ihre Fragen bekommen hatten. Immer mit Hinweis auf das laufende Verfahren und meine Persönlichkeitsrechte.
Ich erklärte den anwesenden Kollegen, dass ich genau aus diesem Grund bereits im Dezember 2018 sowohl die Personalabteilung als auch den Betriebsrat schriftlich autorisiert hatte, alle Fragen von Beschäftigten zu beantworten, und zwar wahrheitsgemäß. Mit wahrheitsgemäß meinte ich zumindest die Inhalte der Prozessakten nicht zu verfälschen, auch wenn viele der darin gemachten Aussagen natürlich nicht der Wahrheit entsprachen. Der Betreff der damaligen Email lautete: "Autorisierung zu wahrheitsgemäßen Stellungnahmen bezüglich meiner Kündigung gegenüber Beschäftigten"
Für diesen Abgleich hatte ich u. a. einigen Betriebsratsmitgliedern die Prozessakten komplett, ohne Kommentierungen hinzuzufügen oder eine tendenziöse Auswahl zu treffen, in einer Dropbox ebenfalls zur Einsicht zur Verfügung gestellt. Und damit eben gerade auch die diversen, gegen mich vorgebrachten Beschuldigungen in deren vollem Umfang und mit allen, teilweise höchst unplausiblen Details.
Möglicherweise etwas ungeschickt war dabei gewesen, dass ich die Namen der Beteiligten, die im Wesentlichen innerbetrieblich ohnehin bekannt waren, nicht geschwärzt hatte.
Empfohlen von LinkedIn
Dies war der Grund für die zweite Kündigung, obwohl ich den Link unverzüglich nach Aufforderung wieder deaktiviert hatte. Darum streiten wir gerade wieder in zweiter Instanz vor dem Landesarbeitsgericht.
Ich begrüße an dieser Stelle allerdings die von Herrn T. signalisierte Bereitschaft der Personalabteilung Feuerbach, Fragen der Beschäftigten nun endlich zu beantworten. Meinen expliziten Segen dazu haben Personalabteilung und Betriebsrat bereits seit knapp drei Jahren.
Das Gesprächsangebot nutzen!
Also liebe Kolleginnen und Kollegen: Nutzt dieses neue Angebot des Personalleiters T. und stellt ihm gerne die Fragen, die euch seit dem 13.02.2018 interessieren.
Vielleicht ist der Betriebsrats- und Gesamtbetriebsratsvorsitzende Herr S. ja inzwischen auch so weit.
Viele nette Begegnungen
Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, in so viele freudige Gesichter blicken zu dürfen und Kolleginnen und Kollegen getroffen und gesprochen zu haben, die mir immer viel bedeutet haben.
Ganz besonders erfreut hat mich, dass mir ein Abteilungsleiter meines ehemaligen Betreuungsbereiches, mit dem ich auch so manche harte Auseinandersetzung in der Sache hatte, seinen Respekt und sein Vertrauen aussprach und mich zum Durchhalten aufforderte. Er kenne mich schließlich sehr gut und habe zu keinem Zeitpunkt die gegen mich erhobenen Vorwürfe geglaubt.
Zum Schluss bot er mir sogar noch das „Du“ an.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich mir solche Geschichten nicht nur ausdenke, und so hat mir dieser Tag sehr viel bedeutet. Er lässt mich hoffen, dass es mir gelingen wird, das Vertrauen bei meinen Kolleginnen und Kollegen wieder zurückzugewinnen. Bei vielen hatte ich es offensichtlich nie verloren, und ich weiß, dass das sogar innerhalb der Personalabteilung für einige Personen bis heute gilt.
Ich freue mich, dass mir jetzt zumindest bis zur Wahl wieder ein besserer Kontakt mit meinen Kolleginnen und Kollegen möglich sein wird. Und ganz egal, ob sie mich wieder wählen oder ich am Ende meinen Job wieder bekommen werde, bedeutet mir das sehr viel.
Bei Bosch bin ich (sporadisch) erreichbar unter external.Karsten.vomBruch@de.bosch.com
Liebe Grüße in die Bosch-Welt
Karsten vom Bruch
Gewähltes, aber leider noch immer verhindertes Betriebsratsmitglied am Bosch Standort Stuttgart- Feuerbach
Aber wie sagte Paulchen Panther am Schluss jeder Folge immer:
"Heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder - keine Frage!"
Anmerkung aufgrund eines Hinweises:
Ich beziehe mich mit Paulchen Panther ausschließlich auf ein sehr passendes Zitat aus der Comicserie, die leider von den Verbrechern des NSU auf niederträchtigste Weise für ihre Zwecke missbraucht wurde. Ich denke aber, dass wir solchen Subjekten nicht dauerhaft die Deutungshoheit überlassen dürfen. Es ist Zeit, dass wir uns als Gesellschaft bestimmte Symbole und Begriffe zurück holen. Früher habe ich mich auch gerne mal als "Querdenker" bezeichnet. Heute ist auch das, ohne Missverständnisse auszulösen, leider kaum noch möglich...
Alle bisherigen Infos hier im Überblick:
Gemeinsam statt einsam: #ZukunftsSchwärmer Gebäudeenergieberater (HWK)
3 JahreIch wurde soeben gebeten, einen Kommentar wegen eines persönlichen Bezugs zum Artikel zu löschen. Dem bin ich hiermit nachgekommen.
Gemeinsam statt einsam: #ZukunftsSchwärmer Gebäudeenergieberater (HWK)
3 JahreMeine Wahlwerbung zum Ausdrucken und Weitergeben
TÄTER des Wortes sein 💎 nicht HÖRER allein. Etwas Gutes braucht der Mensch.
3 Jahre... und es mögen sich die Wege weiter ebnen für eine nachhaltige Zukunft bei Bosch und eine lebenswertes Morgen für uns Alle. 🙏
Prozessspezialist industrielle und kaufmännische Digitalisierung, gläserne Produktion, Warenwirtschaftssystem.
3 JahreSuper, ein erster Schritt ist getan. Wünsche Dir für die weiteren viel Erfolg.
✅ Dein unfairer Vorsprung im Marketing
3 Jahreich wünsche dir vom herzen alles gute