Mein erster Halbmarathon: ein Weg voller Vorbereitung, Pannen und der Entdeckung, was der Körper wirklich leisten kann!

Mein erster Halbmarathon: ein Weg voller Vorbereitung, Pannen und der Entdeckung, was der Körper wirklich leisten kann!

Es ist wirklich verrückt, was der menschliche Körper leisten kann. Vor knapp fünf Jahren war ich wochenlang auf Krücken angewiesen, da ich mir den Mittelfussknochen gebrochen hatte. Und jetzt – einfach mal so – laufe ich 21,1 Kilometer. „Einfach“ war das allerdings nicht! Erst jetzt, zwei Tage später, realisiere ich, was mein Körper da eigentlich geleistet hat.

Mitte September, etwa sechs Wochen vor dem Lauf, wurde ich nervös. Ich schrieb einer Freundin, um abzuklären, ob ich total naiv bin, dieses Vorhaben durchzuziehen. Ihre Antwort: „Schaffen wirst du es bestimmt, die Frage ist nur, wie schwer du es dir machen willst.“ Ein guter Punkt! Ehrlich gesagt, habe ich viel zu spät mit dem Training angefangen. Ich wusste, dass ich auf keine Bestzeit laufen würde – das war für mich absolut in Ordnung. Es ging um mein Erlebnis.

Die Wochen davor nutzte ich, um alles auszuprobieren: von Unterhosen, die nicht zwicken, über Socken, bis hin zu neuen Laufschuhen. Ich habe in eine Laufanalyse investiert, um meine Beine optimal zu unterstützen und auch Nahrungsergänzungsmittel getestet. Ich probierte diverse Outfits aus: kurze Shirts, lange Shirts, nur Sport-BH. Ich lief im Regen, in der Sonne, und jedes Mal kam ich meinem perfekten Outfit näher. Am Tag des Laufs etwas Neues auszuprobieren, das war mir zu riskant.

Natürlich ging am Lauftag trotzdem einiges schief: Ich demolierte meinen Laufgurt und fixierte ihn schliesslich mit Sicherheitsnadeln, verschüttete meinen Kaffee über mich während der Anfahrt, und meine Playlist sowie die Lauf-App wollten auch nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Meine Uhr gab mitten im Lauf den Geist auf, und als Krönung setzte mein Zyklus mir am Wettkampftag mit Krämpfen und Kopfschmerzen ordentlich zu. Perfektes Timing, merci dafür.

Zu allem Überfluss war in der Nacht vor dem Lauf noch Zeitumstellung, und geschlafen hatte ich die Tage davor sowieso kaum. Viele Kleinigkeiten hätten mich aus der Ruhe bringen können, aber ich war vorbereitet. Was hätte ich in dem Moment schon anders machen können? Nichts. Ich wusste, wie ich funktioniere, und das war ein riesiger Vorteil.

Der Start war emotional. Die Nervosität, die mentalen Herausforderungen der letzten Tage und der Druck – alles übermannte mich. Die ersten sieben Kilometer verfluchte ich mich selbst für diese Idee, doch dann kam der Wendepunkt: Plötzlich machte es fast schon Spass. Die Sonne schien, die Menschen um mich herum strahlten, und an jeder Ecke standen Menschen, die jubelten und Musik spielten. Die Landschaft war wunderschön.

Bei Kilometer 14 dachte ich mir: „Jetzt ist es fast geschafft, nur noch ein Drittel.“ Doch die letzten zwei Kilometer und besonders die letzten 500 Meter forderten alles von mir. Jetzt aufgeben? Sicher nicht!

Nach 2 Stunden und 39 Minuten überquerte ich zitternd, erleichtert und leicht übel die Ziellinie. Als ich meinen Support erblickte, kamen mir die Tränen.

„Du kannst alles schaffen, was du willst“ ist für mich eine Illusion. Nicht jeder hat die gleichen Voraussetzungen. Aber was ich sicher weiss: Wir und unsere Körper können mehr leisten, als wir uns oft bewusst sind!

Und was ich an dieser Stelle auch nicht unerwähnt lassen möchte: Die richtigen Menschen um dich herum sind einfach unbezahlbar. Ich bin gesegnet und unglaublich dankbar, so viele positive, motivierende, kluge, humorvolle und sensible Menschen an meiner Seite zu haben, die mit mir wachsen – und die mich auch wachsen lassen. Das ist für mich ein echtes Geschenk, und ich schätze es mehr als alles andere. I love it!

Niki Brejlova

Bid & Project Manager | Business Engineering & Data Processing | Mental Health Advocate 🌱 | Podcast Co-Host ✨

2 Monate

congrats 👯♀️👏 mega Leistung 💪

Daniela Schinz

Human Resources Director bei Boston Consulting Group (BCG)

2 Monate

Herzliche Gratulation zu den 21.1 km aber vorallem zu deiner mentalen Stärke - weiter so.

Melanie Elben

Director Marketing & Operations bei Zircon Medical

2 Monate

Powerfrau 🥳💪

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen