Meine 10 Regeln für gute Werbung (die es auch auf LinkedIn bringen!)
Oliver Voss, „einer der meistausgezeichneten Werber" (W&V). Alle Fotos: Oliver Voss Archiv.

Meine 10 Regeln für gute Werbung (die es auch auf LinkedIn bringen!)

Werbung und LinkedIn-Kommunikation haben viel gemeinsam. Immer geht es darum, Interesse zu wecken und Lust zu machen auf mehr: auf das angepriesene Produkt in der Werbung, auf Eure Person oder Euer Unternehmen auf LinkedIn.

Hier die 10 Regeln, an denen ich mich orientiere, um Kommunikation erfolgreich zu machen. Egal, zu welchem Anlass und in welchem Medium. Zum leichteren Verständnis jeweils dargestellt anhand einer Werbe-Idee aus meiner Agentur.

1. Schaff’s in 2 Sekunden!

Der erste Eindruck ist alles. Und der dauert meist nur ein oder zwei Sekunden. Er muss unübersehbar sein, sofort klick machen und zeigen: Hier gibt‘s was für mich! Nur wenn der Einstieg verfängt, einen Widerhaken bietet, der sich festsetzt, kannst Du weiter kommunizieren. In unserer WELT Kampagne schaffte das z.B. das sehr auffällige Artwork:

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2. Sieh gut aus.

Und putz Dich raus: Was in der Werbung ein guter Look für Produkte und Marke ist, sind gut produzierte Bilder und smarte Texte bei LinkedIn. Der Einsatz, der dafür nötig ist, zahlt sich immer aus: Schönheit zieht mehr als Ochsen. Beispiel: Hamburger Abendblatt-Plakatwerbung mit herausragender Illu-Kunst von Felix Scheinberger.


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3. Hab etwas zu sagen.

Ohne interessante Botschaft geht nichts. Die Aussage sollte dabei kein Monolog sein wie zu oft in der Werbung, sondern einen Dialog anstoßen. Reaktionen auslösen. Allgemeinplätze, die jeder unterschreiben kann, sind nutzlos. Genauso wie bloßer Lärm ohne Inhalt. Interessante, neue, kontroverse Ideen und Inspirationen sind wertvoll. Beispiel: ein neuer Blick auf Freizeit und den Sonntag in unserer WELT AM SONNTAG-Kampagne.


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4. Sei klar und deutlich.

Bring die Aussage auf den Punkt. Quassel nicht. Sprich Vorteile an. Beispiel Sixt-Werbung. Immer geht's um das Thema günstig. Wie in diesem Motiv von unserer Agentur. Ein Lacher, aber eben auch eine glasklare Botschaft. 

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5. Langweile nicht mit Fakten.

Fakten allein schaffen noch keine Aufmerksamkeit. Man muss sie in eine interessante Story verpacken oder in der Interpretation so dramatisieren, dass sie für Aufmerksamkeit sorgen. Beispiel aus dem Privatleben: Du sollst den Müll rausbringen? Wenn Du das nicht willst, musst Du Dir schon eine kleine, gute Geschichte einfallen lassen, um Deinem Partner das auszureden. Versuch’s mal, ist ein gutes Training. Und denk dran: Facts tell, Stories sell! (Hier mal kein Beispiel, in der Agentur wird der Müll abgeholt. Luxus! ;-)

6. Geh übers Gefühl.

Es muss nicht nur der Kopf überzeugt, sondern auch das Herz gewonnen werden. Sprich die Gefühle der Menschen an, sei nicht zu rational. Lächle! (Als Person real, als Marke metaphorisch.) Beispiel: Unser Rotwild-Motiv. Voll aufs Gefühl der Downhill-Fahrer.

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7. Mach’s mit Humor.

Kommunikation mit Humor und Augenzwinkern ist gewinnender als ernste. Und gewinnen willst Du: das Interesse Deiner Zielperson oder -gruppe. Wieder Beispiel Sixt: Unsere Installation an den Flughäfen.

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8. Sei authentisch.

Denk an einen Flirt (und Werbung und Kommunikation sind immer nur erste Flirts, die zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht zum Kauf führen): Alles, was wir sagen, muss zum Charakter des Beworbenen passen. Sich beim ersten Gespräch anders zu präsentieren als man ist, floppt kurz drauf. Also: Einfach ehrlich sein! Dem Prinzip folgen wir bei jeder Kampagne. Klingt langweilig? Sieht der ADC anders. Hier einige der Preise, die unsere Kampagnen gewonnen haben.

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9. Sei anders. 

Schau Dir an, was Deine Konkurrenten machen. Und mach dann etwas anderes. Think outside the box. Sei originell. Spreng das Format. So wie unsere Kunstaktion "Die Badende". Zum Launch der Kosmetikmarke Soap & Glory in Deutschland. Eine große Skulptur in der Hamburger Alster. Ein Outside-the-box-Launch. Effekt: hohes Interesse, enormes Feedback, internationale PR.


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10. Sprich nicht über das, was Dich, sondern Dein Gegenüber interessiert.

Versetz Dich hinein in Dein Gegenüber. Ergründe seine Motivation. Sprich den Punkt an, der sie oder ihn interessiert. Und verbinde das mit dem, was Dir am Herzen liegt und Du zu verkaufen hast. Denk immer aus der Perspektive des anderen: Der beste Köder ist der Appetit der Forelle! Beispiel: unsere Kampagne für Krombacher Limobier: Sie sagt plakativ, was die Zielgruppe des Produktes will: „Mehr Limo als Bier.“

Zusammengefasst: Was für gute Werbung gilt, gilt überall.

Durch LinkedIn und die Chancen, die sich hier ergeben, verändert sich die Technologie mit der wir kommunizieren. Aber die Formen, was Menschen interessiert und warum sie sich einem Beitrag, einer Werbung oder einem persönlichen Statement zuwenden, ändern sich nicht.

Hier die Tipps noch mal in der Übersicht:
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Mach Dir gern ein Bildschirmfoto, dann hast Du es auf einen Blick und immer dabei!

Und hier noch ein Tipp, speziell für LinkedIn.

Probier Dinge aus. Und setz dann auf das, was funktioniert. In der Werbung kann eine Marktforschung helfen, Dir die Dinge bewusst zu machen, auf die Du selbst nicht gekommen bist. Auf LinkedIn ist es noch einfacher. Hier kannst Du am lebenden Objekt testen: Posten, ausprobieren, den besten Resultaten folgen. Social Media ist dafür ideal: Fehler lassen sich direkt korrigieren oder einfach löschen.

Das waren meine 10 Regeln für gute Kommunikation.

Sie dienen meinem Team in der Agentur und mir als Orientierung. 

Frage an Euch:

Wie seht Ihr es? Gibt es Punkte, die ich vergessen habe oder die Eurer Meinung nach anders sind? Dann gerne kommentieren, lasst es uns diskutieren!


Oliver Voss, 2020

Samuel Buscapé

Netflix-Effekt für Recruiting und Marketing | Unternehmenskultur sichtbar machen: klare Strategie + freche Videos = Top-Bewerber gewinnen | Videoproduktion + Social Recruiting | goldundfrech.com

3 Jahre

Guter Artikel! Vor allem Punkt 1 ist sooo wichtig - und gleichzeitig oft extrem schwer!

Misha Vetter

Professionelle Fotografin bei Fotostudio M.Vetter | Hamburg

4 Jahre

Super auf den Punkt gebracht Oliver Voss, für solche Werbung will ich fotografieren!

athena windelev

creative design director

4 Jahre

Super article Oliver - makes one laugh, ponder and use their minds. You've nailed it in all it's importance. Really well said. Awesome!

Danke!!! Gleich was geändert. ;-)

Holger Mühlbauer-Gardemin

Bildende Kunst, freier Designer, Freelancer bei Selbstständig, Corporate Design Spezialist, Editorial Design

4 Jahre

Du hast immer noch die beste Webseite... So lässig.. 😎 🤘

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