Meine Erfahrungen im Homeoffice

Meine Erfahrungen im Homeoffice

Ich bin nun bereits seit über 15 Jahren selbstständig.

In diesen Jahren hatte ich verschiedene Orte zum Arbeiten: Ein Arbeitszimmer, eine Nische im Wohn- oder Schlafzimmer, drei Mal Gemeinschaftsbüros, Arbeitsplätze bei Kunden und ein eigenes Büro. Mal war es für ein paar Monate, mal über ein paar Jahre. Zu 100% im Homeoffice zu arbeiten, bin ich gewohnt.  Ich kann mich gut konzentrieren und disziplinieren. Ich kann zuhause sehr produktiv arbeiten.

Aber: Nie war ich einen so langen Zeitraum ausschließlich im Homeoffice. Und momentan esse, lebe und arbeite ich in einem Zimmer. Das, was mein langjährig gut funktionierender Standard war, hat sich zu etwas entwickelt, das mir schadet.

1.     Der Abstand zwischen Privatleben und Arbeit fehlt komplett. Das ist zwar generell nichts Neues, aber ich habe es nie so extrem empfunden. Während mein Freund kocht und ich einen Moment Leerlauf habe, ertappe ich mich dabei Mails zu schreiben. Es sind keine 3 Meter zwischen Ess- und Schreibtisch. Im Homeoffice verlasse ich oft den ganzen Tag die Wohnung nicht. Da sollte ich mich nicht wundern, mich abends müde und platt zu fühlen.

Ich freue mich sehr auf die Zeit, in der ich mich wieder einen Büroplatz oder -raum anmieten kann. Am besten einen, zu dem ich mit dem Fahrrad fahren kann und noch ein bisschen frische Luft bekomme. Ein Weg zur Arbeit schafft nicht nur Abstand zwischen Arbeit und Privatleben, sondern auch genug Bewegung und frische Luft.

2.     Die Arbeitszeiten verschwimmen. Ja, Flexibilität in der Zeiteinteilung ist wirklich toll, jedoch neigt man dazu deutlich mehr zu arbeiten. Wem geht es nicht so? 

Wie kann ich das vermeiden? Ich bin dazu übergegangen meine Emailprogramme auf allen Devices nach Feierabend und am Wochenende zu schließen.

3.     Ich bin beruflich einsam. Trotz der ganzen Zoom- und Teammeetings, ist es etwas völlig anderes Menschen in der Nähe zu haben. Ich habe es wirklich genossen, als sich eine Freundin vor kurzem mal für ein paar Stunden bei mir zum Arbeiten einquartiert hatte. Obwohl wir beide konzentriert waren und kein Wort sprachen, fühlte es sich besser an, als allein zu arbeiten. 

Coworking im kleinen Rahmen – gern wieder! Und sobald es möglich sein wird, gern wieder ein Büro.


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