Merit-Order-Effekt: Was steckt dahinter und wie können Unternehmen davon profitieren?
Angebot und Nachfrage formen den Börsenstrompreis
Der Börsenstrompreis ergibt sich aus dem Verhältnis von Angebot (Erzeugungskapazitäten) und Nachfrage. Wenn das Stromangebot zum Beispiel sinkt, der Strombedarf aber gleichzeitig wächst, steigt auch der Preis – und umgekehrt.
Die Nachfrage nach Strom wird im gewerblich-industriellen Bereich in hohem Maße von der konjunkturellen Lage beeinflusst. In Zeiten eines Booms ist der Strombedarf deutlich höher als in einer Rezession. Eine Rezession tritt u. a. in Verbindung mit Krisen auf. Genannt sei hier unter anderem die Finanzkrise 2008 oder auch ganz aktuell die Coronakrise.
Beim Angebot nimmt Strom als Gut eine besondere Rolle ein. Elektrischer Strom ist nicht speicherbar. Somit wird das Angebot immer unmittelbar an die Nachfrage angepasst. Die Zusammensetzung des Angebots kann je nach Marktsituation also erheblich variieren.
Der Börsenstrompreis ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage.
Die Merit-Order bestimmt das Stromangebot
Hier kommt die sogenannte Merit-Order ins Spiel. Die Merit-Order beschreibt die Einsatzreihenfolge der stromproduzierenden Kraftwerke am Großhandelsmarkt. Sie legt fest, welche Kraftwerke zur Deckung des Strombedarfs eingesetzt werden, und welche nicht. Auf diese Weise soll eine wirtschaftliche und zugleich sichere Stromversorgung sichergestellt werden.
Welche Kraftwerke nun Vorrang haben und welche sich hinten anstellen müssen, richtet sich nach den niedrigsten Grenzkosten. In anderen Worten: Es wird das Kraftwerk hinzugeschaltet, das die nächste benötigte Megawattstunde am günstigsten herstellen kann. Günstige Kraftwerke erhalten somit grundsätzlich den Vorrang. Teure Erzeugungskapazitäten fallen hingegen aus der Preisbildung.
Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wie Kohle, Gas oder auch der Kernenergie gehen die Grenzkosten erneuerbarer Energien gegen Null. Der laufende Betrieb von Photovoltaik-, Wind- oder Wasserkraftanlagen ist somit quasi kostenlos.
Sinkende Nachfrage lässt Börsenstrompreise fallen
Geht die Nachfrage zurück, zum Beispiel an Wochenenden oder Feiertagen, werden solange teurere Erzeugungskapazitäten (z. B. Gaskraftwerke) abgeschaltet, bis das kurzfristige Überangebot wieder ausgeglichen ist. Die Folge: der Börsenstrompreis sinkt.
Szenario 2: Hohe Produktion von erneuerbarem Strom + sinkende Nachfrage
Nimmt die Erzeugung durch Erneuerbare Energien (PV, Wind, etc.) zu, zum Beispiel an besonders sonnigen/stürmischen Tagen oder auch durch den zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien, verdrängen sie teure Spitzenlastkraftwerke in der Merit Order.
Übersteigt der EEG-Strom den tatsächlichen Strombedarf, zum Beispiel an Wochenenden oder Feiertagen, entsteht ggf. sogar ein Überschuss an Energie (der aufgrund fehlender Speichermöglichkeiten abgebaut werden muss)
Folge: Der Börsenstrompreis sinkt noch weiter und rutscht ins Negative. Verbraucher werden dafür bezahlt mit ihrem Verbrauch die Netzstabilität zu gewährleisten!
Fazit: Erneuerbare Energie sorgen für fallende Großhandelspreise!
Je größer die Einspeisung durch Erneuerbare Energien, desto stärker die „preisdämpfende Wirkung“ auf den Strompreis (Merit-Order-Effekt).
Lösung:
Durch EDS B2B Spot profitieren Sie 1:1 von Preissenkungen am Großhandelsmarkt. Negative Strompreise werden hierbei eins zu eins durchgereicht. Transparent und fair!
Ich bin gerne für Sie da, schreiben Sie mich gerne an popp@eds-b2b.de
Ihr Energie-Experte Alexander Popp