Minimalismus bedeutet lebenslanges inneres Wachstum...
Nein, Minimalismus bedeutet nicht wie viele Dinge Du besitzt...
Sondern es geht darum, mit was Du Dein Leben füllst!
❓Fragst Du Dich manchmal, wie alt sind Minimalisten?
❓Ist Minimalismus "nur" eine Modeerscheinung?
❓Oder ausschließlich etwas für Hippe reiche Menschen?
Manche denken sogar, Minimalismus ist nur, für kinderlose Singles, mit High Tech Berufen... also gutbezahlte Lebemenschen, ohne Verpflichtungen...
Ja, vielleicht ist alles wahr.
Aber es ist auch alles absolut nicht wahr!
Es gibt sie in allen Berufen, in allen Lebenssituationen, mit Kindern und ohne, reich und arm, ...
Darum kannst Du auch ein/e MinimalistIn werden 💕
Hier kommt meine Geschichte einer:
ZUFALLSBEGEGNUNG MIT EINER 77 JÄHRIGEN REISELUSTIGEN MINIMALISTIN...
In der Sonne sitze ich auf einer Parkbank und schaue auf einen Fluss. Sehe die Bote, die vorbeifahren, wundere mich woher sie kommen, wohin sie fahren und was sie transportieren.
Da fragt mich eine ältere Dame, ob sie sich zu mir setzen dürfte.
Natürlich! Gerne! Langsam kamen wir in ein Gespräch. Sie erzählte, das sie ihre Freundin besucht und ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. Wir tauschten uns über das historische Bamberger Zentrum aus, die vielen kleinen Geschäfte und die Lebensqualität einer schönen Umgebung.
Ihr Ehemann sei vor einigen Jahren leider verstorben. Sie vermisse ihn und die schönen Momente zusammen: „Wissen Sie, mein Mann und ich hatten genau EIN Hobby und das war reisen! Es ist so wunderbar, das wir Beide das durch und durch liebten. Mein Mann war Professor der Geschichte. Er brannte darauf neue Kulturen kennen zu lernen! Darum steckten wir jeden Pfennig in unsere Urlaubskasse! Wir wollten nur eins: reisen!“
„Das hört sich sehr interessant an! Waren Sie schon immer reise lustig?“
„Ja, das reisen liegt mir im Blut. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und war immer irgendwie komisch. Unpassend, nicht der norm entsprechend... Zum Glück haben meine Eltern mich so geliebt und akzeptiert wie ich war. Meine Eltern und Geschwister haben Deutschland nie verlassen und haben sich viele Sorgen über mich gemacht. Mit 18 Jahren hatte ich genau 50 D-Mark gespart. Ich fuhr nach Hamburg und habe auf einem Transportschiff gefragt, ob ich gegen Arbeit eine Überfahrt nach Amerika bekommen könnte. Das hat geklappt und so bin ich einfach so nach Amerika ausgewandert!“
Meine Augen wurden vor Erstaunen groß: „Das ist ja ein Abenteuer! Wie kamen Sie denn da drauf?“
„Keine Ahnung, ich wollte neue Kulturen und Menschen kennenlernen! Irgendwie habe ich mich immer durchgeschlagen, auch in Zeiten in denen es richtig knapp wurde! Ich wusste, dass ich es irgendwie schaffen werde, auch in sehr schweren Zeiten! Ich habe oft Geld verliehen und es nie wieder zurückgesehen. Genauso oft habe ich mir Geld geliehen und es nicht zurückgezahlt...“ Das sagt sie mit einem verträumten Lächeln im Gesicht...
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„Welche Länder haben Sie gesehen?“
„Nach zwei Jahren in Amerika, kam Südamerika dran. Danach war ich mehrere Jahre in Asien. Mein Glück war, dass ich sehr gut Sprachen lernen konnte und dadurch als Übersetzerin gearbeitet habe. Nach ein paar Jahren bin ich weitergereist. Ich musste reisen. Es war mir egal wie, mit Bus, Zug, Schiff oder zu Fuß wie im Himalaya von Jurte zu Jurte. Durch Schnee, Wüste, Berge egal was: Hauptsache unbekannt. Mit meinem Mann bin ich Einbaum gefahren, habe Dschungel durchwandert und war in Papua Neu Guinea. Ich war überall, außer am Nord- und Südpol und in Kasachstan.“
„Wo würden Sie gerne noch einmal hin?“
„Eindeutig in der Wüste! Aber in eine Richtige! Diese Weite und Ruhe unbeschreiblich!“
„Wo haben Sie gewohnt?“
„Überall und nirgends. In Amerika war ich Babysitterin. Besessen habe ich nie viel! Ich habe mir in Südamerika in einem Einzimmerappartement ein Regal aus Steinen und Brettern gebaut und mir irgendwo ein altes Bett besorgt. Ich wusste ganz genau: Sobald mich das Reisefieber packt, kann ich nicht viel mitnehmen. Alles wird verschenkt oder entsorgt! Aber glauben Sie mir, es war richtig gemütlich. Es gab natürlich Menschen, die es SEHR komisch fanden, wie ich lebte und mich überzeugen wollten, so zu leben wie sie... Aber ich hatte alles was ich brauchte und so mache ich es Heute immer noch! Ich habe sehr wenig! Meinen Lebensstil habe ich nie bereut. Mit 77 Jahren bin ich mit „normaleren“ und „sichereren“ Zielen zufrieden. Ich habe ALLES gesehen was ich wollte. Ich brauche nicht mehr!“
Ich sage: „Wow, das hört sich nach einem unglaublich erfüllten Leben an!“
„Das ging nur, weil ich keine Kinder habe! Sonnst wäre es nicht möglich gewesen, so viel zu reisen und die Welt zu sehen!“
„Wollten Sie nie Kinder haben?“
„Doch, ich wollte Kinder haben. Es hat nicht geklappt. Damals war ich sehr traurig. Heute bin ich froh, dass ich keine Kinder habe. Sonnst hätte mein Leben ganz anders aus gesehen. Mein Leben war und ist gut so!“
„Gibt es Länder, die Sie nicht nochmal sehen wollen?“
„Auf keinen Fall Japan. Die Menschen kreieren einen Abstand durch erlernte Freundlichkeit. Mit ihnen "wirklich" in Kontakt zu kommen, war sehr schwer, eigentlich unmöglich. Diese Energie reinstecken, nur um eine „echte“ Begegnung zu haben wäre mir Heute eindeutig zu anstrengend! Russland will ich auf keinen Fall mehr sehen, da haben sie mich drei Tage in Untersuchungshaft gesteckt! Das war entsetzlich! Bis Heute weiß ich nicht warum! Vielleicht dachten sie, dass ich eine Spionin wäre...“
„Wie war das für Sie mit Essen?“
„Ich habe ALLES gegessen. Ich wollte die Welt schmecken! Das war fantastisch! Mein Magen ist anscheinend aus Stein, ich kann alles essen! Nur einmal habe ich mir in Asien Parasiten eingefangen, als ich Insekten gegessen habe! Die waren lecker und super knusprig! Im Nachhinein, war es die Erfahrung vielleicht sogar wert! Das Einzige was ich nicht gegessen habe war, als mir Menschenfleisch in Papua Neuguinea angeboten wurde! Da hat sich mir mein Magen umgedreht!“
„Über Amerika habe ich mich vor kurzem so geärgert. Ich hatte einen neuen Reisepass und erst vier Stempeln drin: Iran, Jordanien, Jemen und Israel. Meinen alten Reisepass hatte ich nicht dabei, um zeigen zu können, dass ich die ganze Welt bereise! Da fischt mich ein junger Polizist raus, nimmt mich mit in den Verhörraum und fragt mich: „Wie kommen Sie auf die Idee DIESE Länder zu bereisen? Führen Sie etwas im Schilde?“
Gerne hätte ich gesagt: „Wissen Sie junger Mann, diese Länder haben kulturell und menschlich sehr viel zu bieten und nicht jeder ist ausschließlich an ihrer "Fast Food" Kultur interessiert! Zum Glück konnte ich meinen Mund halten, sonnst hätte ich meinen Anschlussflug verpasst! Ich wurde gezwungen meinen Koffer zu öffnen und wurde auf unangenehme Art und Weise gefilzt. Dabei wollte ich ja nicht mal in die USA einreisen, sondern nur umsteigen!“
Da piepst es in ihrer Handtasche. Sie zieht ihr Smartphone heraus und schaut ihre WhatsApp Nachrichten an. Ihre Freundin wartet auf Sie... ich lächle und denke: „Was für eine weltoffene und moderne Frau!“
Zum Abschied sagte sie: „Wissen Sie, natürlich habe ich wenig Besitz, aber meine vielen Erinnerungen habe ich im Herzen, die kann mir Niemand wegnehmen und dafür bin ich dankbar!“
Dazu kann ich nur sagen, ich bin glücklich über diese Begegnung, die ich nicht vergessen werde!
Oh ja, vom Minimalismus hatte Sie noch nie etwas gehört... aber wenn das keine Minimalistin ist, weiß ich auch nicht! 💕