Mit der eigenen Sprache aufräumen
„Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe runterboxen, Stufe für Stufe.“
Mark Twain
Ich brauchte die Perspektive von außerhalb, um darauf zu kommen, dass es Muster in meiner Art zu sprechen gibt, die mehr als ärgerlich sind. Schlicht kontraproduktiv.
Mein Gebrauch von Einschränkungen, zum Beispiel des Wortes eigentlich. Einmal darauf hingewiesen fragte ich mich ist es nur eine Angewohnheit, oder steckt doch mehr dahinter? Zumindest in meinem Fall, war da doch mehr.
Das unbewusste Bedürfnis nicht als zu offensiv wahrgenommen zu werden, nicht anecken zu wollen. Was das mit meiner Aussage gemacht hat? Unsicherheit signalisiert, sie beliebig, sie austauschbar gemacht. Auch ohne Füllwörter war es mir möglich Aussagen zu verwässern, aber Füllwörter machen es schlimmer.
Ähnlich geht es mir mit abgegriffenen Formulierungen, die unnötig und zum Teil auch kontraproduktiv sind. Ich denke da an Worte und Formulierungen wie authentisch, ganz ehrlich, ja aber und vertrau mir.
Empfohlen von LinkedIn
Warum sollte es nötig sein, vertrau mir zu sagen? Vertrauen baut sich auf Zeit auf und nicht, weil ich gesagt habe. Um Vertrauen aufzubauen, braucht es Taten und nicht Worte.
Mein persönlicher pet peeve: ja aber. Zum einen macht es alles, was vor dem ja aber kam unnütz und zum andern kommt selten etwas Gutes danach. Gehört in die Mottenkiste der Sprache.
Einmal darauf hingewiesen, war es mir unmöglich es nicht mehr zu sehen. Also beschloss ich es anzugehen und ja es ist ein andauernder Prozess. Kommt immer noch vor, aber weniger.
Angewohnheiten und Muster zu durchbrechen, ist nicht immer einfach. Denn dieses Verhalten ergab für mich persönlich Sinn, zu einem gewissen Zeitpunkt.
Mein Stattdessen zu finden, hat eine große Rolle dabei gespielt das Muster durchbrechen zu wollen. Der Antrieb und das Ziel waren wichtig für mich, damit aus einem Nicht-Wollen ein Wollen wird.
Das Wofür und das Wohin sind bessere Motivationen als ein Weg-Von.