Modern Work: Daten statt Dogmen

Seit der Corona-Pandemie haben mittelständische Unternehmen zahlreiche Krisen zu überstehen, die jede für sich genommen durchaus existenzbedrohend ist: denn während im Corona-Lockdown zusammenbrechen Lieferketten und Märkte, Kurzarbeit, Krankenstand und – zumindest in einzelnen Branchen – Betriebsschließungen schon herausfordernd genug waren, folgten seit Februar dieses Jahres explodierende Energiekosten, eine allgemeine Inflation und Rezessionsangst. Wir können allerdings die Hoffnung haben, dass über kurz oder lang diese Krisen erfolgreich überwunden sein werden. Eine tiefgreifende Veränderung jedoch, die in der Pandemie ihren Anfang nahm, wird fortdauern: die Arbeitswelt und die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, wird nachhaltig neu gestaltet. Auch wenn die aktuellen Krisen derzeit übermächtig erscheinen – es ist wichtig, das eigene Unternehmen auf die moderne Arbeitswelt vorzubereiten.

Denn nach der jüngsten Befragung von Microsoft unter 20.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in 11 Ländern – darunter 2000 aus Deutschland – wird deutlich: sie haben sich überwiegend im Homeoffice eingerichtet. Für viele ist die Flexibilität der Arbeitszeit, die beim Arbeiten zuhause möglich ist, ein entscheidende Wohlfühlfaktor – etwa durch das gemeinsame Frühstück mit der Familie, Fahrten zur Schule oder die Chance, die Arbeit für eine „kreative Pause“ zu unterbrechen. Für Jared Spataro, Microsoft Vice Präesident Modern Work, zeichnet sich eine neue „Worth-It-Equation“ – eine neue Gleichung zum Wert der Arbeit ab.

Laut Microsofts aktuellem Work Trend Index sagen 72 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland, dass sie einen besseren Grund brauchen, um wieder dauerhaft ins Büro zurückzukehren, als „nur“ die Erwartungen des Unternehmens zu erfüllen. Denn umgekehrt erwarten 78 Prozent der Manager in deutschen Unternehmen, dass ihre Beschäftigten ihre Arbeit wieder überwiegend im Büro erledigen.

Das kann auch an der völlig unterschiedlichen Wahrnehmung der Tätigkeiten und der Effektivität liegen. Denn die deutliche Mehrheit der Menschen im Homeoffice – immerhin 86 Prozent – gibt an, dass sie bei der Arbeit produktiv sind. 86 Prozent sagen das. Sie sehen sich sogar oftmals in einer 24/7-Situation, in der sie glauben, permanent erreichbar und online sein zu müssen. Umgekehrt sagen aber 79 Prozent der Führungskräfte hierzulande, dass es ihnen schwerfällt, in hybriden Arbeitsmodellen darauf zu vertrauen, dass ihre Mitarbeiter und Mitarbeieterinnen produktiv sind. Microsoft CEO Satya Nadella hat für dieses Paradox bei seinem Besuch in Berlin letzte Woche den Begriff „Produktivitätsparanoia“ gefunden.

Schlimmer noch, ergänzte Jared Spataro: viele Unternehmen gehen inzwischen dazu über, die Aktivitäten ihrer Mitarbeiter im Homeoffice dadurch zu messen, dass sie die Tastaturtätigkeiten oder Meetingszeiten erfassen. Spataro: „Es ist aber besser, Ergebnisse zu bewerten als Aktivitäten. – Wir brauchen richtige Daten statt Dogmen.“ Mit dieser Perspektive wurden zum Beispiel die Collaboration Software Microsoft Teams und Microsoft Viva, die Employee Experience Platform, so weiterentwickelt, dass substantielles Feedback zwischen Managern und Belegschaft vertraulich und vertraut ausgetauscht werden kann.

Aber die sozialen Bindungen mit Kollegen und Kolleginnen und eine eher  empathische Führung durch das Management sind durchaus Elemente, die die Menschen im Homeoffice vermissen und die deshalb auch starke Argumente sind, wieder ins Büro zurückzukehren – und sei es auch nur für drei Tage in der Arbeitswoche. Der richtige Mix scheint auf absehbare Zeit die erfolgversprechendste Gestaltung einer hybriden Arbeitswelt zu sein.

Hier müssen Führungskräfte umdenken – und Microsoft will mit dem regelmäßigen Work Trend Index dazu Hilfestellung geben. Das gilt natürlich auch für Lösungen wie Microsoft Teams und Viva, die kontinuierlich für hybrides Arbeiten ausgebaut werden. Bei der Neueröffnung des Hamburger Büros hat Microsoft jetzt beispielhaft gezeigt, wie eine solche Büroumgebung für hybrides Arbeiten gestaltet werden kann. Es lohnt sich, sich mit Modern Work auf lange Sicht zu befassen. Denn Krisen kommen und gehen (hoffentlich) – die Aufgabe, eine attraktive Arbeitsumgebung zu schaffen, aber bleibt. Dabei sind Daten wichtiger als Dogmen.

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