Nachhaltige Finanzierung
Durch die kommende Taxonomie-Verordnung der EU stehen die Unternehmen in der Pflicht nachhaltig zu investieren.

Nachhaltige Finanzierung

Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen erhält bei der Kreditvergabe schlechtere Konditionen, da die CR-Maßnahmen als Bemessungsgrundlage herangezogen werden. Unvorstellbar? Durch die in naher Zukunft in Kraft tretende Taxonomie-Verordnung der EU jedoch bald Realität.

Das Verantwortungsbewusstsein hin Richtung Nachhaltigkeit nimmt laufend zu. Auch im europäischen Finanzsystem erhält der Umweltaspekt einen neuen Stellenwert. Mit der Taxonomie-Verordnung der EU, welche 2020 in Kraft treten soll, wird ein weiterer Schritt in Richtung langfristigere und nachhaltigere Finanzaktivitäten von Unternehmen gesetzt.

Klimawandel und Ressourcenknappheit sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit.

Um die allgegenwärtigen Herausforderungen bewältigen zu können, rückt ein Begriff immer mehr als vermeintlicher „Heilsbringer“ in den Fokus: Nachhaltigkeit. Nachhaltiges Handeln gewinnt in sämtlichen Lebensbereichen immer mehr an Bedeutung und auch das Verlangen nach nachhaltig produzierten Produkten wird immer größer.

Ein wesentlicher Bereich, in dem der ökologische Gedanke meiner Meinung nach bisher eine eher untergeordnete Rolle gespielt hat, ist der Finanzbereich. Mit der Taxonomie-Verordnung will die EU nun auch im Finanzsektor für ein Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit sorgen. Die Taxonomie-Verordnung ist dabei ein Teil des Aktionsplans „Nachhaltige Finanzierung“ der EU und soll 2020 in Kraft treten. Ziele des Aktionsplans sind nachhaltige Investitionen, Risikominimierung durch Umweltzerstörung oder Ressourcenknappheit, sowie Transparenz und langfristiges Denken in der Finanzwelt. Nachhaltige Finanzierung soll die Entwicklung hin zu einer umweltfreundlicheren und widerstandsfähigeren EU-Wirtschaft unterstützen.

ESG-Faktoren von hoher Relevanz

Um diese Entwicklung voranzutreiben, wurde ein Rahmen geschaffen, der die Aspekte Umwelt, Soziales und Governance (Environment Social Governance kurz ESG) in den Mittelpunkt des europäischen Finanzsystems stellt. Vor allem in Anbetracht von Ressourcenknappheit, Treibhausgasemissionen und Arbeitsbedingungen sollen Investitionen zukünftig dahingehend nachhaltiger gestaltet werden. Dazu sollen bei Investitionsentscheidungen stets die ESG-Faktoren berücksichtigt werden.

Bereits jetzt bemerkt man ein erhöhtes Umweltbewusstsein zahlreicher Unternehmen, denn Unternehmen mit einem funktionierenden Umweltmanagementsystem werden zukünftig klar im Vorteil sein. Die geforderten Umweltziele der Taxonomie-Verordnung stehen nämlich in enger Verbindung mit den von der Norm ISO 14001 geforderten Umweltaspekten und Umweltauswirkungen. Das macht sich auch in der Zahl der Zertifizierungen bemerkbar. Weltweit hat sich die Zahl der ausgestellten Zertifikate im Zeitraum 2006 bis 2017 fast verdreifacht.

Prüfung des Nachhaltigkeitsgrades bei Kreditvergabe

Das Ziel der Taxonomie-Verordnung ist, dass die Unternehmen die oben genannten Aspekte in ihre Investitionstätigkeiten integrieren und dadurch vor allem von der EU definierte Umweltziele erreichen.

Wenn Unternehmen definierte Umweltziele nicht erreichen, bekommen diese schlechtere Kreditkonditionen

Ob die Umweltziele erreicht werden, kann sich auch gravierend auf die Fremdfinanzierung durch Finanzinstitute auswirken. Denn ab voraussichtlich 2020 werden Banken, Versicherungen und Anlageberater bei der Kreditvergabe zusätzlich einen Kriterienkatalog zur Bewertung des Nachhaltigkeitsgrades von Unternehmen verwenden. In diesem Kriterienkatalog sind sechs grundlegende Umweltziele definiert. Unternehmen, welche diese sechs Ziele verfehlen, drohen schlechtere Konditionen bei einer etwaigen Kreditaufnahme.

Nachhaltigkeit ist Teil unserer Firmenphilosophie

Durch die geplante Verordnung der Europäischen Union stehen Unternehmen somit immer mehr in der Verantwortung, ressourcenschonend, umweltfreundlich und nachhaltig zu handeln.

Nachhaltiges Wirtschaften ist ein wesentlicher Teil der backaldrin-DNA.

Deswegen legen wir bereits jetzt bei sämtlichen Investitionstätigkeiten einen hohen Wert darauf, nachhaltig und ressourcenschonend zu handeln.

Das Verlangen nach einem Maximum an Nachhaltigkeit wird somit immer spürbarer, auch im Finanzsektor. Die von der EU festgelegten Maßnahmen werden einen großen Impact auf die Finanzindustrie haben, da sämtliche Marktteilnehmer direkt betroffen sind. Der Schritt hin Richtung nachhaltiger Finanzierung ist aus meiner Sicht ein guter und auch mehr als nur notwendiger, um den bedrohenden Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit entgegenwirken zu können. 


Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Weitere Artikel von Martin Mayr

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen