Nachrichten für Kommunikationsspezialisten
Marktkommentare beliebter als Pressemeldungen
Fincom Alliance, ein europäisches Netzwerk unabhängiger Agenturen für Finanzkommunikation, hat die Auswirkungen der Pandemie auf Finanz-Medien in Europa untersucht. Für die Umfrage wurden 76 Journalisten aus acht europäischen Ländern befragt: Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, Portugal, Deutschland, Österreich und Schweiz.
Das Ergebnis: Als Grundlage für ihre Arbeit verlieren Pressemitteilungen an Bedeutung. Vielmehr gefragt sind stattdessen Kommentare zu Marktszenarien, Unternehmen sowie Fallstudien.
Weitere Ergebnisse sind die geringe Beliebtheit von Pressemitteilungen im Gegensatz zu Marktkommentaren. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Pressemeldungen oftmals zu sehr die Innensicht eines Unternehmens widerspiegeln und die Qualität hier doch sehr unterschiedlich ist. 55 Prozent der Befragten nannten übrigens Effizienz als die am meisten geschätzte Eigenschaft von PR-Fachleuten; besonders in der DACH-Region.
Doomscrolling - Im Sog der negativen Nachrichten
"Doomscrolling", so lautet der Fachbegriff für das Phänomen, das den intensiven oder auch manischen Konsum von negativen und alarmierenden Nachrichten beschreibt. Der Wunsch nach Kontrolle und Erklärungen ist die Triebfeder hinter dem andauernden Weiterklicken.
Auch in der Fernsehwelt gibt es ähnliche Effekte, wenn man von einer Nachrichtensendung zur nächsten zappt, um nichts zu verpassen oder endlich eine Lösung präsentiert zu bekommen.
Das Wort "Doomscrolling" setzt sich aus dem englischen Begriff "doom" (Schicksal, Verhängnis, Verderben, Untergang) und dem eingedeutschten "scrollen" (auf dem Bildschirm verschieben oder "blättern") zusammen und tauchte wahrscheinlich 2018 erstmals auf Twitter auf.
Mit dem steigenden Bewusstsein von der Sucht nach ständig Neuem haben sich auch Gegenbewegungen etabliert: Die sogenannte "Joy of missing out" (JOMO) beschreibt die Freude, ganz bewusst auf soziale Medien und den vermeintlichen Druck, Spektakuläres zu erleben, zu verzichten. Ganz wesentlich ist es, die Lebensfreude zu steigern. Durch Freizeitaktivitäten, mit Familie oder Freunden etwas zu unternehmen, aber auch Zeit ganz bewusst mit sich alleine zu verbringen. Das Durchbrechen der Negativspirale erfordert aber auch Zeit und Raum.
Wie politisch dürfen CEO’s agieren?
In wenigen Bereichen der Kommunikation ist Glaubwürdigkeit so wichtig, wie beim Thema politische Haltung. Das sollte Unternehmen aber nicht davon abhalten sich zu positionieren – allerdings durch Authentizität und Taten, statt mit Worten. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Report der Kommunikationsberatung APCO Worldwide.
Geht es nach über 60 Prozent der über 2.500 Befragten in Deutschland, sollten sich große Unternehmen und ihre CEOs nicht zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen äußern – nur etwa 30 Prozent sehen eine Positionierung positiv. Aber Vorsicht! Denn der Report zeigt, dass sich vor allem die jüngere Generation Unternehmen wünscht, die Haltung zeigen – und diese auch zunehmend mit dem Kauf ihrer Produkte belohnt.
Der vollständige Report ist hier unter diesem Link zu finden.
Potenzial für „Metaverse“ in Deutschland ist überraschend groß
Als Metaversen bezeichnet man virtuelle Welten, in denen Menschen viele der Dinge tun können, welche sie auch im realen Leben tun: arbeiten, Spaß haben, einkaufen, Sport treiben, aber auch Kontakte knüpfen. Es besteht die Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu gründen, Land zu kaufen, Kunst zu machen und Konzerte zu besuchen – alles in einer virtuellen Umgebung. Als Zahlungsmittel gewinnt Kryptowährung in dieser virtuellen Umgebung an Bedeutung.
Die Ergebnisse der annalect-Erhebung aus Januar 2022 zeigen, wie groß das Interesse in Deutschland ist, im Metaverse abzutauchen: 61 Prozent der 3.000 Befragten im Alter von 16-60 Jahren können sich vorstellen, ein Metaversum in Zukunft zu nutzen, bzw. nutzen es bereits (11 Prozent). 27 Prozent geben aktuell an, dass sie sich eine Nutzung (noch) nicht vorstellen können, oder es nicht wissen. Lediglich 12 Prozent der Befragten lehnen die Nutzung von virtuellen Welten grundsätzlich ab.
Lieber PR-SpezialistIn oder PR-GeneralistIn?
United Minds hat im Auftrag der deutschen PR-Agentur mynewsdesk die PR-Profis zu wichtigen Zukunftsthemen der Branche befragt. Wenn es um die Zukunft geht, glaubt knapp die Hälfte (46%) der Befragten, dass ihre Aufgaben spezialisierter werden. 49% sind vom Gegenteil überzeugt. Schon in fünf Jahren, so ihre Auffassung, werden die Aufgaben von PR, Kommunikation, Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung miteinander verschmelzen. Dabei scheinen die meisten ersteres zu bevorzugen. Fast die Hälfte der Befragten gab an, lieber Spezialist als Generalist sein zu wollen.
Der Trendbericht liefert darüber hinaus auch andere interessante Ergebnisse: So identifiziert die Studie die drei wichtigsten Eigenschaften der „PRler“ für die Zukunft die da lauten: Kreativität, Problemlösung und Flexibilität. Gefragt nach den drei wichtigsten Arbeitskompetenzen werden Strategisches Denken (41%), Führungsstärke (31%) und Interne Kommunikation (30%) genannt.