Networking 2021: Warum JETZT eine merkwürdig gute Zeit ist, um Kontakte zu knüpfen
Hungrig wie ein Wolf …
Normalerweise gehe ich in meiner Freizeit regelmäßig auf die Jagd. Nicht nach Schnäppchen, grünen Diamanten oder Schmetterlingen. Auf die Jagd nach neuen Kontakten.
Menschen kennenzulernen ist für mich wie … Naja, wie die Luft zum Atmen wäre übertrieben. Eher wie ein mit Butter beschmiertes Stück frisches Sauerteigbrot, das gerade aus dem Ofen kommt. Oder die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut, beim morgendlichen Joggen. Es bereichert mich, beschert mir Wohlbehagen und Glücksgefühle.
Neben Vitamin D mangelt es mir, wie vielen von euch sicher auch, gerade akut an der Möglichkeit, neue soziale Verbindungen zu knüpfen. Privat wie beruflich (sofern man das überhaupt trennen kann?). Nach Abraham Maslow, einem der Gründerväter der humanistischen Psychologie, fehlen in der Bedürfnispyramide vieler Netzwerker:innen auf Stufe drei aktuell viele Steine.
Wie war das "damals" eigentlich? Networking – the classy way
Veranstaltungen mit vielen fremden Menschen. Hui, fühlt sich das lange her an - für dich auch? Auf solchen Events setze ich mich meist irgendwo an den Rand, ein Getränk oder einen Snack in der Hand. Lasse meine Augen durch den Raum schweifen, beobachte die Menschen um mich herum. Dann suche ich mir diejenigen aus, die ich für interessant halte, gehe auf sie zu und los geht’s.
Die Resultate?
- Spannende Geschichten und Einblicke in den persönlichen Werdegang erfolgreicher Menschen
- Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten
- Freundschaften
- Wertvolle geschäftliche Kontakte & Türöffner
Die Krise? Die Krise.
Aktuell steht an oberster Stelle, die Pandemie in den Griff zu kriegen. Andere schützen, indem man sich selbst isoliert. Wie für alle halbwegs vernünftigen Menschen hat das für mich aktuell Prio 1. Der Hunger aber bleibt. Und damit bin ich nicht allein.
Und nun?
So scrolle ich in meiner Freizeit eben durch meinen Linkedin-Feed. Lasse meine Blicke vom einen zum anderen Beitrag schweifen und … spätestens wenn dir die vermeintlich zu frühe Wortwiederholung von "schweifen" auffällt, weißt du, was jetzt kommt.
Wie auf einem analogen Event auch, quatsche ich die Menschen hier einfach unverblümt an. Und sehe einen Trend: Die Rückmeldung ist herzlicher und positiver denn je.
Die Zahl der Menschen, die ich in Marketingfragen konsultieren kann, hat sich in kürzester Zeit vervielfacht und nach Corona wird mir angesichts der vielen Einladungen zum Kaffee sicher nicht langweilig.
Ein schönes Beispiel ist meine jüngste Begegnung mit Fabian Hörst, einem der Mitgründer von PLANETICs. Nach nur zwei Sätzen landeten wir in einem einstündigen Videocall. Ich weiß jetzt, welche Morgenroutine ihm Ausgleich in seinen Arbeitsalltag bringt, wie er bei der Suche nach Investoren für sein Startup vorgeht, warum das Zebra sein Spirit Animal ist und was noch viel wichtiger ist: Sowohl für ihn als auch mich hat sich eine neue Tür geöffnet. Wieder ist da jemand Neues, den man bei diesem oder jenem Thema ohne Hemmungen anfragen kann.
Auf Linkedin geht’s beruflich zu. Und auch hier kann man wie im echten Leben … einfach mal quatschen
Schon komisch - jetzt sitzen wir hier und keiner will dem anderen etwas verkaufen … *lach*
So philosophierten Fabian und ich ein wenig über die Motivation unseres Gespräches und tauschten uns darüber aus, was leidenschaftliche Netzwerker:innen wie wir aktuell tun können, um ihren (Achtung Wortwitz) "Menschenhunger" zu stillen.
Virtuelle Kaffeepause, digitaler Roundtable oder 1:1 Gespräch?
Kaffeepausen oder Stammtische im virtuellen Raum gibt es aktuell wie Sand am Meer. Ich habe das ein oder andere Format schon probiert, musste aber leider feststellen, dass mir das Format wider Erwarten nicht so gut gefällt. Da fehlte mir bisher irgendwie doch das Zwischenmenschliche. In einer Live-Runde identifiziere ich in wenigen Sekunden die Menschen, die mit mir auf einer Wellenlänge liegen und mit denen ich mich anschließend näher austauschen möchte. In virtuellen Meetings ist das irgendwie schwieriger, zäher. Zu oft bleiben die Gespräche an der Oberfläche, so manch eine:r kommt in einer Runde gar nicht zu Wort.
So versteckt sich hinter virtuellen Runden meist, der eigentlichen Intention zum trotz, hauptsächlich Frontbeschallung. Es reden die, die sowieso sehr extrovertiert sind und gern vorn sprechen.
Man hat weniger die Chance, eher ruhige Zuhörer:innen zu identifizieren und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Einen Beitrag oder einen ausführlichen Kommentar von jemandem zu lesen, finde ich viel besser. Da kann ich im Stillen vorfiltern. Für mich der Ersatz für die nonverbale Kommunikation. Was mich nicht interessiert, verschwindet mit einem Wisch und macht Platz für neue Beiträge. Im Meeting hingegen müsste ich den Personen weiter zuhören. Wenn mich im Feed dann ein Beitrag besonders überzeugt, kann ich die Person jederzeit ansprechen – ohne warten zu müssen, bis alle anderen mit ihren Vorträgen durch sind oder die Struktur des Meetings es mir gestattet. Im digitalen Raum ist meine Geduld doch begrenzter als auf analogen Veranstaltungen.
Dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf 😊 Und habe mich für den nächsten Digital Roundtable des Marketing Club Rhein Neckar angemeldet. Das Versprechen: Durch die vorherige Angabe gewünschter Fokus-Themen erhalten wir die Möglichkeit, direkt mit Gleichgesinnten an einen virtuellen Tisch zu kommen. Ich bin gespannt und werde berichten. Wer ist dabei? Postet euer Lieblings-Emoji in die Kommentare und gebt mir ein Signal 😀
Discord: Eine App aus der Gaming-Szene hebt die virtuelle Networking-Welt auf die nächste Stufe
Um bestehende Beziehungen zu festigen oder Treffen mit klar vorgegebener Struktur abzuhalten, sind Zoom, Teams & Co. super. Doch sind diese Anwendungen für das Knüpfen neuer Verbindungen ebenso gut geeignet? Angesichts meiner bisher gemachten Erfahrungen bezweifle ich das.
Da kommt Discord ins Spiel. Die 2015 herausgebrachte App erfreut sich gerade zunehmender Beliebtheit. Während die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer von 2018 bis 2019 eher mäßig wuchs, hat sie sich in 2020 im Vergleich zum vorherigen Jahr beinahe verdoppelt.
Mit triftigem Grund: Die User Experience ist den Gegebenheiten realer Netzwerk-Gelegenheiten sehr nah und lässt viele Möglichkeiten für spontane Begegnungen zu. Man kann einfach in offene Kanäle springen --> schlendert wie auf analogen Events hin zu einer Gesprächssituation und steigt mit ein. Initiiert man selbst eine Konversation, so kann man sie bedenkenlos wieder verlassen ohne, dass der Channel geschlossen wird.
Alles ist zwangloser, entspannter.
Bisher war die App besonders in der Gamingwelt beliebt, heute treffen sich dort ebenfalls die Zirkusartisten meiner Ensemblegruppe, zahlreiche Studenten und viele weitere Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Discord besitzt meiner Meinung nach großes Potenzial, auch im beruflichen Sektor die digitale Kaffee-Ecke 2.0 zu werden. Man kann online gehen, wenn man gerade Lust dazu hat und die Bereitschaft für Kommunikation signalisieren. Wer gerade "vorbeikommt", gesellt sich dazu.
Clubhouse: Exklusiv und heiß begehrt
Raritäten sind irgendwie sexy, nicht? Seit letztem Wochenende sorgt diese App für ordentlich Wirbel. Ich habe meine Clubhouse Invitation bisher noch nicht genutzt und bin noch am Hadern, ob ich das bereuen oder es mir egal sein soll ;D Wer schon dort war, darf gerne kommentieren ;)
Was sagst du dazu? Ich hoffe, dass dir mein Beitrag gefallen und neue Einblicke geliefert hat. Wo du dir gerade meinen digitalen Monlog anhörst, will ich gern mehr über dich erfahren:
- Lernst du ebenfalls leidenschaftlich gern neue Leute kennen und wie gehst du das derzeit an?
- Auf welchen virtuellen Netzwerk-Events warst du bisher unterwegs und was sind deine Erfahrungen?
- Hast du Apps wie Discord oder Houseparty schon beruflich genutzt?
- Hast du schon eine der begehrten #Clubhouse Invites bekommen und was hast du dort erlebt?
Schreib mir deine Erfahrungen in die Kommentare – ich bin gespannt!
Head of Food & Feed Solutions EMEA @ Louis Dreyfus Company
3 JahreQuote
Head of Food & Feed Solutions EMEA @ Louis Dreyfus Company
3 JahreSuperjob Charline! Danke für deine POSITIVE Jagdbericht. A picture speaks more than a 1.000 words - so hier ist POSITIVITY was ich vor kurzem erhalten habe:
Leitende Key Account Managerin bei Leadexpert GmbH
3 JahreToller Artikel 🙌🏼😃
Marketing Manager @all4cloud 🤍🚀
3 JahreIch bin begeistert - toller Artikel Charline 😊 zum Glück durfte ich dank dir mein Netzwerk schon erweitern, aber derzeit konzentriert es sich eher auf die beruflichen Kontakte in LinkedIn. Aber das ist auch schon mal klasse 💪 und ich bin gespannt wie sich der #Trend Clubhouse noch entwickeln wird... bisher bin ich nur stille Beobachterin 😁
Sales Office bei Smurfit Westrock
3 JahreWürde ich dich nicht schon kennen, wäre spätestens jetzt die Nachricht in deinem Postfach - schön geschrieben Charline 😊 Du sprichst mir aus der Seele!