Der eigene Netzwerk-Qualitäts-Index auf LinkedIn
Markus Gehlken - Inhaber von 1a-Social-Media - analyisiert täglich Netzwerk-Qualität und Zielgruppenpotenziale auf LinkedIn.

Der eigene Netzwerk-Qualitäts-Index auf LinkedIn

Was macht eigentlich ein gutes Netzwerk auf LinkedIn aus? Sind es 200 oder 20.000 Kontakte? Oder gibt es andere Kriterien, wie ich mein eigenes Netzwerk bewerten sollte?

Ich selbst stelle jeden Tag immer wieder aufs Neue fest, dass viele Personen bei LinkedIn zwar ein großes Netzwerk haben – dieses aber in meinen Augen wenig bis gar nichts wert ist.


WARUM?

Weil diese Personen einfach wahllos jeden Kontakt anschreiben und / oder bestätigen Marke: „Irgendeiner wird schon über kurz oder lang Interesse haben und mein Kunde werden!“

Wer darauf abzielt, nur möglichst viele Follower für sich und die eigenen Seiten zu gewinnen, für den mag das ggf. noch halbwegs sinnvoll sein (wobei ich der Meinung bin: Von Followern werde ich nicht satt, denn das sind selten potenzielle Auftraggeber).

Wer sich aber z.B. ein Netzwerk zu TOP-Entscheidern von potenziellen Auftraggebern aufbauen will, um die Basis für gute, zukünftige Geschäftsverbindungen und Aufträge zu schaffen, fährt mit einer Massen-Kontaktierung bzw. Bestätigung selten effektiv.


DER ÜBERBLICK GEHT VERLOREN UND TOP-KONTAKTE WERDEN ÜBERSEHEN

Wenn ich jeden Kontakt bestätige und selbst nicht kontinuierlich Verbindungen zu den für mich relevanten Zielgruppen aufbaue, habe ich zwar ein großes Netzwerk – aber nur wenige für mich relevante Entscheider im Netzwerk, die als Auftraggeber und Kunden in Frage kommen. Viele wahllos gesammelte Kontakte verwässern zudem den Blick auf die Personen, mit denen ich ggf. über kurz oder lang zusammenarbeiten kann. Zudem werde ich darüber hinaus oftmals ungefragt zugespamt mit Angeboten und Produkten, die ich nicht benötige.


WIE GUT IST JETZT MEIN EIGENES NETZWERK? ODER DAS MEINER KONTAKTE?

Das können Sie ganz einfach bei sich oder auch bei ihren Kontakten herausfinden. Für sich selbst machen Sie gerne mal folgenden Test:

  1. Klicken Sie auf das Stichwortsuchfeld oben links bei LinkedIn, klicken Sie einmal auf Enter und wählen dann den Bereich „Personen“ aus
  2. Wählen Sie jetzt „Alle Filter aus“
  3. Im Bereich Kontakte wählen Sie jetzt die „1.“ für die eigenen Kontakte
  4. Beim Ort wählen Sie einen Ort oder eine Region aus, in der Sie mindestens 20 Kontakte haben und der Anteil an privaten Kontakten relativ gering ist. Danach klicken Sie auf „Ergebnisse anzeigen“
  5. Nun überprüfen Sie, wie viele für Sie „gute und relevante Geschäftskontakte“ (ggf. in Führungspositionen) auf den ersten 2 Ergebnisseiten angezeigt werden (20 Personen)


WAS SIND FÜR MICH SELBST GUTE UND RELEVANTE KONTAKTE?

Für mich sind folgende Entscheider-Zielgruppen für unsere Agentur-Aktivitäten vorrangig interessant:

  • Geschäftsführer (CEOs) aus mittleren Betrieben
  • Head of HR / Personalleiter / Verantwortliche Recruiting im Unternehmen
  • Sales Manager / Vertriebsleiter


WIE BEWERTE ICH DIE QUALITÄT MEINER NETZWERKKONTAKTE?

Für mich selbst gibt es de facto 5 Kontakt-Kategorien:

a.)     potenzieller Interessent / Kunde

b.)    aktueller oder potenzieller Kooperationspartner

c.)     interessanter Dienstleister / Lieferant

d.)    privater Kontakt

e.)    Kontakt ohne konkretes Potenzial

Zielsetzung ist es für mich, dass ich in der ersten Kategorie (a) ca. 70 % meiner Kontakte einzuordnen sind. Bedeutet: Mindestens 7 von 10 Kontakten aus meinem Netzwerk sollten vertrieblich für mich interessant sein.


Nicht die Masse an Kontakten im eigenen LinkedIn-Netzwerk ist der wichtigste Faktor, sondern die Qualität und Relevanz der Personen in punkto Branche und Entscheider-Level.


MEIN EIGENER TEST FÜR DIE REGION FRANKFURT

Ich habe jetzt einfach mal den vorher beschriebenen Test für mich in der Region „Frankfurt am Main“ gemacht. Und bekomme folgende 20 Profile auf den ersten beiden Seiten der Recherche-Ergebnisse meiner eigenen Kontakte gelistet:

  1. Guest Relation Ship Manager
  2. Head of Human Ressources (Mittelstand)
  3. General Manager (GmbH)
  4. Managing Director (Unternehmensgruppe)
  5. Consultant
  6. Leiterin Personal- und Organisationsentwicklung (Mittelstand)
  7. Head of IT & Employer Branding (großer IT-Dienstleister)
  8. Gruppenleiter IT (Versicherungskonzern)
  9. Leiter Business Development (großer IT-Dienstleister)
  10. HR-Spezialistin und Outplacementberaterin

11.   Sales Director (Medien)

12.   Senior Sales Excellence (Lebensmittelindustrie)

13.   Country Manager DACH (Payment-Dienstleister)

14.   VP Head of Global Sales Development (Industrie)

15.   Managing Director (Lebensmittelindustrie)

16.   Agility Master, Coach Mentor

17.   Head of Sales (IT)

18.   Sales Manager (IT)

19.   Head of Global Sales (Technologie)

20.   Senior Director (HR-Services)

Nehme ich jetzt die o.g. Kriterien als Grundlage, komme ich auf folgende Verteilung bzgl. Auftrags- und Kunden-Potenzial auf LinkedIn:

  • Potenzieller Interessent / Kunde: 80 % (16 von 20)
  • Aktueller oder potenzieller Kooperationspartner: 5 % (1 von 20)
  • Interessanter Dienstleister / Lieferant: 0 % (0 von 20)
  • Privater Kontakt: 0 % (0 von 20)
  • Kontakt ohne konkretes Potenzial: 15 % (3 von 20)

Bedeutet: 85 % meiner Stichprobe sind Entscheider und Personen, wo es sich in meinen Augen lohnt, den Kontakt zu intensivieren. Wie sieht es bei ihnen aus? Machen Sie doch gerne selbst einmal diesen Test!


Mit herzlichen Grüßen

Markus Gehlken

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