Der eigene Netzwerk-Qualitäts-Index auf LinkedIn
Was macht eigentlich ein gutes Netzwerk auf LinkedIn aus? Sind es 200 oder 20.000 Kontakte? Oder gibt es andere Kriterien, wie ich mein eigenes Netzwerk bewerten sollte?
Ich selbst stelle jeden Tag immer wieder aufs Neue fest, dass viele Personen bei LinkedIn zwar ein großes Netzwerk haben – dieses aber in meinen Augen wenig bis gar nichts wert ist.
WARUM?
Weil diese Personen einfach wahllos jeden Kontakt anschreiben und / oder bestätigen Marke: „Irgendeiner wird schon über kurz oder lang Interesse haben und mein Kunde werden!“
Wer darauf abzielt, nur möglichst viele Follower für sich und die eigenen Seiten zu gewinnen, für den mag das ggf. noch halbwegs sinnvoll sein (wobei ich der Meinung bin: Von Followern werde ich nicht satt, denn das sind selten potenzielle Auftraggeber).
Wer sich aber z.B. ein Netzwerk zu TOP-Entscheidern von potenziellen Auftraggebern aufbauen will, um die Basis für gute, zukünftige Geschäftsverbindungen und Aufträge zu schaffen, fährt mit einer Massen-Kontaktierung bzw. Bestätigung selten effektiv.
DER ÜBERBLICK GEHT VERLOREN UND TOP-KONTAKTE WERDEN ÜBERSEHEN
Wenn ich jeden Kontakt bestätige und selbst nicht kontinuierlich Verbindungen zu den für mich relevanten Zielgruppen aufbaue, habe ich zwar ein großes Netzwerk – aber nur wenige für mich relevante Entscheider im Netzwerk, die als Auftraggeber und Kunden in Frage kommen. Viele wahllos gesammelte Kontakte verwässern zudem den Blick auf die Personen, mit denen ich ggf. über kurz oder lang zusammenarbeiten kann. Zudem werde ich darüber hinaus oftmals ungefragt zugespamt mit Angeboten und Produkten, die ich nicht benötige.
WIE GUT IST JETZT MEIN EIGENES NETZWERK? ODER DAS MEINER KONTAKTE?
Das können Sie ganz einfach bei sich oder auch bei ihren Kontakten herausfinden. Für sich selbst machen Sie gerne mal folgenden Test:
WAS SIND FÜR MICH SELBST GUTE UND RELEVANTE KONTAKTE?
Für mich sind folgende Entscheider-Zielgruppen für unsere Agentur-Aktivitäten vorrangig interessant:
WIE BEWERTE ICH DIE QUALITÄT MEINER NETZWERKKONTAKTE?
Für mich selbst gibt es de facto 5 Kontakt-Kategorien:
a.) potenzieller Interessent / Kunde
b.) aktueller oder potenzieller Kooperationspartner
c.) interessanter Dienstleister / Lieferant
d.) privater Kontakt
e.) Kontakt ohne konkretes Potenzial
Zielsetzung ist es für mich, dass ich in der ersten Kategorie (a) ca. 70 % meiner Kontakte einzuordnen sind. Bedeutet: Mindestens 7 von 10 Kontakten aus meinem Netzwerk sollten vertrieblich für mich interessant sein.
MEIN EIGENER TEST FÜR DIE REGION FRANKFURT
Ich habe jetzt einfach mal den vorher beschriebenen Test für mich in der Region „Frankfurt am Main“ gemacht. Und bekomme folgende 20 Profile auf den ersten beiden Seiten der Recherche-Ergebnisse meiner eigenen Kontakte gelistet:
11. Sales Director (Medien)
12. Senior Sales Excellence (Lebensmittelindustrie)
13. Country Manager DACH (Payment-Dienstleister)
14. VP Head of Global Sales Development (Industrie)
15. Managing Director (Lebensmittelindustrie)
16. Agility Master, Coach Mentor
17. Head of Sales (IT)
18. Sales Manager (IT)
19. Head of Global Sales (Technologie)
20. Senior Director (HR-Services)
Nehme ich jetzt die o.g. Kriterien als Grundlage, komme ich auf folgende Verteilung bzgl. Auftrags- und Kunden-Potenzial auf LinkedIn:
Bedeutet: 85 % meiner Stichprobe sind Entscheider und Personen, wo es sich in meinen Augen lohnt, den Kontakt zu intensivieren. Wie sieht es bei ihnen aus? Machen Sie doch gerne selbst einmal diesen Test!
Mit herzlichen Grüßen
Markus Gehlken