New Work & das Glück bei der Arbeit
Mit einem großen Seufzer schiele ich immer wieder mal auf die Skandinavische Berufswelt, die sich in vielerlei Hinsicht von der deutschen unterscheidet.
LYCKA I JOBBET (Glück bei der Arbeit) wird in Schweden groß geschrieben. Und ein wichtiger Treiber für das Glück ist die Freiheit.
Fördert etwa eine New Work Entwicklung im Unternehmen diesen Treiber für Glück? Meine Antwort lautet JA!
Wenn wir auf New Work schauen, das mit alternativen Arbeitsmodellen, flexiblen Arbeitszeiten, durch Remote Work Arbeitsort-Unabhängigkeit ermöglicht, wo der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt, wo er sein Potenzial entfalten kann und wo er tun kann, was er wirklich wirklich will, dann klingt das für mich sehr nach FREIHEIT. Auch passend zu den Werten, die mit New Work verbunden werden, wie Partizipation, Selbstbestimmung, Flexibilität, Offenheit und eben Freiheit.
In Schweden geht es nicht immer nur um Zahlen und Erfolge, sondern genauso um das Wohlbefinden und den persönlichen Wert jedes einzelnen Mitarbeiters. Denn Gesundheit, Freizeit und Familie spielen dort generell eine große Rolle.
Wer nicht lebt, kann auch nicht arbeiten
In Schweden folgt die Arbeit dem Leben und nicht umgekehrt. "Es ist jedem klar, dass berufliche Ziele nur erreicht werden können, wenn das Umfeld stimmt. Denn wer nicht lebt, kann auch nicht arbeiten. Und wer gesund und glücklich lebt, schafft in weniger Zeit mehr. Dafür muss man aber über die jeweilige individuelle Lebenssituation Bescheid wissen." Das berichtet Meike van den Boom, die Business-Glücksexpertin, die zwei Jahre lang tief in die skandinavische Berufswelt eingetaucht ist und ein Buch* darüber geschrieben hat: "Acht Stunden mehr Glück".
Fika beschreibt in Schweden die Kaffeepause, bei der sich regelmäßig und ausgiebig über Privates und Berufliches ausgetauscht wird. Also der berufliche Kaffeeklatsch, der nicht wie so oft in Deutschland negativ behaftet ist, sondern der gewollt und erwünscht ist.
Das Arbeitsumfeld in Schweden ist wesentlich entspannter und persönlicher. Dort hängt die Zufriedenheit am Arbeitsplatz überwiegend mit dem Wir-Gefühl, den Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten sowie mit der Anerkennung der geleisteten Arbeit zusammen.
Mit dem Blick auf die aktuelle Situation (#corona) sehe ich hier tatsächlich die größte Herausforderung und gleichzeitig den größten Bedarf in der praktischen Umsetzung. Wenn wir auch zukünftig vermehrt im Homeoffice oder im wo-auch-immer-Office arbeiten, brauchen wir eine neue Art von Führung, die zum Beispiel trotz Distanz den Zusammenhalt fördert. Also eher Leadership, das begeistert, durch Vorleben inspiriert und echten Teamspirit entfaltet.
Schauen wir nach Schweden. "Hier setzt kein schwedischer Chef sein eigenes Ziel ohne Absprache mit den Mitarbeiter*innen durch. Alle sollen am gleichen Strang ziehen“, auch das berichtet van den Boom über ihre Erfahrung in diesem Land.
Was wir hier in Deutschland brauchen, sind inspirierende Köpfe, die Mitarbeitenden mit einem positiven Mindset, Optimismus und Menschlichkeit "Räume" für Reflexion, Austausch und Beziehungspflege ermöglichen - sowohl digital als auch analog. Denn auch das ist und braucht New Work: Die Reflexionsfähigkeit zu wissen, wer ich bin, was ich will und was ich brauche. Und das gilt es auch im Team kommunizieren zu können.
Und ja, die Wissenschaft zeigt, dass ein zufriedener Mitarbeiter ist im Schnitt 20 Prozent produktiver als ein unzufriedener.
Generation Z möchte sich, laut Generationsforschern, im Beruf selbst verwirklichen. Auch das klingt nach viel Freiheit und demnach nach Glück im Job, aber auch nach Eigenverantwortung. Denn die Idee von New Work ist es auch, die Potenzialentfaltung in die Hände der Mitarbeiter zu legen. Es besteht der FREIraum, sich zu entwickeln, damit aber gleichzeitig die Verpflichtung, für die eigene Entwicklung Verantwortung zu übernehmen und sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Das ist in Schweden beispielsweise schon die Gegenwart, weshalb die Schweden glücklicher arbeiten.
Nachahmen ist mit Blick auf die skandinavische Arbeitswelt nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
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Könnte auch nach VORNE losgehen!
3 JahreLiebe Ulrike, Du sprichst mir mal wieder aus der Seele. Und das auf Deine unverkennbar sympathische Art. Vielen Dank dafür!
Program Management | New Work Enthusiast | AI in Software Development
3 Jahre"Denn auch das ist und braucht New Work: Die Reflexionsfähigkeit zu wissen, wer ich bin, was ich will und was ich brauche." -> Diese Reflexionsfähigkeit sehe ich prinzipiell als Grundvoraussetzung um zu entscheiden, in welches Unternehmen ich passe. Ein Full Remote-Modell passt zum Beispiel sicherlich nicht zu jedem und was für mich persönlich gut ist kann sich auch immer wieder verändern!
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3 Jahre"Wer nicht lebt, kann auch nicht arbeiten" ein guter Satz für eine Lebens- und Arbeitskultur. Vielen Dank fürs Teilen. Es bleibt spannend wie sich die Arbeitskultur hier in Deutschland verändern wird.