Newsletter September|2024
aufarbeitung aktuell
IM FOKUS
Frauenleben in Ost und West. Neue Ausstellung vorbestellbar
Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch begegnet man (und frau) immer noch vielen Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden. Die Westfrau wird oft entweder als „Heimchen am Herd“ oder als knallharte Karrierefrau beschrieben. Die Ostfrau hingegen steht im Kohlebergbau „ihren Mann“. Sie wird als tough bezeichnet oder auch als Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die Westfrau gendert, während die Ostfrau damit nichts anzufangen weiß. Die Ostfrau gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Liste der Stereotype ist lang. Obwohl sie sich teilweise grotesk widersprechen, spiegelt sich in ihnen doch die feste Überzeugung, man wisse genau, wie DIE Ostfrau und DIE Westfrau eigentlich ticken. Eins scheint dabei klar zu sein: Sie ticken jeweils alle gleich, aber im Vergleich zum anderen Teil Deutschlands sehr unterschiedlich. Woher kommen diese Zuschreibungen? Und was ist an ihnen dran? Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ will auf diese Fragen eine Antwort geben. Herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und kuratiert von Clara Marz, ist die Schau ein Beitrag zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit, der rechtzeitig zum Internationalen Frauentag am 8. März 2025 zur Verfügung steht. Auf 20 Plakaten werden die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR der 1970er und 1980er Jahre dargestellt. Es ist Anliegen der Ausstellung, die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzuzeigen. Zugleich wirft die Ausstellung die Frage auf, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verband.
Die Ausstellung wird als Poster-Set im Format DIN A1 sowie in weiteren Formaten und Sprachfassungen zur Verfügung stehen. Die Auslieferung beginnt Ende Februar, so dass eine lokale Premiere zum Internationalen Frauentag am 8. März 2025 möglich ist.
Weitere Infos sowie das Bestellformular finden Sie hier, zudem auch das originell gestaltete Titelmotiv der Ausstellung, das Sie herunterladen können.
AUS DER STIFTUNG
Zweite Förderrunde vom Bundesprogramm „Jugend erinnert“
Das Bundesförderprogramm „Jugend erinnert“ geht in eine zweite Runde. Ab sofort können Anträge bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur eingereicht werden.
Ziel der Förderlinie „Aufarbeitung des SED-Unrechts“ ist es, junge Menschen durch außerschulische Bildung dazu anzuregen, sich mit der SED-Diktatur und ihren bis heute zu spürenden Folgen für die Betroffenen und die gesamtdeutsche Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Die Ausschreibung für die zweite Förderrunde knüpft an den Erfolg der ersten und an die hohe Nachfrage nach dem Bundesprogramm an. Es können Projekte mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren beantragt werden. Der Höchstförderbetrag ist 200.000 Euro. Die Antragsfrist endet am 16. Dezember 2024. Wir ermutigen alle, die Interesse am Thema haben, einen Antrag zu stellen und ihre Projektideen einzureichen.
Weitere Informationen zum Förderprogramm sowie zu den Förderkriterien und dem Bewerbungsprozess sind auf der Website von „Jugend erinnert“ Website zu finden.
Neue Fotogalerie: Wandel in Bildern - Fotogalerie zum 35. Jubiläum der Friedlichen Revolution
Anlässlich des 35 Jahrestags von Friedlicher Revolution, Mauerfall und Deutscher Einheit hat die Bundesstiftung Aufarbeitung aus ihrem Archiv Fotografien zusammengestellt. Unter Berücksichtigung der Nutzungsbedingungen können Bilder zu den Themen Ausreise, Demonstration, Mauerfall, Grenzöffnung und Wiedervereinigung kostenlos heruntergeladen werden.
BILDUNG
Ost-West-Verständigung auf Instagram
Im September geht der neue Instagram-Kanal @wir_in_ost_und_west an den Start. Mit Themen wie „Wohnen in der DDR und der Bundesrepublik“ oder „Rollenbilder in Ost und West“ fördert der Kanal einen lebendigen Austausch und trägt zum Abbau bestehender Vorurteile bei. Die Themen werden speziell für Jugendliche aufbereitet. Das Projekt wurde vom Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland initiiert, realisiert wurde es von der Eduversum Verlags- und Bildungsagentur. Die Bundesstiftung und ein eigens eingerichteter Beirat unterstützten das neue Angebot für junge Menschen mit ihrer Fachexpertise.
Neues Dossier verfügbar: Der Weg zur doppelten deutschen Staatsgründung
Am 8. Oktober 1949 beherrschte ein Thema die Titelseite des „Neuen Deutschland“: die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. Die Geburtsstunde eines zweiten deutschen Staates war zweifellos ein Wendepunkt der Nachkriegsgeschichte, doch Applaus spendeten sicher nicht alle, die sich dem Aufbau Deutschlands verpflichtet fühlten.Im neuen Dossier der Bundesstiftung „Der Weg zur doppelten Staatsgründung“ wird zum einen der jeweilige Weg der beiden Teile Deutschlands zur Staatlichkeit nachgezeichnet. Die umfangreiche Materialsammlung bietet Ihnen zudem eine Auswahl von Publikationen zur deutsch-deutschen Staatsgründung. Das neue Dossier finden Sie hier
AUSSTELLUNGEN
Neue Ausstellung: Zwischen Aufbruch und Abwicklung. Die 90er in Leipzig
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig zeigt ab 25. September erstmals eine große Sonderausstellung zu den 90er-Jahren in Leipzig. Die von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte Schau „Zwischen Aufbruch und Abwicklung. Die 90er in Leipzig“ reflektiert die damaligen neuen Möglichkeiten der Freiheit ebenso wie die Schattenseiten jener Zeit.
1990 begann in Leipzig eine turbulente Zeit. Nach der Friedlichen Revolution und dem Ende der DDR war vieles möglich: Technopartys, die Besetzung von Häuser, medienwirksame Sportereignisse oder neue Festivals. Kultur wurde freier, Stadtpolitik demokratisch. Prall gefüllte Supermarktregale und Westautos gehörten nun zum Alltag – doch nicht für alle. Sehr viele Betriebe schlossen oder schrumpften. Gegen die neue Massenarbeitslosigkeit protestierten Tausende. Für ein besseres Leben zogen viele ins Umland oder in den Westen. Der Umgang mit dem Erbe der DDR wurde heiß diskutiert. Zugleich entstanden junge Unternehmen und Initiativen. Menschen aus dem Westen und dem Ausland fanden in Leipzig ein neues Zuhause. Erinnerungsstücke, Fotos und Fernsehbeiträge erwecken diese 90er zum Leben, mit all ihren Licht- und Schattenseiten.
Die Ausstellung ist ab 25.09. zu sehen. Hier gibt es nähere Informationen.
Ausstellungen suchen ein neues Zuhause
Für je ein großformatiges Exemplar unserer Ausstellungen „Leseland DDR“ (20 Tafeln) und „17. Juni kompakt“ (6 Tafeln) sucht die Bundesstiftung ein neues Zuhause. Einrichtungen der historisch-politischen Bildung sind aufgerufen, uns zu schreiben, warum die Ausstellung am besten zu ihnen passt. Aus den Einsendungen wählt die Bundesstiftung dann die Empfänger aus. Die Tafeln sind 2,15 Meter x 0,85 Meter groß und bestehen aus hochwertigem Hartschaum.Den Transport zum Ausstellungsort übernimmt der Empfänger. Warum soll die Ausstellung zu Ihnen kommen? Schreiben Sie Ihre Antwort an newsletter@bundesstiftung-aufarbeitung.de
WISSENSCHAFT
Promovierenden-Werkstatt: Spuren des sozialistischen Zivilrechts
Was sollte vom Zivilrecht der DDR bleiben und wie prägte es die rechtliche Fortentwicklung nach 1990? Diese rechtshistorische Frage analysiert unser Stipendiat Sebastian Eller. Im Rahmen seines Forschungsprojekts an der Humboldt-Universität zu Berlin beschäftigt er sich mit dem Thema: „Traditionsbestände sozialistischen Zivilrechts. Zur Kotransformation von Normativitätswissen zwischen deutscher Vereinigung und europäischer Integration“.
Dabei stehen zwei Aspekte im Mittelpunkt seiner Untersuchung: Erstens, die historische Analyse, wie die Reformbestrebungen des Zivilrechts in der DDR vor, während und nach der Wiedervereinigung 1989/90 verhandelt wurden. Der zweite Aspekt ist systematisch und hinterfragt traditionelle Konzepte der Normenübernahme. Der Autor sucht nach alternativen Modellen, um die Wechselwirkungen migrierender Normen zu analysieren.
Auch im kommenden Jahr vergibt die Bundesstiftung Aufarbeitung wieder bis zu acht Stipendien. Die nächste Bewerbungsfrist endet am 15. Januar 2025.
MULTIMEDIALES
Videoreihe „Gelebte Geschichte“
In der neuen Reihe „Gelebte Geschichte“ stellen wir Menschen aus unserem Zeitzeugenbüro vor. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten in Kurzform über wichtige Stationen in ihrem Leben: Wie verliefen ihre Kindheit, Jugend, wie war der Alltag in der DDR? Wofür haben sie sich engagiert? Wie haben sie den Mauerfall am 9. November 1989 und die Transformationszeit erlebt? Welche Bedeutung messen sie persönlich der deutschen Einheit bei? Was macht ihre Zeitzeugenbiografie besonders und warum wirken sie im Zeitzeugenbüro mit?
Neue Social-Media-Reihe „Chronik des Umbruchs 89-90“
Die Bundesstiftung Aufarbeitung begleitet das Jubiläumsjahr 2024 der Friedlichen Revolution mit einer Social-Media-Kampagne: Auf Facebook, X und LinkedIn werden wir bis zur 35. Wiederkehr der Wiedervereinigung am 3. Oktober 2025 Kacheln zu den wichtigsten Ereignissen posten. Auf ihnen ist in einem Satz zu lesen, was am jeweiligen Datum auf dem Weg zur Deutschen Einheit passierte. So entsteht ein hochinformatives Tagebuch der Friedlichen Revolution, das zeigt, wie auch große welthistorische Ereignisse sich Schritt für Schritt anbahnen. Die Kacheln sind thematisch aufgeteilt in vier Kategorien, die in unterschiedlichen Farben und Motiven verschiedene Aspekte der Friedlichen Revolution behandeln: internationale Ereignisse, die den gesamteuropäischen Aspekt des Geschehens zeigen; Schritte zur Selbstdemokratisierung der DDR; Ereignisse, die eng mit dem Begriff Friedliche Revolution in Zusammenhang stehen und Ereignisse, die man als konkrete Schritte auf dem Weg zur Deutschen Einheit interpretieren kann.
Kurze Videos – große Wirkung
Kennen Sie schon unsere kurzen Videoclips, die die Bundesstiftung Aufarbeitung bei YouTube als „Shorts“ sowie auf anderen Kanälen als Reels veröffentlicht? Die kurzen, maximal 60 sekündigen Clips erfreuen sich größter Beliebtheit. Innerhalb eines Monats hat sich die Zahl der Aufrufe von Inhalten unseres YouTubes Kanals von monatlich rund 20.000 auf über 100.000 verfünffacht. Präsentiert werden kurze Clips, die aus unseren Video-Reihen zur Geschichte der Treuhand, zum Themenfeld Gulag und aus den Folgen von „Was war der Kommunismus?“ ausgekoppelt wurden. Statten Sie unserem YouTube-Kanal einen Besuch ab und abonnieren Sie ihn!
ERINNERUNGSKULTUR
Empfohlen von LinkedIn
Erinnerung an die Opfer des Speziallagers Sachsenhausen
emeinsam mit Überlebenden, Angehörigen sowie zahlreichen Vertretern aus der Erinnerungslandschaft und der Politik gedachte die Bundesstiftung am 1. September 2024 der Opfer, die ab August 1945 im Speziallager Sachsenhausen inhaftiert waren und dort ihr Leben verloren. Das sowjetische Speziallager wurde im August 1945 vom NKWD errichtet. Die Haftbedingungen und die Versorgung waren katastrophal. Die Häftlinge litten unter Hunger und Krankheiten; eine medizinische Versorgung gab es nicht. Die Verstorbenen wurden anonym in Massengräbern verscharrt. Erst nach der Friedlichen Revolution 1989 trauten sich die ehemaligen Häftlinge, über ihre Erfahrungen im Lager und über den stalinistischen Terror zu sprechen. Viele Angehörige erfuhren überhaupt erst nach dem Ende der DDR von der Haft und dem Tod ihrer Verwandten. In den Reden wurde auch an den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen und den Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 erinnert, der sich 2024 zum 85. Mal jährt.
PUBLIKATIONEN
Mehrere Webseiten mit DDR-Bezug für Grimme Online-Award nominiert
Zwei von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte Webseiten und eine stiftungseigene Website sind für den Grimme Online-Award nominiert worden. Die Bundesstiftung freut sich, dass unter den Nominierten für den Grimme Online-Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“ Projekte zur Aufarbeitung der DDR so prominent vertreten sind:
Die Internetseite ddrbox.de publiziert Interviews mit Zeitzeugen, die von ihrer Jugend in der DDR erzählen. Geführt werden die Interviews von Jugendlichen. Die Seite wurde von der Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert und unterstützt. Die Bundesstiftung Aufarbeitung stellte für das Projekt zahlreiche Bilder aus ihrem Archiv zur Verfügung.
Ebenfalls durch die Bundesstiftung gefördert wurde dezentralbild.net. Die Seite beschäftigt sich mit der migrantischen Perspektive auf den zweiten deutschen Staat und erweitert so das visuelle Gedächtnis zur DDR.
treuhand.online, eine Webangebot der Bundesstiftung Aufarbeitung, kann sich ebenfalls über eine Nominierung freuen. Das in Zusammenarbeit mit Hoferichter & Jacobs entstandene Projekt beschäftigt sich mit der umstrittensten Institution der Transformationszeit. Durch interaktive Karten und zahlreiche Visualisierungen werden Hintergründe zu den DDR-Betrieben, die von der Treuhandanstalt übernommen wurden, deutlich. Ein weiteres Thema der Seite ist die Herkunft und das Design von Ost-Produkten.
Die Treuhandanstalt ist einer der Themenschwerpunkte der Bundesstiftung Aufarbeitung: Zuletzt erschien das positiv rezensierte Buch "Die Treuhand - Innensichten einer Behörde", dem ein großes Interview-Projekt zugrunde liegt und aus dem eine Podcast-Serie hervorging.
Die Meldung zur Nominierung durch das Grimme Institut finden Sie hier.
VERANSTALTUNGEN
Zukunft erkämpfen – Proteste fürs „Morgen“ | Film und Gespräch am 17.09.2024 um 18 Uhr
Unsere Veranstaltungsreihe „Zurück in die Zukunft!“ wird nach der Sommerpause fortgesetzt! Am 17. September zeigen wir um 18 Uhr gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft e. V. den Film „Leipzig im Herbst“ von Gerd Kroske. Nah am Geschehen, authentisch und unkommentiert fing der berühmte Filmemacher im Revolutionsherbst 1989 die Zukunftshoffnungen der Menschen ein, die für ein demokratisches „Morgen“ in der DDR auf die Straße gingen. Das macht den Film zu einem wahren historischen Zukunftsdokument. Nach der Filmvorführung sprechen der Regisseur Gerd Kroske, die DDR-Bürgerrechtlerin und Künstlerin Katrin Hattenhauer und der Filmjournalist Knut Elstermann über die Zukunftsvisionen der Friedlichen Revolution, die – erfüllt oder unerfüllt – bis heute unsere Gegenwart prägen. Eine herzliche Einladung in die Bundesstiftung Aufarbeitung!
Netzwerktagung „Gedenkstätte für alle?!“
Der 23. September ist der Internationale Tag der Gebärdensprache. Seit 2002 ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS) in Deutschland offiziell als Sprache anerkannt. Doch noch immer gibt es zu wenige Angebote in DGS, die tauben Menschen umfassenden Zugang zu Bildungs- und Kultureinrichtungen ermöglichen. Auf der Netzwerktagung „Gedenkstätte für alle?!“, die die Bundestiftung Aufarbeitung am 23. September 2024 gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ausrichtet, stehen inklusive Vermittlungsformate im Mittelpunkunkt. Die Gedenkstätte selbst wird das speziell für taube, schwerhörige, sehbehinderte und blinde Menschen konzipierte Projekt „Teilhabe schaffen“ vorstellen. Gemeinsam mit Engagierten aus Selbstvertretungsorganisationen, Museen, Gedenkstätten und Lernorten kommen wir darüber ins Gespräch, wie Barrieren bereits mit wenigen Maßnahmen abgebaut und Bildungsangebote nachhaltig inklusiv gestaltet werden können. Die Tagung wird in die Deutsche Gebärdensprache verdolmetscht.
Alle Informationen zum Programm, zu Anmeldung und Barrierefreiheit der Veranstaltung finden Sie auf unserer Website.
Die Bundesstiftung präsentiert sich in Schwerin
Im Rahmen der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 2024 in Schwerin zeigt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur vom 23. September bis 9. Oktober 2024 die Ausstellung „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur“ im Schlosspark-Center Schwerin. Parallel dazu verwandelt eine Schaufenster-Ausstellung vom 2. bis 4. Oktober die Schweriner Innenstadt in ein großes Open-Air-Museum zur Zeitgeschichte.
Die Ausstellung im Schlosspark-Center umfasst 20 großformatige Tafeln, die zweisprachig (Deutsch und Englisch) vom Umgang mit der Geschichte der SED-Diktatur und der deutschen Teilung seit 1989 erzählen. Besonders hervorzuheben ist die erstmalige Einbeziehung von mehr als 15 Tafeln zur Regional- und Lokalgeschichte der Aufarbeitung, die in Zusammenarbeit mit Partnern der Bundesstiftung bundesweit entstanden sind. Die Schau bietet über 150 Fotografien, Karikaturen, Statistiken und Faksimiles, die durch prägnante Texte und multimediales Begleitmaterial ergänzt werden.
Parallel dazu wird die Schweriner Innenstadt vom 2. Oktober (Geschäftsschluss) bis zum 4. Oktober (Geschäftsöffnung) zu einem einzigartigen Open-Air-Museum. Über 30 Gewerbetreibende und Dienstleister präsentieren in ihren Schaufenstern mehr als siebzig Tafeln zur Zeitgeschichte. Diese Aktion ist das Ergebnis einer gemeinsamen Initiative der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, des Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, des Citymanagements der Stadt Schwerin und der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Und last but not least wird die Bundesstiftung am Tag der deutschen Einheit Präsens zeigen. Sie finden unseren Stand auf der Einheitsmeile in der Graf-Schack-Allee. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Ihre Veranstaltung zur Friedlichen Revolution, Transformation oder Deutschen Einheit eintragen!
Haben Sie eine Veranstaltung zu den Themen Friedliche Revolution, Transformation oder Deutsche Einheit geplant? Dann laden wir Sie herzlich ein, Ihre Veranstaltung in unseren Veranstaltungskalender einzutragen! Mit einem Eintrag in unseren Kalender erreichen Sie ein breites Publikum und erhöhen die Sichtbarkeit Ihres Events. Zudem erstellen wir aus allen eingetragenen Veranstaltungen eine interaktive Übersichtskarte, die den Teilnehmern hilft, interessante Events in ihrer Nähe zu finden. Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit und tragen Sie Ihre Veranstaltung hier ein! Gemeinsam können wir das Bewusstsein für diese bedeutenden Themen weiter stärken.
Hier geht es zum zum Veranltungskalender.
12.09.2024 | 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion „Zweiter Weltkrieg, Opposition und die Erinnerung: Herausforderung für die Demokratie heute“
17.09.2024 | 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion „Zukunft erkämpfen – Proteste fürs ‚Morgen‘“, 4. Veranstaltung der Reihe „Zurück in die Zukunft. Visionen, Hoffnungen und Aufbrüche 1949 – 1989 – 2024“
23.09.2024 | 10:00 Uhr
01.10.2024 | 18:30 Uhr
Lesung und Gespräch „VOM GRAUEN SPRECHEN — ERINNERN AN DEN 7. OKTOBER“
02. - 04.10.2024
NEU IM ZEITZEUGENBÜRO
Oliver Götzel
Oliver Götzel wurde 1970 in Dresden geboren und von seiner Mutter allein aufgezogen. Seine Kindheit in der DDR beschreibt er als glücklich und unbeschwert. Als Jugendlicher begann er, den allgegenwärtigen staatlichen Einfluss im Alltag wahrzunehmen. Beispielsweise wollte er kein Mitglied der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF) werden, wurde jedoch von einer Lehrerin informiert, dass ohne Beitritt der Zugang zur Oberstufe verwehrt wäre. 1990 gehörte Oliver Götzel zum letzten Abiturjahrgang der DDR. In der Umbruchszeit nutzte er neue Studienmöglichkeiten und ging zeitweise ins Ausland. Aufgrund seiner Lebenserfahrungen in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland bildet der Vergleich der Systeme einen Schwerpunkt seiner Zeitzeugentätigkeit.
FUNDSTÜCK AUS DEM ARCHIV
Das ist am 2.9.1989 natürlich ein Motiv mit großem Symbolwert für das SPIEGEL-Team, das in Leipzig weilte. Im zum Abriss vorgesehenen Kulturhaus „Einheit“ ließen frustrierte Genossen sogar die Partei- und Staatsfahne zurück. Weitere Fotos von Klaus Mehner finden Sie in unserem Archiv.
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Kronenstraße 5 10117 Berlin
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