Nicht die Information macht den Unterschied, es ist die Exformation und IHRE ganz persönlichen Geschichten hinter den Geschichten.

Nicht die Information macht den Unterschied, es ist die Exformation und IHRE ganz persönlichen Geschichten hinter den Geschichten.

Sehen wir uns den Satz von Norretranders an, dieses Mal mit Ergänzungen von mir: Wir erleben die Welt nicht als rohe Daten (Wirklichkeit), wenn das Bewusstsein (welches  ja  viel  kleiner  als  unser   Unterbewusstsein   ist) die Welt erlebt, sind jene Daten längst interpretiert und gedeutet  worden  (anhand  unserer  Geschichten,  der   vielen Vernetzungen und Programme, die wir auf unserer Festplatte  gespeichert haben). Buchverweis 

Das wirklich Wertvolle, Gehaltvolle in der zwischenmenschlichen Kommunikation ist nicht die Information, sondern die Exformation. Jetzt wird es interessant,  denn  wir holen aus den rohen Daten der Information immer die Exformation heraus. Ex bedeutet „heraus“ und kommt aus dem Lateinischen. Jede rohe Information in der wirklichen Wirklichkeit läuft quasi durch unseren Filter im Gehirn. Unsere Kläranlage im Kopf schickt die rohen Daten, die Informationen, einerseits nach biologischen und anderseits nach psychologischen Grundlagen durch den entsprechenden Filter. Diese Klärung geschieht in einem Affentempo, weshalb wir rein gar nichts davon merken, dies passiert alles im Unterbewusstsein.

In unserer psychologischen Filterkläranlage kommen all unsere Erfahrungen zum Tragen, also die viele Geschichten, die wir im Laufe der Jahre gesammelt  haben.  Die  guten  und die schlechten. Diese Erfahrungen kommen ja aus der Vergangenheit, somit sind wir immer, sobald uns etwas bewusst wird, also sobald etwas durch unseren psychologischen Filter gelaufen ist und wir es wahrnehmen, nicht mehr im Jetzt und Hier, sondern in der Vergangenheit. Wie alles  im Leben hat dies viele Vorteile für uns, aber auch einige Nachteile, über die es sich lohnt, Bescheid zu wissen. Es ist nicht so einfach im Hier und Jetzt zu   sein.

Lesen Sie bitte den folgenden Text von Paul Watzlawick aus seinem Werk „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“:

 „Zwei Männer fahren in einem Jeep den Berg hinauf, als ihnen ein roter Sportwagen mit offenem Verdeck begeg- net. Dieser fährt ziemlich knapp um die Kurve, am Steuer eine hübsche Blondine. Sie schreit ‚Schwein’, als die beiden Wägen auf gleicher Höhe sind.

Die beiden Männer sind stocksauer, der Fahrer ruft ihr etwas Unaussprechliches nach … Als die beiden jedoch um die Kurve fahren, rast ihnen ein riesengroßes Wildschwein voll in den Wagen.“

 Autsch, ein harter Aufprall auf die Wirklichkeit. Welche Erfahrungen – Erwartungen – Ergänzungen eine tragende Rolle für diesen Aufprall auf die Wirklichkeit spielten,  überlasse ich Ihrer Fantasie. Die hübsche Blondine wollte die bei- den Männer jedenfalls nur  warnen.

 Annahmen – etwas, das wir von anderen   annehmen

 Vorurteile – wir urteilen  bevor

 Bedeutung – unsere Erfahrungen bestimmen, welche Bedeutung wir einer Situation im Jetzt und Hier geben! Geschichten hinter den  Geschichten!

 Rückschlüsse – wir greifen zurück auf Erfahrungen, ergän- zen diese und ziehen unsere Schlüsse

Die rohe Information „Schwein“ besteht aus wenigen Buchstaben und hat nur eine Silbe. Als simples Wort  hät-  ten die beiden Männer den Ausruf annehmen sollen. Dann wäre ihnen der Unfall mit dem Schwein erspart geblieben. Aber wir Menschen neigen dazu, alles so aufzufassen, wie wir selbst es gemeint hätten, wenn wir es gesagt hätten. Die beiden Männer haben das neutrale Wort Schwein offensicht- lich als Beschimpfung interpretiert.

Deshalb sollten wir wissen, wie unsere persönliche Wirklichkeit aussieht, das, was wir aufgrund unserer Erfahrungen für real halten, es sollte uns klar sein, wo die Stolpersteine unserer Geschichten hinter den Geschichten sind. Wenn wir dazu bereit sind, uns der einen oder anderen Geschichte zu stellen und nur ein ganz klein wenig zur Kenntnis nehmen, dass die Dinge nicht immer so sind, wie wir sie sehen, machen wir uns und anderen das Leben einfacher. Des Weiteren stehen wir uns dann nicht länger selbst dabei im Weg, der Unternehmer unseres Lebens zu sein. Um neue Geschichten schreiben zu können, erfolgreichere, ist es nötig, sich von einigem aus der Vergangenheit zu verabschieden.

Wie oft seid ihr so in der wirklichen Wirklichkeit? :-)

Dies ist ein Auszug aus meinem Buch:-)

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Weitere Artikel von Christine Weiss

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen