Nicht vergleichbar | Best-of IT für Vertrieb und Service – Mai 2024
Gelegentlich ergibt es Sinn mal zu schauen, wie intensiv das teuer installierte und entwickelte CRM-System wirklich genutzt wird. Denn oft wird der Nutzungsgrad überschätzt – der Grund dafür liegt häufig in der Nichtvergleichbarkeit der neuen Funktionalitäten des Systems.
Projekt: System ausreizen
Ein Kunde von uns hat aus wirtschaftlichen Gründen die Entscheidung getroffen, dieses Jahr keine neuen Projekte zu machen. Stattdessen investiert er das knappe Budget in das Change-Management, um gemeinsam mit uns den Nutzungsgrad des CRM-Systems in allen Abteilungen zu erhöhen.
Der Nutzungsgrad oder auch Adoption Rate ist eine wichtige Messgröße in unseren CRM-Einführungsprojekten, doch auch noch später im Betrieb ist sie einen Blick wert. Denn nur wenn Anwender das System wirklich akzeptieren, werden sich die erwarteten Mehrwerte und der ROI einstellen. User, die unbemerkt den berühmten Tunnel zurück durch den Change-Berg bohren, verhindern auch, das Wissen über das System zu festigen – neue Mitarbeiter lernen dann „den alten Weg“.
Change-Management konzentriert sich eben darauf, Anwender für das neue System zu gewinnen. Dieser wichtigen Mechanik wird oft nicht genügend Bedeutung beigemessen. Es wird erwartet, dass das System sich „schon durch Überlegenheit“ durchsetzt. Doch während sich für einige Anwender der Nutzwert der neuen Oberflächen und Funktionen tatsächlich fast von selbst erklärt, hadern andere Anwender enorm mit dem Phänomen der Abgleichbaren und Nicht-Abgleichbaren Unterschiede.
Ist das Kunst oder kann das weg?
Abgleichbare Unterschiede sind solche, für die es einen klaren Bezugspunkt gibt. Zum Beispiel ist dieses Auto schneller als jenes oder dieses Smartphone hat eine bessere Kamera als jenes Smartphone. Nicht abgleichbare Unterschiede sind Merkmale, die völlig einzigartig und innovativ sind. Es gibt schlicht keine Bezugspunkte, mit denen man vergleichen kann.
Wenn es an der Zeit ist, eine Entscheidung für oder gegen die Nutzung neuer Software-Funktionen zu treffen, gibt es keinen klaren Sinn für den Wert, wenn es keinen Vergleich gibt. Wie kann man den Wert von etwas beurteilen – und damit die Nachteile des Einlassens auf die neue Software mit Einarbeitungsaufwand, etc. abschätzen – für das es keine Entsprechung gibt?
Wirtschaftswissenschaftler sagen: Damit ein nicht abgleichbarer Unterschied eine Wirkung hat, muss der geschätzte Wert, den er erzeugt, größer sein als alle abgleichbaren Unterschiede und alle anderen nicht abgleichbaren Unterschiede zusammen.
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Die Waage zwischen besser und neuartig halten
Deshalb ergibt es Sinn, neue Funktionen und Prozesse immer auch im Vergleich mit der bisherigen Lösung und Vorgehensweise zu präsentieren. Eine klare Kommunikation, was genau abgleichbar besser wird und was daneben auch noch neu dazu kommt, kann den Nutzungsgrad einer Lösung dramatisch verbessern. Das ist gerade in Zeiten, wo laufend KI-Features in Systeme integriert werden, eine wichtige Komponente für die Akzeptanz und damit auch für den langfristigen Nutzen eines Systems.
Wenn Sie sich fragen, wie intensiv die Nutzung Ihres Vertriebs- und Marketingsystems wirklich ist, dann melden Sie sich gerne bei mir. Wir helfen Ihnen bei Analyse und Verbesserung der für den Erfolg so wichtigen Benutzerakzeptanz.
Viele Grüße
Robert Richter
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