Nicht zurück in die Angst
Die zweite Welle ist das Hauptthema in den Medien. Was lösen die News in uns aus? Ärger oder Stressgefühle? Stress löst Angstgefühle aus. Als Reaktion aktiviert die Amygdala hinter dem Schläfenlappen unseres Gehirns unser Gefahrenabwehrsystem (Flucht, Kampf, Tot stellen).
Effekt: Sie können nicht mehr analytisch denken, werden hektischer, kommunizieren weniger und unpersönlicher, agieren unberechenbar, eskalieren Konflikte schneller oder ziehen uns zurück mit einem Gefühl der Resignation. Ihre Wahrnehmung fokussiert sich auf die "Gefahrenquelle". Sie liegen quasi angespannt auf der Lauer.
Das Stresshormon Cortisol wird ausgeschüttet. Es verstärkt den Angst-Zustand und verhindert besonnenes Verhalten und die differenzierte Betrachtung von Sachverhalten. Alles wirkt auf einmal bedrohlich. Man fühlt sich ausgeliefert.
Dauert dieser Zustand an, wirkt er sich im Gehirn zerstörerisch aus mit schweren psychischen und körperlichen Folgen. Rund 20% der Bevölkerung erkranken irgendwann im Leben an einer Angststörung. Das ist eine massive psychische Erkrankung. Angst ist auch bei ca. 70 % der Depressionskranken eine Begleiterscheinung.
Wir müssen gemeinsam verhindern, dass mehr und mehr Menschen psychisch erkranken. In die Angst vor dem Virus mischt sich die Angst vor den existentiellen Folgen für unser Leben. Aus meiner Sicht ist die psychische Belastung ein wirklich ernst zunehmendes Problem, dem Sie bei sich und bei Ihren Mitarbeitern aktiv begegnen können.
1. Schaffen Sie ein Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit, privat und mit Ihren Mitarbeitern.
2. Schaffen Sie ein Gefühl von Sicherheit durch machbare Aufgaben. Nehmen Sie die kleinen Erfolge wahr.
3. Erinnern Sie sich an Ihre Vision. Sprechen Sie mit dem Team über Ihre gemeinsamen Werte. Geben Sie ein Gefühl von Sinn.
4. Sprechen Sie nicht nur über Probleme und schon gar nicht über vermeintliche Horror-Szenarien in der Zukunft, von denen Sie heute nicht wissen, ob Sie wahr werden.
5. Geben Sie positives Feedback. Loben Sie Ihre Mitarbeiter. Hören Sie zu, zeigen Sie aktiv Wertschätzung. Das verbindet, baut den Selbstwert auf und verringert die Angst.
6. Holen Sie Mitarbeiter, die "in der Versenkung" verschwunden sind wieder an den Tisch. Ziehen Sie sich nicht auf E-Mail-Kommunikation zurück. Kommunizieren Sie eher mehr, als weniger.
Falls Sie psychische Probleme in Ihrem Umfeld oder bei Ihren Mitarbeitern sehen oder sich Einzelpersonen ungewöhnlich verhalten, suchen Sie sich Hilfe. Auch ich kann Ihnen sicher die ein oder andere Frage beantworten. Trauen Sie sich, darüber zu sprechen. Ich bin für Sie da.
Nachtrag: Bedenken Sie bitte, dass sich Ihre Angst auch auf Ihre Kinder überträgt. Es lohnt sich also, daran zu arbeiten!
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