Pain Letter: Tun Sie dem Arbeitgeber mal richtig weh

Pain Letter: Tun Sie dem Arbeitgeber mal richtig weh

Seit etwa einem Jahr lese ich in US-amerikanischen Blogs und Nachrichtenportalen immer wieder von Pain Lettern. Ja. Richtig gehört: Pain Letter. Das sind Anschreiben, die schmerzen, den Finger in die Wunde legen sollen. Was soll das beinhalten?

Beispiele gefällig?

„Es würde mich nicht überraschen, wenn ihre Mitarbeiter unter der Last dieser Aufgabe ganz schön ächzen.“

"Wie herausfordernd muss es für Sie sein, die Strategie Ihres CEOs zu erfüllen. Was für eine Chance! Da darf nichts schiefgehehen."

Tun Sie weh, zeigen Sie mit dem Finger in die Wunde. Spielen Sie mit Emotionen, Bedürfnissen. Danach versprechen Sie eine Lösung, machen Mut. Am Ende holen Sie mit einem call-to-action ins Boot:

“Lassen Sie uns doch einmal darüber sprechen, wie sich diese Herausforderung bewältigen ließe. Ich würde mehr von Ihnen lernen und Sie an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.”

Am Ende ist ein Pain Letter also nichts als ein zielgruppenzentriertes Initiativanschreiben, das konzipiert ist wie ein gutes Direktmailing. Es muss einen Must-know-Effekt auslösen: “Wie zum Teufel hat der Kerl das geschafft? Das will ich wissen!”

Dieser Beitrag ist eine gekürzte Version des Originalbeitrags auf Svenja Hoferts Karriereblog. Svenja Hofert ist Autorin von mehr als 30 Büchern, darunter "Was sind meine Stärken?". Sie ist Geschäftsführerin von Karriere & Entwicklung Büro für den nächsten Schritt sowie von Teamworks GTQ Gesellschaft für Teamentwicklung und Qualifizierung mbH, hier gemeinsam mit Thorsten Visbal.

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