Personalrisikomanagement- & Nachfolgeplanung
Die Mitarbeitenden stellen die wichtigste Ressource eines Unternehmens dar. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen gründet der Erfolg der Firma oft auf dem fachlichen Können und auf der Motivation des Personals. Insbesondere langjährige Mitarbeitende verfügen regelmäßig neben ihrem (technisches) Fachwissen über viel undokumentiertes Know-how über Unternehmensabläufe. Dieses Wissen stellt oft einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen dar, auch wenn niemand sich dessen bewusst ist!
Durch Abwesenheit, Ausfall oder Abgang einer solchen «Schlüsselperson» können bereits Verzögerungen in den Lieferungen, Qualitätsfehler und andere Risiken für die Geschäftstätigkeit des Unternehmens auftreten. Hier setzt das Personalrisiko-management- & die Nachfolgeplanung an und analysiert bzw. evaluiert die Risiken, die vom Personal eines Unternehmens ausgehen.
1. Hierzu sind in einem ersten Schritt die Schlüsselpersonen zu identifizieren. Hierbei handelt es sich um Personen, die für das Unternehmen aufgrund ihres Fachwissens, ihrer Erfahrungen, Beziehungen und "Vorbildfunktion" von sehr grosser Wichtigkeit sind.
2. In nächsten Schritt wird die Entwicklung aller Funktionsträger auf einer Zeitachse von drei bis fünf Jahre analysiert und mögliche Szenarien (Weiterentwicklung, Ausfall, Abgang, etc.) durchgespielt.
3. Auf der Basis dieser Analyse werden sogenannte «Notfallszenarien» entwickelt, bei denen alternative Kandidaten oder andere personelle Ressourcen für den potentiellen Ausfall einzelner Funktionsinhaber evaluiert werden. Hier zeigt sich, ob jemand in der Organisation grundsätzlich in der Lage wäre, eine Schlüsselperson zu ersetzen oder ob im Falle eines Abgangs / Ausfalls zwangsläufig jemand von außerhalb des Unternehmens diese Funktion übernehmen müsste.
4. Als letzter Schritt wird im Rahmen der (Personal-)Entwicklungsplanung die Entwicklung der bestehenden Funktionsinhaber und ihrer Kompetenzen beurteilt und mögliche Maßnahmen (Kompetenzentwicklung / Förderung von High-Potentials) definiert.
Grundsätzlich gibt es drei Vorgehensweisen die Personalrisikomanagement- & Nachfolgeplanung durchzuführen: Die Personalrisikomanagement- & Nachfolgeplanung wird
1. durch die Unternehmensspitze (CEO oder Verwaltungsrat) unabhängig von den «betroffenen» Führungskräften erarbeitet. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die evaluierten Mitarbeitenden nichts mitbekommen, keine (falschen) Erwartungen geweckt werden oder Unruhe im Unternehmen aufkommt.
2. gemeinsam durch die Geschäftsleitungsmitglieder durchgeführt. Der wesentliche Unterschied dieses Vorgehens liegt darin, dass die Geschäftsleitung gesamthaft einen Überblick über die Schlüsselfunktionen, potentielle (Personal-)Risiken aber auch Notfallszenarien erhält. Dieses Wissen führt zu einem einheitlicheren Führungsverständnis und Klarheit über die Schlüsselpersonen im Unternehmen.
3. zusammen mit jedem Mitarbeitenden vorgenommen: Dieser Ansatz birgt jedoch auch ein gewisses Risiko, da bestimmte Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit feststellen, dass ihre Sicht der Dinge von der der Vorgesetzten abweicht. Dies kann natürlich Frust und Enttäuschung auslösen.
Zusammenfassend ermöglicht die regelmäßige Durchführung der Personalrisiko-management- & Nachfolgeplanung dem durchführenden Unternehmen die systematische Identifikation von High-Potentials als auch von Schlüsselmitarbeitenden. Erste können durch gezielte und wohldurchdachte Maßnahmen gefördert und weiterentwickelt werden, während Schlüsselpersonen mittels Anreiz- und Retentionprogramme an das Unternehmen systematisch gebunden werden können. Schließlich schaffen schriftlich festgehaltene Notfallszenarien für den den kurzfristigen und unerwarteten Ausfall von Schlüsselpersonen Planungssicherheit.