Platte Reifen, Pandemie und Post-Its - Bye bye 2020
2021 ist genau eine Woche alt, und während wir schon wieder Vollgas geben (mit wahnsinnig liebevoll formulierten OKRs - wer uns kennt, weiß um die Bedeutung 😉) möchten wir zum Jahresanfang noch einen Blick zurück werfen. Denn auch wenn sich seit Silvester alle distanziert in den Armen liegen, weil 2020 nun endlich vorbei ist, wollen wir anmerken: Es war auch das erste Jahr von Culcha. In diesem Jahr wollten wir die Expertise aus 15 Jahren Beratung zum Thema digitale Transformation, gesammelt in unserer Firma _MEDIATE und nun in eine Software gepackt, an den Markt bringen.
Wir wollten? Wir haben! Nur irgendwie anders als geplant. Was hatten wir uns nicht alles vorgenommen! Nicht auf der Liste: Eine Pandemie. Aber gut, dieses kleine Hindernis teilen wir uns mit dem Rest der Menschheit.
Zurück zum Thema. In Anbetracht der (gelinde gesagt) widrigen Umstände, sind wir nämlich ganz schön stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Anfang des Jahres planten wir ambitioniert und optimistisch, in unserer Vorstellung rasten wir also quasi im Cabrio sitzend und mit offenem Haar auf einer sonnigen Landstraße gen Süden. Am 4. März schafften wir es noch in dieser Richtung, nämlich in München, unsere Preisverleihung "Digital Transformer of the Year" über die Bühne zu bringen. Am 9. März sollte für Culcha die Sales-Offensive starten, aber vier Tage später stellte uns das Virus ein klappriges Fahrrad mit zwei platten Reifen vor die Tür. Willkommen in 2020, VUKA live und in Farbe! Was also tun? Sich aufs “Why” besinnen, den Kurs anpassen und los...radeln...
Unsere Vision bei Culcha und _MEDIATE ist es, Führungskräften ihre Superkräfte zurückzugeben. Von denen brauchten sie (und wir übrigens auch) in diesem Jahr noch ein paar mehr als sonst. Also haben wir die Ärmel hochgekrempelt, überlegt und unsere Kunden gefragt: Was beschäftigt Sie jetzt am meisten? Was können wir in dieser Situation mit Culcha konkret für Sie tun? Und dann haben wir umgesteuert: Wir haben die relevantesten Themen – „Resilienz“ und „Führen & Arbeiten in verteilten Teams“ - in den Vordergrund gestellt und schon während des ersten Lockdowns in nur sechs Wochen ein komplett neues Programm aufgelegt. In einem Arbeitssetting, das auch für uns neu und ungewohnt war – auf die Entfernung, mit drei neuen KollegInnen, die wir Anfang April auf einen Schlag remote eingestellt hatten.
Aber, no risk, no fun - und es hat sich ausgezahlt: Culcha hat glücklicherweise große Resonanz am Markt gewinnen können. In einem besonders mühsamen Jahr, wo es um die Bandbreite von Entscheidern wirklich schlecht bestellt war, haben wir mit Siemens, Evonik, Lauda, Nussbaum und einem Immobilienunternehmen fünf große Kunden gewonnen, die Culcha bereits aktiv nutzen und durch deren wertvolles, positives Feedback wir uns permanent verbessern. Drei weitere Kunden haben uns eine Zusammenarbeit in diesem Jahr schon 2020 fest zugesagt. Und auch, wenn wir unsere Ziele natürlich nicht (wer hat denn das außer Herrn Bezos bitte schon?) ganz erreicht haben, hat sich unser Umsatz doch verzwanzigfacht – während wir gleichzeitig deutlich auf der Kostenbremse standen (und das trotz erhöhten Kaffeekonsums). Gleichzeitig konnten wir ein paar Stammkunden von _MEDIATE in dieser Zeit weiter unterstützend zur Seite stehen.
Wir hätten ganz sicher alle gern auf Covid-19 verzichtet, aber wie das so ist mit Krisen und Chancen, sind wir um einiges schlauer als zuvor: Wir wissen, was wir leisten können, wenn es so kommt, wie es keiner denkt. Wir wissen, dass auch die Bosse großer Unternehmen nicht nur mit Wasser kochen, sondern wie wir vor ihren Expedit-Regalen sitzen, Katzen haben, die über die Tastatur laufen und Kinder, die sich in der Tür irren.
Covid-19 hat unserem Thema - der Notwendigkeit von nachhaltiger Modernisierung der Führung, um mit dem digitalen Zeitalter mitzuhalten – unverhofft Rückenwind gegeben. Damit hat es auch die Relevanz von Culcha noch mehr gesteigert. Diese Umstände - und natürlich der allgemeine ”move to digital” in Bereichen, die früher dem Analogen vorbehalten waren - macht uns sehr sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind (dem nach Süden, im Cabrio). Dazu machen sie uns offenbar auch für Investoren attraktiv: Die für 2020 geplante erste Tranche der Seed-Runde konnten wir um 50 % größer abschließen als geplant.
Und dann ist da noch das Team, das sich im Verlaufe des Jahres verkleinert und dann wieder vergrößert hat, um sich am Ende vervierfacht in unseren täglichen Gooooooood Morning-Meetings zu versammeln. Mit jedem Neuzugang haben wir nicht nur an Stärke und Expertise gewonnen, sondern auch an Klarheit: Es ist am Ende eben doch die Leidenschaft für ein Thema, die den Unterschied macht - und das setzt enorme Energie frei. Das ganze Dreamteam Culcha brennt dafür, die Führung und die tagtägliche Erfahrung von Arbeitnehmern besser zu machen - und damit einen Beitrag dazu zu leisten, Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Das schweißt zusammen! So haben wir es trotz Abstand geschafft, eine Kultur zu etablieren und zu leben, die von einer sehr besonderen, positiven Energie geprägt ist. Die ist spürbar, egal ob in unseren Calls oder bei unserer fulminanten Remote-Weihnachtsfeier. Die ich übrigens, aus Angst vor sich einschleichender Langeweile, auf drei Stunden begrenzt hatte - und die dann locker noch drei Stunden länger hätte gehen können. Allerdings auf die Gefahr hin, dass ich dank des Spiels “Wir verraten Dinge über uns, die unsere KollegInnen noch nicht wissen” und steigendem Cremant-Pegel am Ende alle meine Geheimnisse preisgegeben hätte...
Auch für mich persönlich war 2020 ein besonderes Jahr. Ich hatte stellenweise Angst. Ich habe schlecht geschlafen. Ich hatte Stresspickel und den Druck, unter dem ich stand, haben auch andere zu spüren bekommen (zum Beispiel die Schule meiner Kinder). Mir sind auch kurz mal Pläne B, C, D und E durch den Kopf geschossen. Aber am Ende war ich doch sehr glücklich damit, wie es gelaufen ist: Mit Culcha eine neue Gemeinschaft aufgebaut und Verantwortung übernommen zu haben - aus dem Homeoffice, ohne große Supportfunktionen, mit komplett neuen Strukturen und Routinen, die zudem auch noch alle sechs Wochen wechselten. Was mich in diesem Jahr immer wieder gerettet hat, war mein Wissen darum, was in komplexen Situationen auf dem “kritischen Pfad” liegt. Und meine genuine Neugier und Anteilnahme an der (beruflichen) Situation von Menschen.
Wer mich kennt, weiß, dass persönliches Wachstum eine meiner Haupt-Triebfedern ist. Aber dieses Jahr hatte ich, ehrlich gesagt, dazu mehr Gelegenheit, als mir lieb war!
Dass ich am Ende viel mehr bewältigt habe, als ich dachte, dass ich könnte, lag auch daran, dass ich klare Routinen und eine neue Perspektive entwickelt habe: Ich habe meinen Fokus auf Energy Booster gelegt und erkannt, was meine Energy Drains sind – und diese teilweise auch sehr konsequent vermieden. Ich habe angefangen, meine Aufgaben im Tag entsprechend meines Energielevels zu verteilen. Ich habe diesmal wirklich gelernt, mich auf positive Dinge zu konzentrieren, durch Audio Programme, täglich neu geschriebene Post-its zur Erinnerung an die Energy Booster, positive Menschen sowie passende Serien/Bücher, um mit einem Lächeln einzuschlafen. Wer mich länger kennt, weiß “this doesn’t come naturally to me”.
Und: Ich habe angefangen, Emotionen rauszunehmen. Bisher dachte ich, Emotionen geben netto Energie, aber für den Schwung, den die positive Emotion gibt, muss man teilweise sehr teuer bezahlen - in der Währung Ärger, Wut oder Erschwerung der Problemlösung.
Ferner habe ich gelernt, dass schon ein bisschen gute Energie ins Team zu bringen ein Vielfaches von guter Energie zurückbringt - selbst über MS Teams! Dafür, und für alles andere in dem auch für das Team nicht einfachen Jahr, bin ich allen KollegInnen von Culcha und _MEDIATE über alle Maßen dankbar! Ihr habt mich durchgezogen in den letzten 365 Tagen!
Und was haben wir uns für 2021 vorgenommen?
Mit Culcha wollen wir der Kanal und die Formel für nachhaltige Verhaltensänderung in der Führung sein. Unsere Kategorie ist “EduChange”, zusammengesetzt aus den Begriffen Education und Change. Diese Kategorie haben wir bis Ende 2021 etabliert, machen einen Millionenumsatz, haben knapp 20 Leute im Team und eine perfektionierte, messbare Behaviour Change Engine.
Wollen wir mal schauen, welches Vehikel uns dieses Jahr dafür zur Verfügung stellt.... Ein Einrad? Skier? EIn Surfboard? Fest steht: Vorwärts kommen wir, so oder so.
Und für mich persönlich? Auf meinem persönlichen “to tackle in 2021”-Post-It steht unter anderem, ein vernünftiges Verhältnis zu Social Media, vor allem zu LinkedIn, zu entwickeln. Das heißt, als Expertin für Transformation und Führungskräfteentwicklung öffentlich stärker in Erscheinung zu treten. Aber ohne in das allgemeine “Wettrüsten” einzustimmen, in dem die Substanz immer weniger Bedeutung zu haben scheint…. Dabei lasse ich mir auch gerne helfen, denn auch das – Verantwortung abzugeben – steht auf dem Post-It. Zwar noch in Bleistift, aber der Kuli zum nichtwegradierbaren Überschreiben liegt schon bereit. Und tatsächlich haben wir da auch schon große Pläne - stay tuned für den Februar!
Sicher ist, es wird ein aufregendes Jahr, auf das ich mich wahnsinnig freue!
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3 JahreToll und offen geschrieben, liebe Katja! Dir und Deinem Team nur das Beste für 2021!
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3 JahreToll - Glückwunsch!
(Post Exit) Unternehmer | ich helfe anderen ihr Unternehmen zu skalieren und/oder zum besten Preis zu verkaufen (Sell Side M&A) | Investor + leidenschaftlicher Netzwerker | Wiederherstellung von Wäldern/Biodiversität
3 JahreEs war und ist mir eine wahre Freude, Prof. Dr. Katja Nettesheim und das Team von Culcha auf dieser Reise zu begleiten und zu unterstützen. Bravo!