Potenzialentfaltung Schritt 2: Das TEAM

Potenzialentfaltung Schritt 2: Das TEAM

Du kennst deine Stärken, deine Bedürfnisse und deine Rollen, die du in einem Unternehmen gut ausführen kannst. Jetzt kommt der nächste Step. Der Aufbau eines Teams. Dazu fällt mir ein Satz von meinem ersten Mentor Ralf ein. Ein Team startet ab 2 Personen :-). Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf ein Unternehmen. Eine Beziehung im Privaten ist eigentlich das gleiche Prinzip. Daher bedeutet schon das Zusammenleben mit einem nahestehenden Menschen, der mit seinen unterschiedlichen Werten, Stärken und Bedürfnissen denkt, eine Erfahrungsreise mit vielen Erlebnissen.

1. Sinnhaftigkeit und Blickwinkel

Jeder hat seine eigenen Blickwinkel und Erfahrungswerte aus seinem Leben. Diese sind häufig verantwortlich für die Reaktionen und Handlungsweisen im Umgang mit anderen Menschen. Daraus resultieren häufig Unstimmigkeiten, da jeder in seiner „Schablone“ denkt. Es gibt ein tolles Zitat von Marcel Proust: "Die eigentliche Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern mit neuen Augen zu sehen". Eine Möglichkeit dabei ist, sich bewusst zu machen, dass dies nur möglich ist, wenn die Aussprache, das Hören und das Aufnehmen von Gedanken und Gesprächen immer so gut erklärt ist, dass die andere Seite den Sinn und den Zweck dahinter versteht. Ganz nach dem Motto: Unausgesprochene Gedanken und Worte sind Straftaten gegenüber dem Anderen. Ich kenne das nur zu gut aus der Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Betrieben. Bei einer Mitarbeiterin gab es während der Arbeit einen Notfall zu Hause, sodass sie sofort den Salon verlassen mussten. Daher forderten wir aus dem anderen Salon (hier arbeitet das Team ohne Termin) eine Kollegin an, damit diese die begonnenen Termine der gehenden Friseurin übernehmen konnte. Der zweite Laden war jedoch auch voll. Da ich den Grund in der Hektik nicht mitgeteilt hatte, entstand dort Unmut über mein Handeln. Am Abend erklärte ich meine Entscheidung, auf einmal war Verständnis und Einsicht vorhanden. Damit wären wir beim zweiten Punkt.

2. Kommunikation

Dieses Thema ist die Ergänzung zum ersten Punkt. Ich habe hier sehr viel lernen dürfen, einige Fehler begangen. In der Rückschau hätte ich hier auch den Mut haben dürfen, Regeln zu brechen. Der erste entscheidende Faktor ist, Wissen und Informationen weiter zuleiten. Das ist bei kleinen Teams von 2 bis 3 Leuten relativ einfach, gerade wenn in Präsenz gearbeitet wird. Die nächste Hürde sind 3–9 Mitarbeiter. Hier wird es schon schwieriger mit dem Wissenstransfer. Der nächste Step ist 10–19, 20–30 usw. Während des Aufbaus meiner Filialen war mir nicht so bewusst, welche Hürden hier entstehen können. Je größer das Unternehmen wird, umso mehr durfte ich lernen, dass der Kontakt zu jedem einzelnen Teammitglied automatisch immer weniger wurde, Leitungsebenen durften entstehen. Dass kaum Kommunikation sehr viel kaputt machen kann, habe ich während der ganzen Coronapandemie erlebt. Die BGW hatte uns sehr starke Regeln auferlegt. Wir durften die Mitarbeiter nicht mehr unter den einzelnen Betrieben tauschen. Die Arbeitszeiten mussten verschoben werden, da wir mit weniger Personal auf der Salonfläche arbeiten mussten. Der Kontakt zwischen dem ganzen Team wurde immer schlechter, Zoommeetings haben da nur bedingt geholfen. Heute erstelle ich ca. 1-mal im Monat ein kurzes Mural Board und nehme ein Video auf, um die wichtigsten Dinge persönlich weiterzugeben. Das Gleiche erstelle ich als Newsletter für unsere Kunden am Platz, um diese ebenfalls an den Veränderungen, Weiterbildungen und Angeboten des Unternehmens teilhaben zu lassen.

3. Das große Ganze

In einem Unternehmen gibt es die unterschiedlichsten Charaktere, die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Diese systemerhaltenden Prinzipien beziehen verschiedene Themen mit ein:

- Wie lange sind die Mitarbeiter im Unternehmen und kennen die Abläufe. Hier kann es Konflikte im Bereich Arbeitsabläufe, Verantwortung und Veränderungen geben. Der Satz "Das machen wir schon seit Jahren so", ist ein Beispiel.

- Umgang mit neuen Medien. Dieses Beispiel erlebe ich oft in meinen Betrieben beim Thema Handy. Dass Instagram Posts auch mal Zeit in Anspruch nehmen, kennen diejenigen, die selber Reels erstellen. Für meine „alten Hasen“ sieht das jedoch eher nach Freizeit als Kundengewinnung aus.

- Kompetenzgerangel kann schnell für Unruhe in einem Team führen. Das kann schon bei der Terminvergabe starten, wenn die Zeiten für die einzelnen Abläufe der Arbeiten nicht fest geregelt sind. Dass sich dieses bis hin zu Wissensdiskussionen ausweiten kann, kennt jeder aus dem Alltag in Unternehmen.

- Spannend wird es auch, wenn es keine Unterscheidung mehr zwischen der beruflichen und privaten Bühne gibt. Ich kenne das aus einem Team, wo aus zwei Mitarbeitenden zwei Freundinnen entstanden sind. Hier wurden Pausen zusammengelegt, eine kleine Klickenwirtschaft ist entstanden. Das war das eine Problem, das zweite, dass private Streitigkeiten Auswirkung auf den Ablauf im Betrieb hatten.

Das sind jetzt nur 4 Beispiele für Themen, die im großen Ganzen entstehen können

4. Spielfeld der Mitarbeitenden

Der letzte Punkt ist ein für dich bekannter Punkt. Ein Elefant wird niemals auf einen Baum klettern, ein Pinguin ist am effektivsten im Wasser. Erkenne die Fähigkeiten und das Potenzial deiner Mitarbeiter, erstelle eine Teamauswertung. Baue die Aufgaben um die Talente statt die Aufgaben auf den Mitarbeitenden zu verteilen, der gerade Zeit hat. Dass dies in allen Branchen funktioniert, kann ich aus Erfahrung sagen.

Es gibt bestimmt noch viel mehr Punkte, die in diese Liste passen. Eine Erkenntnis ist, dass es Freude macht mit einem Team zu arbeiten. Dass dies einen große Verantwortung bedeutet, kann ich nach über 20 Jahren Unternehmertum mit JA beantworten.

Das Entscheidende ist, dass wenn du deine Ziele für das Unternehmen (die Beziehung), deine Stärken und deine Bedürfnisse nicht kennst, deine Strahlkraft verschwindet. Du hast die Aufgabe, den Sog für deine Mitarbeitenden aufzubauen, damit diese wissen, warum sie in deinem Unternehmen arbeiten. Weg vom Arbeitsplatz hin zu Begeisterung für die Werte und Aufgaben des Unternehmens (der Beziehung).

Hast du das geschafft, kannst du deine Produkte in den nächsten Fokus nehmen. Dazu am nächsten Sonntag mehr in meinem Sonntags - Impuls.

Ralf Nuppenau

"Deine Stärken beeinflussen dich immer, ob du willst oder nicht." Stärkenorientierung für Führungskräfte und erfolgreiches Teamwork. Businesscoach & Stärkentrainer

9 Monate

Neben der persönlichen Entwicklung der Führungskraft ist der Fokus auf die wahren Bedürfnisse einer der grössten Erfolgsfaktoren in Unternehmen. Wunderbar beschrieben, Dominik.

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