Rätselwochen auf der Felsenegg
Bilder © Carina Scheuringer

Rätselwochen auf der Felsenegg

Wie entfacht man bei kleinen Stadtkindern die Wanderlust? Familie Scheuringer fand während der Rätselwochen auf der Felsenegg eine Antwort auf diese Frage und verbrachte einen erlebnisreichen Tag mit Genusshörnchen Bo inmitten wunderbarer Natur.

Ein Erlebnisbericht von Carina Scheuringer

Unten im Tal schlummern See und Stadt. Oben auf dem Grat der Albiskette leuchten die Kronen mächtiger Buchen und Eichen im weissgelben Morgenlicht, ihre Stämme mehr als zwei Armspannen breit. Zu ihren Füssen ist der Wald voller Leben. Eine Amsel flötet, eine Hohltaube gurrt, ein Specht stochert im Unterholz nach Insekten. Doch die Kinder merken von all dem Treiben nichts. Akribisch suchen sie den Wegesrand ab. Sie sind heute auf Mission, um für das Genusshörnchen Bo Nüssli zu sammeln.


Noch vor einer Stunde sassen wir im Betondschungel der Grossstadt. Die Kinder zankten sich ums Spielzeug. Jetzt sind sie mitten in der Natur und in ihrer Aufgabe als Team vereint. Mit der Felseneggbahn, der einzigen öffentlichen Luftseilbahn im Kanton Zürich mit Anbindung an Fuss- und Wanderwege, entschwebten wir von Adliswil in nur fünf Minuten dem Alltag. Schon die Bergfahrt allein ist ein Erlebnis für sich!


 

Oben auf 803 m ü. M. lasen wir zum Einstieg auf einer Aussichtsbank Andrew Bonds Geschichte des Genusshörnchens Bo, das es nach einem Missgeschick nicht geschafft hatte, sich einen Wintervorrat anzulegen. Danach machten wir uns mit Sammelsäckli und Wanderkarte auf den Weg zur Baldern. Während der Rätselwochen in den Herbstferien wurde die rund 1.5-stündige Rundwanderung als temporärer Themenweg für Familien mit Kindern im Alter von 3 bis 9 Jahre inszeniert.  


Jetzt sind die Backen rot und die Augen gross. Auf wichtiger Mission läuft sich der Weg fast von allein. Wie junge Geissen springen die Kinder über Stock und Stein, sammeln feine Nüssli beim Sendeturm, der Burg Baldern und dem grossen Lindenbaum. Die Blätter rascheln, der weiche Weg schmatzt förmlich unter den Füssen. Wir laufen vorbei an Feuerstellen und Aussichtsbänken. Ich sehe ihnen sehnsüchtig nach, doch Zeit zur Rast gibt es nicht. Erst auf dem Rückweg meldet sich der Hunger und dieser ist plötzlich gross.


Schnell umrunden die Kinder den Planeten Neptun und spüren bei den gestapelten Baumstämmen das fünfte und vorletzte Nüssli auf. Noch ein Abstecher zum Spielplatz beim Restaurant Felsenegg – jetzt haben wir uns mit dem letzten Nüssli den hausgemachten Apfelstrudel mit Vanillesauce redlich verdient.


Wie schön wäre es, hier auf der Sonnenterrasse mit Blick auf Zürich und den glitzernden Zürichsee zu verweilen. Doch so ist Bo mit den Nüssli im Sack wenig gedient. So laufen wir schnell zurück zur Bergstation der Felseneggbahn, legen jedes Fundstück behutsam ins Winterversteck und versprechen Bo, in den nächsten Tagen mit Freunden zurückzukehren, um die Suche fortzusetzen, bis das Lager prall gefüllt ist.



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