Raus aus dem Elfenbeinturm, rein ins reale Leben!

Raus aus dem Elfenbeinturm, rein ins reale Leben!

Weniger konkurrieren, mehr kooperieren! Wir brauchen eine stärkere Vernetzung unserer Forschenden und Studierenden mit innovativen Unternehmen sowie mit Forschungs- und Transferzentren.

Über den US-Präsidenten John F. Kennedy wird eine bemerkenswerte Anekdote überliefert. Während seines Besuchs im NASA-Raumfahrtzentrum, so die Geschichte, bemerkte er einen Hausmeister, der einen Besen in der Hand hielt. Kennedy unterbrach seinen Rundgang, ging zu diesem Mann und fragte ihn: „What are you doing?“ Der Hausmeister erwiderte: „Well, Mr. President, I‘m helping put a man on the moon.“

Was mir hierdurch deutlich geworden ist: Die eigene Arbeit besitzt einen größeren Sinn, als nur die anfallenden Aufgaben zu erledigen. Und: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!

Wegweisende Zukunftstechnologien, wie beispielsweise KI und Quantencomputer, aber auch Bio- und Nanotechnologie, Cleantech und Bioökonomie, können nicht mehr im Alleingang in Angriff genommen werden. Hier braucht es eine stärkere Kooperation unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insbesondere im Austausch mit der Wirtschaft, aber auch mit den Forschungs- und Transferzentren in ganz Europa.

„Weniger konkurrieren, stärker kooperieren. Die zunehmend komplexer werdenden Themen können nur gemeinsam bewältigt werden. Die Politik muss die passenden Rahmenbedingungen hierfür schaffen!“

Geistes- und Sozialwissenschaften sind dabei keine Gegenspieler zu Natur-, Technik- und Ingenieurswissenschaften. Die Perspektiven ergänzen sich vielmehr komplementär! Daher müssen wir unsere Hochschulen mit Hilfe einer Matrixstruktur (neue Aufteilung in Departments und Schools) umstrukturieren, um vernetztes Forschen, Lehren und Denken noch besser zu ermöglichen. Ziel muss es sein, die Entwicklung von Schlüssel- und Spitzentechnologien noch klarer zu forcieren. Auch gilt es von Seiten der Politik, Tandem-Programme zu verstärken, mit denen Spitzenkräfte aus der Wirtschaft und Gesellschaft unmittelbar an die Hochschulen kommen und ihre praktischen Erfahrungen in die Forschung und Lehre stärker einbringen.

„Um als rohstoffarmes Land konkurrenzfähig zu bleiben, müssen wir kreativ werden und hart arbeiten! Unsere Hochschulen helfen uns dabei, Zukunft zu denken. Das geht am besten in Kooperation mit der Wirtschaft und Gesellschaft. Also: Raus aus dem Elfenbeinturm und rein ins reale Leben!“

Was haltet ihr von diesem Ansatz? Was würdet ihr tun, um Veränderungen herbeizuführen?

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