REDEN ist GOLD - wenn's stimmig ist.
Kennen Sie das?
In angespannten Gesprächssituationen neigen wir dazu, auf (vermeintliche oder tatsächliche ) Angriffe schnell ‚anzuspringen‘. Das heißt, wir überlassen es dem Angreifer, unsere Emotionen und Stimmungen zu bestimmen und zu lenken. Wir geben in solchen Momenten die Selbstkontrolle ab.
An mir beispielsweise konnte ich beobachten, dass ich sowohl die Lautstärke, als auch die Sprechgeschwindigkeit meines ‚angreifenden‘ Gegenübers übernommen habe!
Souveränität? Gelassenheit? Nicht die Spur!
Wahlweise verteidigen wir uns langatmig, entschuldigen uns mehrmals – oder aber versuchen, den Angriff mit gleicher Münze heimzuzahlen.
Statt also gelassen und souverän zu reagieren, sind wir auf dem besten Wege,
eine blinde, unbewusst ablaufende Reiz-Reaktionskette in Gang zu setzten.
Schade! Wieder eine verpasste Gelegenheit zu einem konstruktiven Gespräch!
In meinen Seminaren als Trainerin/Coach für „Professionelle Rhetorik“ habe ich immer wieder mit Teilnehmenden Kontakt, die in der Annahme kommen, eine Liste mit rhetorischen Spitzfindigkeiten, Finessen rüste sie bestens für den nächsten verbalen Schlagabtausch aus.
Tja… . Leider muss ich sie jedes Mal enttäuschen!
Klar üben wir AUCH in Rollenspielen die Anwendung zielgerichteter Schlagfertigkeitstechniken, rhetorischer Mittel in Abstimmung auf die verschiedenen Situationen im Arbeitsalltag.
Aber diese Techniken allein REICHEN NICHT, um z.B. eine ge-spannte Gesprächssituation in ein ent-spanntes Miteinander umzuwandeln.
Denn: Der weitaus überwiegende Teil der Kommunikation spielt sich -zumeist unbewusst- auf der Beziehungsebene ab. Die Inhaltsebene spielt eine geringere Rolle, als wir annehmen.
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Wie wir eine Nachricht de-codieren, hängt ab von unseren Erwartungen, Befürchtungen, Vorerfahrungen -und, last not least, von unserem Selbstkonzept.
Nehmen wir die Bemerkung Ihrer Chefin: „ Sie sind heute aber früh fertig!“.
Je nach Ihrer heutigen Tagesform/psychischen Verfassung/Selbstwahrnehmung kann dieser Satz durchaus verschiedene Reaktionen darauf ‚lostreten‘:
Ob wir diese Nachricht lediglich als sachlichen Hinweis auf unser vorzeitiges Arbeitsende - oder aber als Vorwurf und Appell verstehen, sich gefälligst an die vertraglich festgehaltenen Arbeitszeiten zu halten, bestimmt maßgeblich den weiteren Gesprächsverlauf. Ein positives Selbstkonzept ist eine der Grundprinzipien für gelingende Kommunikation! Aber eben nur EINE…. In meinem nächsten Newsletter können Sie mehr über die Grundprinzipien erfahren…
Ich freue mich auf Eure/Ihre Kommentare!