Refactoring im Entwicklungsprozess

Refactoring im Entwicklungsprozess

Code und Anforderungen im Fokus

Die Entwicklung von Embedded-Software für kritische Systeme erfordert, unter limitierten Ressourcen strikte Anforderungen zu erfüllen. Dabei spielen Tests und die Nachverfolgbarkeit aller Arbeitsprodukte eine zentrale Rolle. Ein umfassendes Refactoring muss deshalb Quellcode und zugrunde liegende Anforderungen gleichermaßen berücksichtigen.

Refactoring: Mehr als nur Codepflege

Traditionell bedeutet Refactoring, bestehenden Code zu verbessern, ohne die Funktionalität zu ändern. In der Entwicklung kritischer Software greifen jedoch Anforderungen, Code und Tests eng ineinander. Änderungen oder fehlerhafte Spezifikationen können die Codequalität und das gesamte System beeinträchtigen, während Inkonsistenzen in Tests zu aufwändigen Klärungen führen und die Aussagekraft der Tests schwächen. Ein isoliertes Refactoring des Codes wird diesem komplexen Zusammenspiel nicht gerecht.

Strukturkultur

Anforderungen und Implementierung weichen oft nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell voneinander ab. Anforderungen müssen daher gelegentlich neu organisiert oder zusammengeführt werden, um Konsistenz zu gewährleisten. Auffällige Einzelanforderungen oder Verweise auf externe Subsysteme deuten auf künftige Probleme hin.

Spätestens im Test werden die Folgen solcher Inkonsistenzen sichtbar: unklare Grenzen in Komponentenbeschreibungen erschweren die Testumsetzung oder verursachen unnötige Verlinkungen und Seiteneffekte. Strukturelle Konsistenz zwischen Anforderungen, Code und Tests reduziert diese Komplexität und verbessert die Wartbarkeit, wodurch langfristig Zeit und Geld gespart werden.

Räum dein Zimmer auf

Ein konsequenter Umgang mit veraltetem Code und obsoleten Anforderungen ist entscheidend. Alte Ansätze oder toter Code behindern den Fokus auf das Wesentliche und erhöhen den Wartungsaufwand unnötig. Dank moderner Versionsverwaltungssysteme gibt es keinen Grund, irrelevante Informationen im System zu belassen.

Los geht's

Anforderungen: Aktualität prüfen, redundante Inhalte entfernen und Konsistenz sowie Eindeutigkeit sicherstellen. Einheitliche Schnittstellen schaffen eine saubere Integration in den Code.

Code: Überprüfung auf Erfüllung der Anforderungen, Entfernung von „totem“ Code und Optimierung ineffizienter Abschnitte.

Tests: Anpassung bestehender Tests an geänderte Anforderungen zur Sicherung der Konsistenz zwischen Anforderungen, Code und Tests.

Die Vorteile einer erweiterten Refactoring-Strategie

  • Höhere Softwarequalität: Der Code bleibt konsistent mit den Anforderungen, was die Systemstabilität erhöht.
  • Effizientere Entwicklungsprozesse: Durch die frühzeitige Klärung und Synchronisierung von Anforderungen und Code werden spätere aufwändige Nacharbeiten reduziert.
  • Längere Lebensdauer des Systems: Gut dokumentierte und synchronisierte Anforderungen ermöglichen eine einfachere Anpassung an zukünftige Änderungen.
  • Verbesserte Zusammenarbeit: Ein klarer Bezug zwischen Anforderungen, Code und Tests erleichtert die Kommunikation im Team und mit Stakeholdern.

Richtig angewandt, wird Refactoring zu einem mächtigen Werkzeug, das den Erfolg und die Langlebigkeit von Embedded Projekten maßgeblich unterstützt. Nutzen Sie die Expertise von Fleckner + Simon, um Ihre Embedded-Systeme effizient und zukunftssicher zu gestalten. Kontaktieren Sie uns – wir unterstützen Sie aktiv bei jedem Schritt.

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