Rendite = Risiko? Gerade jetzt lohnt es sich, in Aktien zu investieren
Im Interview zeigen Dario Pritisanac, Leiter unseres Vermögensmanagements, und Marcus Droste, Berater im Private Banking, welche Schritte sich für Anleger und Anlegerinnen jetzt lohnen und was es dabei zu beachten gilt.
Die Anleger und Anlegerinnen hatten sich gerade wieder an Sparzinsen gewöhnt. Nun hat die EZB die Leitzinsen gesenkt. Kommt die Nullzinsphase wieder?
Dario Pritisanac: Die Nullzinsphase war außergewöhnlich und wird sich in dieser Ausprägung wahrscheinlich so schnell nicht wiederholen. Mittelfristig wird sich das Zinsniveau aber vermutlich wieder auf einem niedrigen Level einpendeln. Noch gibt aber gute Angebote, bspw. bei uns für Sparbriefe. Doch langfristig gesehen lassen sich mit Sachwerten, wie Aktien oder auch Immobilien, höhere Renditen erzielen. Und die brauchen Sie, um die Inflation zu überbieten.
Ist das nicht sehr risikoreich und wenig kalkulierbar?
Marcus Droste: Natürlich gibt es Schwankungen. Aber auf Aktien- und Wertpapierentwicklungen sollten Sie nicht kurzfristig schauen. Langfristig betrachtet, geht es nach oben und Sie können Renditen von sechs bis acht Prozent im Jahr erreichen. Deswegen ist der zeitliche Anlagehorizont mitentscheidend. Und wichtig ist auch: Immer gut zu strukturieren und mit dem nötigen Wissen zu agieren. Dazu gehört zum Beispiel – gerade bei größeren Beträgen – gestaffelt einzusteigen.
Wie gehe ich am besten vor, wenn ich mich für diese Anlageform interessiere, damit bisher aber noch nichts zu tun hatte?
Dario Pritisanac: Gerade, wenn Sie sich auf diesem Gebiet (noch) nicht so gut auskennen, ist es absolut ratsam, sich von ausgebildeten Spezialisten mit Fachwissen unterstützen zu lassen. So erhalten Sie einen Überblick, welche Anlageformen es überhaupt gibt und was Sie über diese wissen sollten. Darauf aufbauend, entscheiden wir gemeinsam, was davon am besten zu Ihnen passt. Das ist immer sehr individuell, weil es von Ihrer speziellen Lebenssituation, Ihrer Anlegermentalität und Ihren persönlichen Zielen abhängt. Und: Das Depot sollte in ein Gesamtkonzept integriert werden. Vermögensstrukturierung ist für den Erfolg zentral.
Angenommen, mir schwebt vor, dass ich meine Kinder in einigen Jahren dabei unterstützen möchte, eine Immobilie zu kaufen. Wie lange dauert es, bis ich das in die Tat umsetzen kann?
Marcus Droste: Das hängt von einigen Faktoren ab. Zentral ist, anzufangen. Das klingt trivial, aber viele schieben den Start zu lange hinaus oder denken, Sie müssten sofort große Beträge investieren. Sie können aber schon mit kleinen Sparraten viel erreichen. Wir bieten zum Beispiel Wertpapier-Sparpläne an, die bereits mit 25 Euro starten. Die Raten können auch jederzeit verändert und an die Ziele angepasst werden. Auch sind Sonderzahlungen unkompliziert möglich, beispielsweise zum Geburtstag oder Weihnachten. Sprechen Sie mit Ihrem Berater oder Ihrer Beraterin darüber und legen Sie los. Das ist entscheidend.
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Kann man seine Anlagen auch auf seine Kinder oder Enkel übertragen?
Dario Pritisanac: Überträge prüfen wir steuerrechtlich sehr genau. Finden sie ungeplant statt, bergen sie nicht selten gewisse Risiken. Hier muss man genau wissen, worauf es zu achten gilt und sollte im besten Fall im Voraus regeln, was einmal mit den Anlagen und dem Vermögen insgesamt passieren soll. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die wir mit unseren Kunden und Kundinnen durchsprechen. Zu diesem Thema sollten Sie unbedingt in Austausch mit Ihrem Berater oder Beraterin gehen, damit klar wird, worauf es Ihnen besonders ankommt und welche Faktoren berücksichtigt werden sollen. Das Thema ist immens wichtig und wird leider noch immer viel zu oft unterschätzt.
Wenn ich bereits ein bestehendes Depot bei einer anderen Bank habe, ist es dann auch möglich, dieses umzuziehen? Das ist sicher teuer und aufwendig oder?
Marcus Droste: Ein Depotübertrag ist bei uns jederzeit möglich. Wir wissen, worauf geachtet werden muss und übernehmen die komplette Abwicklung – kostenfrei.
Abschließende Frage: Wie würden Sie mir raten, 100.000 Euro anzulegen?
Dario Pritisanac: Das ist nicht „standardisiert“ zu beantworten, da es unter anderem von Ihrem Alter, vom Zeithorizont der Anlage und Ihrer Risikobereitschaft abhängt. Wie möchten Sie leben und wie viel Geld haben Sie (dafür) neben dem genannten Betrag zur Verfügung? Das heißt, wir müssen das gemäß des Anlegertyps und unter Berücksichtigung der möglichen Laufzeiten unterscheiden. In vielen Fällen entwickelt sich die persönliche Haltung auch erst während eines Gesprächs, in dem die richtigen Fragen gestellt werden und Sie Impulse von jemandem bekommen, der sich tagtäglich mit diesen Themen beschäftigt. Auch persönliche Ziele sind dynamisch.
Damit es aber etwas konkreter wird: Ein Beispiel für einen ausgewogen anlegenden Kunden könnte sein, dass er 10 % der Summe verfügbar hält, 30 % in Rentenfonds auf Euro-Basis investiert, 50 % in globale Aktienfonds und weitere 10 % bspw. in offene Immobilienfonds oder auch Gold.
Der eindeutige Appell bei dieser Thematik ist: Gehen Sie ins Gespräch mit Finanzexperten, die Sie dazu kompetent beraten, Ihr Anlagekonzept individuell erstellen und Sie loslegen können, um das Maximum aus Ihrem Geld zu machen.