Return of Learning Invest: Wann lohnt sich Weiterbildung?

Return of Learning Invest: Wann lohnt sich Weiterbildung?

Zu Recht wird beim Thema #Qualifizierung immer wieder die Frage nach deren Wirksamkeit gestellt. Konnten #Skills und #Kompetenzen durch das #Seminar erweitert bzw. entwickelt werden? Was hat sich durch die #Weiterbildung zum Positiven verändert? Hat sich die #Investition überhaupt gelohnt? 

Noch wichtiger wird die Beantwortung dieser Fragen, wenn es z.B. darum geht zu entscheiden, ob in einer Behörde oder in einem Unternehmen ein #Lernbudget eingeführt werden soll, welches jedem Mitarbeitenden ein Recht auf x Stunden pro Monat oder x Tage pro Jahr #Lernzeit garantiert. Kann sich die Summe der Arbeitszeit, die damit in #Qualifizierung investiert wird, überhaupt amortisieren? Und falls ja, wann wird dies der Fall sein?  

Neben Argumenten wie der Steigerung der #Arbeitgeberattraktivität durch hervorragende Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, dem Aufbau und der Pflege von #Netzwerken und Ähnlichem mehr, muss auch sichergestellt werden, dass es sich um ein lohnendes #Invest handelt. Im betriebswirtschaftlichen Kontext ist die Frage nach dem Return on Invest (ROI) normal und akzeptiert.  

Doch wie ermittelt man den Return on Learning Invest #ROLI)? Der #ROLI ist eine Kennzahl, die den geschätzten finanziellen Nutzen von Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogrammen oder anderen #Lerninitiativen abbildet.  

Für die Messung des Erfolgs von #Qualifizierungsmaßnahmen ist ersteinmal entscheidend, dass man sich darüber um Klaren ist, welche #Lernziele mit der #Weiterbildung überhaupt erreicht werden sollen. 

Man muss also sehr genau wissen, was man von dem betreffenden #Lernprogramm erwartet, um seine Wirksamkeit messen zu können. Und es müssen #Ziele sein, die sich überhaupt in messbaren Ergebnissen wie erhöhter #Produktivität oder gesteigerter #Effizienz, höherer #Qualität oder geringeren Kosten abbilden lassen. 

Dann geht es natürlich auch darum eine realistische Schätzung der Kosten der #Qualifizierungsmaßnahme vorzunehmrn. Wie sollte es sonst möglich sein, zu beurteilen ob sich die #Investition lohnt und wann sie sich ggf. auszahlt. Zur Kostenermittlung müssen diverse Faktoren berücksichtigt werden, z.B. Kosten für Lehrpersonal, Materialien, Ausrüstung bzw. Technik und Raummiete. Daneben sind auch die Kosten für die Teilnahme der Lernenden, also z.B. Lohnkosten und Reisekosten, in die Kalkulation einzubeziehen. 

Erst wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, besteht überhaupt die Chance, den Nutzen zu messen. Und selbst wenn die Rahmendaten verfügbar sind, wird der Nutzen eines #Lernprogramms in der Regel immer schwieriger zu messen sein als dessen Kosten. 

Denn es gilt, den Nutzen anhand von Indikatoren wie der Leistung der Teilnehmenden vor und nach der #Qualifizierung, dem Feedback der Teilnehmenden und des Lehrpersonals, den Beobachtungen der direkten #Führungskräfte oder der Auswirkungen auf die #Geschäftsergebnisse zu messen. Keine leichte Aufgabe, denn diese Daten sind nicht unbedingt eindeutig und abhängig von individuellen Einschätzungen. 

Um auf dieser Grundlage dennoch den #ROLI zu berechnen, kann man z.B. einfach den geschätzten Nutzen des #Lernprogramms (in Euro) von den Kosten des Programms (in Euro) subtraieren und das Ergebnis durch die Kosten dividieren. Der erhaltende Wert wird anschließend mit 100 multipliziert, um einen Prozentsatz, den #ROLI, zu ermitteln.  

Wichtig ist im Hinterkopf zu behalten, dass die Berechnung des #ROLI niemals eine wirklich exakte Wissenschaft sein kann, denn die Ergebnisse können je nach den zugrundeliegenden Annahmen und Daten ganz erheblich variieren. Trotzdem kann der #ROLI eine wertvolle Kennzahl sein, um die Wirksamkeit von #Lerninitiativen mittelfristig zu bewerten, Veränderungen und Tendenzen zu erkennen und so die Entscheidungen über die Investition in #Bildungsprogramme zu unterstützen.

Am Ende können wir nur dann die Investition in #Qualifizierung rechtfertigen, wenn sie nachweislich auch den gewünschen Effekt bringt. Insofern ist die Zeit und Energie, die wir in die Erhebung des #Lernerfolgs stecken, m.E. gut inverstierte Zeit.

Andreas Bahemann

Früher Leitend bei Bundesagentur für Arbeit

1 Jahr

Danke für die Anregungen, lieber Andreas. Inwieweit sollten/können die vorab getroffenen Einschätzungen/Verabredungen zwischen FA und MA und außerdem die anschließende Evaluation seitens MA einbezogen werden?

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