S7 Update | 23.10.2024

S7 Update | 23.10.2024

Medi und Terraplasma Medical kooperieren

Ab Oktober 2024 geht der Medizinprodukte-Hersteller medi eine neue Kooperation mit terraplasma medical ein. Das Medizintechnik-Unternehmen aus Garching bei München ist ein führendes Unternehmen im Bereich Entwicklung und Umsetzung von Anwendungen mit kaltem atmosphärischem Plasma (kurz: Kaltplasma). Im Fokus der Partnerschaft: Die Behandlung von chronischen Wunden in die Breite der Versorgung zu bringen. Beide Unternehmen haben deshalb ihre Expertisen gebündelt und sind ab Oktober 2024 Kooperationspartner.

Der Einsatz von Kaltplasma kann konventionelle Behandlungsmethoden revolutionieren beziehungsweise sinnvoll ergänzen - gerade Patient:innen mit sehr langsam oder nicht heilenden Wunden profitieren von dem CE-zertifizierten Medizinprodukt plasma care. Die terraplasma medical GmbH ist ein Medizintechnik-Unternehmen mit Sitz in Garching bei München. Es wurde 2016 von der terraplasma GmbH, einem Spin-off der Max-Planck-Gesellschaft, ins Leben gerufen. Im Zentrum steht die innovative Behandlungsmethodik auf Grundlage von Kaltplasma zur Wundheilung (Kaltplasma-Therapie). Ein mobiles, CE-zertifiziertes Kaltplasmagerät, das plasma care®, unterstützt die Wundheilung, ist für Patient:innen in der Anwendung schmerzfrei und inaktiviert Viren, Pilze und Bakterien. Das Medizinprodukt dient der Behandlung (infizierter) chronischer und akuter Wunden mittels kalten atmosphärischen Plasmas, um Mikroorganismen inklusive multiresistenter Erreger zu inaktivieren und die Wundheilung zu stimulieren. Kaltplasma stellt einen wichtigen Schritt in der Wundtherapie dar und findet auch in der Dermatologie bei entzündlichen Hauterkrankungen medizinische Anwendung.

Quelle: presseportal.de



Aktuelle Lage der Medizintechnik Branche - BVMed-Herbstumfrage 2024

Die Quick Facts: Die Medizintechnik-Branche beschäftigt in Deutschland über 265.000 Menschen und bietet 13.000 Ausbildungsplätze. 93% der MedTech-Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU). 68% des Umsatzes von über 40 Milliarden Euro gehen in den Export. Deutschland ist derzeit noch der zweitgrößte Medizintechnik-Standort der Welt nach den USA, vor Japan und China. Im Durchschnitt investieren die deutschen Unternehmen rund 9% ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

Doch wie ist die aktuelle Lage der Medizintechnik-Branche? Der BVMed führte bei seinen Mitgliedsunternehmen im August und September 2024 eine umfassende Online-Befragung durch - mit drei herausstechenden Ergebnissen:

  1. Der Medizintechnik-Standort Deutschland verliert weiterhin deutlich an Attraktivität. Gründe sind die stark steigenden Kosten am Standort Deutschland, beispielsweise durch hohe Energiepreise und Personalkosten, aber vor allem auch durch überbordende Bürokratie und Regulatorik.
  2. Die BVMed-Mitgliedsunternehmen erwarten für 2024 nur noch einen Umsatzanstieg von 1,2%. Das ist gegenüber dem Vorjahreswert (+4,8%) ein dramatischer Rückgang. Aufgrund der anhaltenden Kostensteigerungen erwarten nur noch 10% der BVMed-Mitglieder in diesem Jahr Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Die Folge: Investitionen am Standort Deutschland gehen zurück. Der Innovationsklima-Index des BVMed bleibt auf einem Tiefpunkt.
  3. MedTech-Unternehmen fordern von der Politik einen konsequenten Bürokratieabbau durch ein Belastungsmoratorium, die Weiterentwicklung und Verbesserung der europäischen Medizinprodukte-Verordnung, kurz MDR, sowie eine MedTech-Strategie, um den Standort Deutschland zu stärken und resilient zu gestalten.

Noch ist Deutschland in der Medizintechnik Weltspitze. Die Herbstumfrage macht jedoch deutlich: Der Medizintechnik-Standort Deutschland ist weiterhin stark gefährdet. Dabei braucht Deutschland eine forschungsstarke, leistungsfähige, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige Medizintechnik-Branche. Um Top-Talente, darunter Forscher:innen und Unternehmer:innen, im Land zu halten und Innovationen zu entwickeln, sind standortfreundlichere Rahmenbedingungen unumgänglich. Medizintechnik muss in allen Versorgungsbereichen und Reformvorhaben mitgedacht werden, denn die Technologien, Produkte und Verfahren tragen zu einer besseren Patient:innen-Versorgung, zu effizienteren Prozessen und Entlastung des medizinischen Personals bei.

Quelle: BVMed.de



Hospital of the Future - Die digitale Transformation der Intensivmedizin live erleben

Krankenhäuser stehen derzeit vor tiefgreifenden Veränderungen – nicht zuletzt durch die zunehmende Konzentration medizinischer Leistungen auf spezialisierte Standorte, die die Krankenhausreform mit sich bringen wird. Unweigerlich resultiert daraus eine Reduktion der Versorgungsangebote an kleineren, regionalen Standorten. Dies birgt das Risiko von Versorgungslücken, insbesondere in ländlichen Regionen. Gleichzeitig stehen Krankenhäuser vor der Aufgabe, hohe Qualitätsstandards einzuhalten und dabei wirtschaftlich tragfähig zu bleiben. In diesem Kontext werden digitale Vernetzung und Telemedizin eine zentrale Rolle einnehmen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, Zugangsbarrieren abzubauen und die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern. Eine digitale Infrastruktur, die Patientendaten erfasst, dokumentiert, zu bewertet und für schnelle, kompetente medizinische Entscheidungen aufbereitet, leistet einen entscheidenden Beitrag, um ärztliche und pflegerische Ressourcen fokussiert einzusetzen.

Inwiefern kann der stationäre Sektor von Telemedizin profitieren? Krankenhäuser stehen zunehmend vor großen Herausforderungen: Fachkräftemangel und Krankenhausreform fordern Kliniken dazu neue Wege zu gehen – auch bei der Digitalisierung. Telemedizin könnte ein Baustein sein, um die Gesundheitsversorgung zukünftig sicherzustellen. Gerade die zunehmende Spezialisierung der Kliniken im Rahmen der Krankenhausreform macht eine stärkere digitale Kooperation und telemedizinische Vernetzung notwendig. Wie genau das funktionieren kann, zeigt das „Hospital of the Future“ auf der MEDICA (11.-14. November 2024 in der Messe Düsseldorf). Gäste der MEDICA und des Deutschen Krankenhaustages haben die Möglichkeit, an exklusiven Führungen teilzunehmen. Vor Ort können die Besucherinnen und Besucher persönlich mit den Veranstaltern sowie mit ausgewählten Herstellern in Kontakt treten, Telemedizin-Lösungen live erleben und Fragen stellen.

Quelle: ZTG.de



Neues ePA-Sicherheitskonzept auf dem Prüfstand

Am 15. Januar 2025 erfolgt der Startschuss für die neue elektronische Patientenakte (ePA). Die darin geführten Daten müssen besonders gut abgesichert werden, denn es handelt sich zum Teil um hochsensible Gesundheitsdaten. Deshalb hat die gematik ein neues Sicherheitskonzept erstellt, das für ausreichenden Schutz sorgen soll. Ein Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT hat das Sicherheitskonzept jetzt überprüft und für angemessen befunden. Um den Besonderheiten der Telematik-Infrastruktur gerecht zu werden, machte das Team auch technische und organisatorische Verbesserungsvorschläge, die es der gematik zur Umsetzung empfiehlt.

Für die Überprüfung haben die Forschenden des Fraunhofer SIT zunächst sämtliche Texte der Sicherheitsanforderungen aus dem Konzept in eine eigens dafür aufgesetzte Künstliche Intelligenz überführt und so ein gematik-GPT auf Open-Source-Basis entwickelt. Diese KI funktioniert wie eine spezielle Suchmaschine und erlaubte es den Forschenden, alle Inhalte des umfangreichen Konzepts schnell durchsuchen und abrufen zu können. In einem zweiten Schritt entwickelten die Forschenden verschiedene Angriffsszenarien und -methoden und prüften jedes Szenario mithilfe des gematik-GPT gegen das Sicherheitskonzept: Hat das Sicherheitskonzept ein mögliches Angriffsszenario berücksichtigt und Gegenmaßnahmen vorgesehen, zeigt das die KI automatisch an. Das KI-Ergebnis musste noch einem Gegencheck durch die Fraunhofer-Experten standhalten. So haben die Forschenden das Sicherheitskonzept Schritt für Schritt gegen alle möglichen Angriffe durchgeprüft. Das Gesamtergebnis der Sicherheitsbetrachtung laut der Fraunhofer-Experten: Die Systemarchitektur ist insgesamt angemessen, lässt sich jedoch noch verbessern. Zu den zusätzlichen Empfehlungen der Prüfer zählen etwa einige ergänzende Maßnahmen, die zum Beispiel vor Innentätern schützen. Ebenso wurden Verbesserungen an den Schnittstellen zu Krankenkassen und Leistungserbringern vorgeschlagen.

Das Sicherheitskonzept der gematik ist online und für alle einsehbar unter: gematik.de

Quelle: e-health-com.de

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