Schlechter lernen wegen KI? - Unsinn

Ich lese immer wieder Artikel und Beiträge, in denen es darum geht, dass man wegen der Nutzung von künstlicher Intelligenz weniger oder schlechter lernt, weil man nicht mehr den Denkprozess hat, sich nicht mehr anstrengen muss und die Lösung vorgesetzt bekommt.

Wirklich?

Alles Unsinn. Hart, dass ich das hier so schreibe.

Und nicht nur das, ich habe auch noch recht.

Das setzt dem Ganzen die Krone auf. Sowas selbstgefälliges …

Wenn du jetzt noch weiter liest, kommen wir mal vom Klickbait zu den Fakten.

Jugendliche, die zur Schule gehen – wir nehmen mal die ab der 8. Klasse – haben von Computern mehr Erfahrung als die meisten Eltern. Fakt. Jetzt schauen wir mal auf die Handys und sehen uns die Apps von Jugendlichen an. Wie viele nutzen KI-Fähigkeiten und wie viele KI-Fähigkeiten werden von Erwachsenen genutzt?

ChatGPT macht die Hausaufgaben? Fast richtig, aber auch Gemini, Claude, Copilot und Mistral machen das. Warum? Endlich kommen wir auf den Punkt.

Es geht nicht um diejenigen, die keine Probleme mit dem Lernen haben. Sicher erinnert sich jeder an seine Schulzeit und kennt jemanden, dem alles zuzufallen scheint. Wenn du das nicht kannst, dann kannst du dich hinsetzen und versuchen, es zu „lernen“. Das stellen die meisten Eltern vor: ein Buch nehmen, ein Blatt und so lange da sitzen, bis man aufgibt oder es verstanden hat. Das machen Kinder nicht. Und warum? Weil sie clever sind. Sie holen sich Unterstützung von jemandem, den man immer fragen kann, der es einem auch 20 Mal erklärt, so lange bis man es versteht – den man als Freund, Lehrer, Tutor, Professor, Zauberer oder die Reinkarnation der Bibliothek allen Wissens bezeichnen kann.

Ich höre schon die Argumente:

•        Aber die KI macht so viele Fehler.

•        Man kann sich nicht darauf verlassen.

•        Man wird beeinflusst.

•        Man muss nicht mehr selbst denken.

Ok. Frage:

•        Macht die KI mehr oder weniger Fehler als ein Mensch, den Sie fragen können?

•        Hat die KI mehr oder weniger Geduld, wenn Sie etwas nicht verstanden haben?

•        Hat die KI mit Internetzugang mehr oder weniger verfügbares Wissen als die Person, die Sie fragen können?

•        Werden Sie von den Personen, die Sie umgeben, mehr oder wendiger beeinflusst als von der KI?

Ich kann mich noch gut erinnern, als angeblich Wikipedia alle Menschen dümmer gemacht hat, weil da so viel Wissen drinsteht. Davor gab es die „Bücher“, in denen alles stand und man musste es nur noch abschreiben, und davor gab es jemanden, der „alles“ wusste, den man nur fragen musste, und davor gab es jemanden, der es als Bilder an die Höhlenwand gemalt hatte, die man sich nur ansehen musste.

Sicher haben Sie es beim Lesen gemerkt …

KI ist ein Kettenglied einer langen Kette an Werkzeugen, die die Menschen entwickelt haben, um sich zu verbessern, Herausforderungen gewachsen zu sein und Hilfe zu holen bei den Dingen, die sie nicht können.

Schauen wir uns als Beispiel die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz an. Wenn wir nur das lesen und lernen würden, was es bereits gibt, würden neue Technologien nicht so schnell vorankommen. Die Fortschritte bei der KI sind möglich, weil wir ständig bessere Werkzeuge entwickeln, um Wissen aufzubauen und immer besser einzusetzen. Jede neue Generation von KI baut auf dem auf, was vorher war, verbessert es und findet neue Einsatzmöglichkeiten. So zeigt sich, dass Innovation nicht nur durch das Sammeln von Wissen entsteht, sondern vor allem durch die Weiterentwicklung der Werkzeuge, die wir dafür nutzen.

Und jetzt stellen Sie sich bitte die Frage:

Welchen Beitrag zu den Entwicklungen der letzten 300 Jahre haben die Menschen geleistet, die keine Zeitung und keine Bücher gelesen haben, sich nicht weitergebildet haben, kein Internet genutzt haben …

Richtig … keinen. 

Jetzt sind Sie dran! Zu welchen Menschen möchten Sie gehören?

#KünstlicheIntelligenz #KI #Wissensmanagement #Innovation #Produktivität

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