Schweiz: Partnerland an der CEBIT 2016
Pfäffikon SZ - Erstmalig wird im März 2016 die Schweiz das Partnerland der Cebit sein. Wie aber ist der Marktgang im Digitalen Dickicht der Schweiz möglich? Der Deutscher Arbeitgeber Verband e.V., Landesverband Schweiz, gibt Unternehmern Auskunft.
Im November 2015 hat die Regierung ihre neue E-Government-Strategie verabschiedet. Im Zeitraum 2016 bis 2019 soll die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden verbessert und weitere Produkte und Dienste digitalisiert werden. Der Beschaffungsdienstleiter für Informatikprodukte- und Dienstleistungen, welche die Kantone benötigen, ist die Schweizerische Informatikkonferenz. Auch die in Bern ansässige Weltpostorganisation hat eine Technikkonferenz, an der leistungsfähige Anbieter sich als zukünftige Partner des Weltpostwesens präsentieren können. Unternehmer, die in der einen oder anderen Richtung Kontakte oder Unterstützung benötigen, können sich gerne an Deutscher Arbeitgeber Verband e.V., Landesverband Schweiz in Pfäffikon SZ wenden.
Deutschland ist wichtigster Lieferant und Kunde
Für die Schweiz ist Deutschland erwartungsgemäß der wichtigste Lieferant und auch Abnehmer von IKT-Dienstleistungen. Insgesamt erreichte die Schweizer IKT-Einfuhr 2014 rund 24 Milliarden Euro, die Ausfuhr 17 Milliarden Euro. Dominant ist dabei in beiden Richtungen der Handel mit Computerdiensten, der in den vergangenen Jahren auch die kräftigsten Wachstumsraten verzeichnet hat. Dazu zählen unter anderem kundenspezifische Softwarelösungen, online erworbene Computersoftware, Unterhalt und Reparatur von Hardware, Schulungen sowie Datenerfassung und -verarbeitung. Darüber hinaus haben die Segmente Telekommunikationsdienste, zum Beispiel Roaminggebühren, und Informationsdienste, zum Beispiel Datenbanken, Nachrichtenagenturen und Bibliotheksdienste substanzielle Bedeutung.
Das Zuhause der Zukunft?
Am Smart Home forscht in der Schweiz vor allem die Universität Luzern. Ein Team aus 28 Mitarbeitern um Prof. Alexander Klapproth baut und testet eigene Produkte im iHomeLab. Selbstfahrende Rollatoren und Sensoren, die den Rettungsdienst rufen, wenn Oma hinfällt und nicht mehr hochkommt, sind allerdings aus Kostengründen auch in der Schweiz bisher kaum verbreitet. Prof. Klapproth bleibt realistisch: "Nur wenige Bauherren sind bereit, für ihr Einfamilienhaus noch einmal 45.000 bis 90.000 Euro mehr auszugeben, um es intelligent zu machen."
Standort Zürich: Innovativ und Digital
Erfolgreich ist auch die 2015 lancierte Standortinitiative DigitalZurich2025 (DZH 25). Die Initiative wird von rund 20 privaten Großunternehmen und öffentlichen Einrichtungen unterstützt. Erklärtes Ziel ist nichts weniger, als Zürich "zum führenden Standort für digitale Innovationen in Europa zu machen", so der Initiator Marc Valder, Chef der Verlagsgruppe Ringier. Chancen bieten sich dort auch deutschen Start-ups. Sie können auf Einladung der DZH25 ab Sommer 2016 für drei Monate ihre Ideen zu einem Unternehmen entwickeln – mit professioneller und finanzieller Unterstützung. Kick Start Accelerator nennen die DZH25-Initiatoren das und hoffen, dass so viele ausländische Talente ihren Weg nach Zürich finden.
Schweizer Startups auf der CEBIT 2016
Im Rahmen der Cebit 2016 präsentiert eben genau diese neue Standortinitiative DigitalZurich2025 innovative Start-ups im Swiss Pavillon. Dies, um ihnen ein Sprungbrett zu anspruchsvollen Auslandsmärkten zu geben:
Aerotainment Labs ist ein junges Spin-off der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Es hat eine Mischung aus Drohne und Luftballon entwickelt, beispielsweise für den Einsatz zu Werbezwecken.
Wingtra entwickelt hybride Flugroboter, die herkömmlichen Quadrokoptern überlegen sind, weitere Strecken fliegen sowie auf engstem Raum starten und landen können.
Electric Feel hat eine Management-Cloudlösung entwickelt, um On-Demand-Mobility-Systeme besser zu organisieren, zum Beispiele, um Angebot und Nachfrage nach Autos oder Fahrrädern besser aufeinander abzustimmen.
Beekeeper hat ebenfalls seinen Ursprung in der ETH und bietet eine Lösung für Unternehmen, die mit ihren mobilen Mitarbeitern in Kontakt bleiben wollen, ohne auf die Angebote von Telekommunikationsgesellschaften, sozialen Netzkwerken oder WhatsApp vertrauen zu müssen.
Quelle: Erstellt mit Material von Germany Trade & Invest Zürich (Axel Simer)
Deutscher Arbeitgeber Verband e.V.
Der Deutscher Arbeitgeber Verband e.V. (DAV) ist ein bundes- und europaweiter Zusammenschluss von Unternehmern und Entscheidungsträgern in unternehmerähnlichen Positionen (Vorstände und Aufsichts- bzw. Verwaltungsräte) in bedeutenden Unternehmen sowie Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Forschung und Politik. Der Verband wurde 1948 erstmals mit dem Ziel gegründet, die tragenden Prinzipien der freien Marktwirtschaft im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Der Landesverband Schweiz ist mit der Wahrnehmung und Förderung aller Belange der angeschlossenen Unternehmen in der Schweiz und von dort aus befasst. Auch bietet er Unternehmen Unterstützung bei Planung und Umsetzung notwendiger Schritten zur Sicherung der Arbeitsplätze am Standort Schweiz sowie bei Ansiedlungen, Marktgang und der Vermittlung vorhandener Produktionskapazitäten.