Schweizer Digitalverantwortliche erkennen Chancen in der Covid-Krise
Covid-19 und die Bewältigung der Krise sind medial überpräsent. Dabei ist der Blick nach vorne gerade jetzt zentral. Parallel zur Krisenbewältigung haben sich Mitglieder des Schweizer Chapters des globalen CDO-Clubs mit Sitz in New York virtuell getroffen und ausgetauscht, wie ihre Unternehmen die aktuelle Situation als Chance nutzen können und welche Rolle dabei die Digitalisierung spielt. Nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
Neue Themen werden angegangen und Digitale Agenden bestätigt
Teilweise wirkt die Krise lähmend auf Projekte, da Investitionen zurückgehalten werden. Viel öfter berichten CDOs jedoch, dass der Mehrwert von Digitalen Lösungen nun eher erkannt und die Bremsen gelöst werden. Beispiele dafür sind interne Arbeitsplatz-Projekte, Social Media Monitoring Programme oder gar komplett neue Initiativen in einer städtischen Verwaltung. Die neue Ausgangslage lädt zum Handeln ein. So wird eher etwas ausprobiert und dabei werden wertvolle Fakten geschaffen.
Schwächen werden aufgedeckt und bereinigt
Digitale Arbeitsplatzsysteme und Kanäle werden von allen genutzt. Unternehmen erleben nun direkt, was es bedeutet, wenn Systeme nicht leistungsfähig genug oder zu wenig gut durchdacht sind. Schwächen werden sichtbar. Statt lange Evaluationen zu veranstalten, wird im Unterschied zu vor der Krise schnell entschieden. So können sprunghafte Verbesserungen realisiert werden, die den Unternehmen langfristig Nutzen stiften. Was früher noch als “heilige Kuh” im eigenen Serverraum stand, wird heute am Abend in der Cloud gegrillt.
Digitalkanäle nehmen den nächsten Schritt in ihrer Maturitätsskala
Retailer berichten, dass E-Commerce Kanäle den x-Fachen Umsatz erzielen und plötzlich tragfähig werden. Produzenten berichten, dass es nun einfacher ist, die Mittel für eine Umsetzung von Direct-to-Customer Strategien zu bekommen und die Kanäle dazu professionalisiert werden. Verkäufer berichten, dass Online-Beratungskanäle wie z.B. Chats plötzlich von der Mehrheit des Verkaufspersonales genutzt werden. Wo früher jemand “be-freiwilligt” werden musste, um den Kanal zu bedienen, melden sich nun viele. Neben den technischen Kompetenzen, welche angeeignet werden, zeigen sich die Mitarbeitenden auch flexibler. Das wird in Zukunft ebenfalls wichtig bleiben. Alles in allem werden die Digitalen Kanäle also mehr genutzt, professionalisiert und oft auf die nächste Entwicklungsstufe gehoben.
Digitale Kollaboration funktioniert und wird breit angewendet
Viele arbeiten im Homeoffice und Besprechungen finden über Kollaborationsplattformen wie Zoom, Teams usw. statt. Zusätzlich zum „normalen Austausch“ ist bemerkenswert, dass auch speziellere Formate digital durchgeführt werden. Beispiele dafür sind grössere Leadership-Meetings oder virtuelle Design-Sprints mit Hilfe von spezieller Kollaborationssoftware.
Dass die Digitale Kollaboration funktioniert, ist nicht weiter erstaunlich. Beindruckend ist jedoch, wie schnell auch konservative Firmen und Mitarbeitende den Schritt zum digitalen Austausch gemacht haben. Was vorher nicht möglich war oder nicht akzeptiert wurde, geht jetzt plötzlich.
Fazit – die Chance gilt es auch in Zukunft zu nutzen
Die Krise hat negative Auswirkungen auf fast alle Firmen. Die Digital-Funktion, welche bisher in vielen Firmen nur auf dem Papier wichtig war, hilft mit, die Auswirkungen der Krise zu bewältigen und bietet nutzbringende Perspektiven. Sie erfährt damit echte Wertschätzung. Wir hoffen, dass dies so bleibt und sich auch in Zukunft bestätigt. Diese Chance hat nichts mit der Krise zu tun.
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Zum CDO-Club:
Der CDO Club Schweiz (www.cdo-club.ch) sorgt als lokales Netzwerk für die Vernetzung und den Wissenstransfer unter Digital Leadern in der Schweiz, die eine Digitale Transformation mit verantworten. Unser Ziel ist es Digitalisierungsverantwortliche in der Schweiz zu organisieren, den Austausch zu fördern und den umfassenden Überblick über aktuelle, relevante Digitalisierungstrends und Themen zu geben.