Selbstschutz in Zeiten der Krise
Die Wahrnehmung von Stress ist immer subjektiv. Was den einen anregt, verstört den anderen. Der subjektiv empfundene Stress sorgt für eine erhöhte Cortisolausschüttung, was die Immunabwehr reduziert und das Krankheitsrisiko steigert. An dieser Stelle können wir mit Blütenessenzen eingreifen.
Zunächst einmal wissen wir, wovor wir Angst haben, also das Virus bzw. die Infektion damit, das weist auf Gefleckte Gauklerblume, Mimulus. Damit verbunden ist aber auch eine ungewisse Zukunft bzw. ein ungewisser Ausgang der Pandemie sowohl persönlich wie gesellschaftlich, Fragen wie „werde ich es überleben?“ weisen auf Sonnenröschen, Rock Rose, „werde ich meinen Job noch haben, wenn es vorbei ist?“ deutet auf Johanniskraut und Zitterpappel, Aspen.
Sich Sorgen zu machen, ist an sich ganz natürlich. Es beweist unser Empathievermögen. Sich von den Sorgen auffressen zu lassen, ist hingegen schädlich. Es beeinträchtigt die Selbstheilungskräfte und verschlimmert die Lage noch. Die Gedankentätigkeit, die unser Stressniveau immer auf hohem Niveau hält, etwas herunter zu dimmen, ist mit Hilfe der bereits genannten gefleckten Gauklerblume möglich. Hilfreich sind darüber hinaus weiße Kastanie, die kreisende Gedanken unterbricht, und rote Kastanie, welche Sorgen um andere einen Riegel vorschiebt.
Der seelische Stress kann mit Angst vor dem Kontrollverlust einhergehen. Gerade Menschen, die darauf Wert gelegt haben, sich gut zu organisieren und abzusichern, können in den Grundfesten erschüttert werden. Sie merken, dass nicht sie selbst die Situation kontrollieren, sondern eine Kraft außerhalb ihrer selbst. Dass der Urlaub gecancelt wurde wie bei einem Klienten, ist da nur das kleinste Übel, da geht ein Luxus verloren, es ist aber nicht lebensbedrohlich. Andere kommen aus dem Urlaub nicht mehr nach Hause, das ist schon etwas anderes, das Geld für die Rückkehr kann z.B. ausgehen. Kirschpflaume, Cherry Plum, hilft da, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Was wir schon beobachten konnten, sind Hamsterkäufe. Aus Angst vor einem Mangel wird ein solcher herbeigeführt. Paradox, aber so funktioniert es. Jemand hamstert Toilettenpapier, der nächste denkt, damit sollte ich mich auch eindecken, bevor alles weg ist, und schon ist alles weg. Neben der unten beschriebenen Weißen Schafgarbe hilft hier Roter Klee, er schützt vor „emotionaler Ansteckung“. Vor einigen Jahren brach auf der Love Parade Panik aus, und die Leute trampelten sich gegenseitig tot. Wären sie einfach stehen geblieben und hätten sich zunächst orientiert, wäre nichts passiert und auch niemand um’s Leben gekommen. Wie schade, dass die Feiernden damals keinen roten Klee dabei hatten.
Was nicht besonders hilfreich ist, ist sich selbst die Schuld zu geben, man hat nicht aufgepasst oder diesem oder jenem die Hand gegeben, der später positiv getestet wurde, da und dort den Mindestabstand nicht eingehalten oder welcher Grund einem auch immer einfallen mag. Auch Schuldgefühle reduzieren die Immunabwehr und wirken kontraproduktiv, dafür haben wir Kiefer, Pine.
Isolation ist natürlich auch ein Stressor. Trotz der praktischen Lösungen wie Telefon und Videocall wirken bekannte Stressbewältigungsstrategien verlockend: Frustessen, Rauchen, Trinken, endlos Fernsehen, was alles wiederum zu Schuldgefühlen führen und neben dem direkten gesundheitsschädlichen Effekt gleich noch einen Folgeeffekt der reduzierten Immunabwehr mit sich bringen kann.
Wer gar nicht allein sein kann, kann versuchen, sich mit Odermennig, Agrimony zu helfen. Alternativ kann man auch das Gegenteil tun: sich der Einsamkeit hingeben und sehen, was darin und in einem selbst verborgen ist. Wer es probieren möchte, kann Magnolie nehmen und die Stille zur Besinnung und Einkehr nutzen.
Die suchtartigen Verhaltensweisen sind naturgemäß schwerer unter Kontrolle zu bekommen, wenn es keine Alternative dazu oder Ablenkung gibt. Hilfreich sind alle Windengewächse wie Ackerwinde, Zaunwinde, Prunkwinde oder am besten gleich alle drei zusammen (Winden-Trio). Besonders, wenn man den „Was soll’s“-Effekt von sich kennt. Die Amerikaner nennen ihn auch „What the hell“-Effekt, was ich noch passender finde. Dieser tritt ein, wenn man ein Gläschen getrunken hat oder den ersten Kartoffelchip gegessen oder das erste Stück Schokolade. Man ergibt sich seinem Schicksal, beschuldigt sich mangelnder Willenskraft und raucht dann das Päckchen auf oder leert die Chipstüte. Was soll’s. Dagegen hilft nur Nachsicht mit sich selbst. Aus der reihender Mamboya Essenzen kann ich die Orchidee Forgive empfehlen, aber es gibt sicher eine Menge weiterer, die sich ebenso gut eignen. Es geht um’s Vergeben. Dann verzeiht man sich den Fehltritt, ohne ihm zwanghaft noch viele weitere hinzuzufügen, weil ... ist ja auch egal.
Dann haben wir die Kleine Braunelle zur Steigerung der Selbstheilungskräfte und auch Vorbeugung. Statistische Erhebungen bei Krebspatienten haben ergeben, dass unter denjenigen die Sterberate am höchsten ist, die sich dem Schicksal ergeben und/oder die Krankheit als gottgewollt betrachten. Wer glaubt, er habe es verdient, krank zu sein, hat schlechte Karten, wenn es um Genesung gibt.
Ganz anders bei denjenigen, die etwas wollen vom Leben, die gebraucht werden, die etwas erreichen wollen, bei denen ist die Genesungsenergie am grössten. Einen solchen Effekt kann die kleine Braunelle bringen: ich bin es wert, gesund zu sein. Am besten auf Akupunkturpunkt Dünndarm 3 massieren.
Schützen kann man sich mit den Schafgarben, hier gibt es gleich mehrere, die weiße, rosa, gelbe Variante, die Sumpfschafgarbe und weitere. Wenn man sie zur Verfügung hat, empfehle ich, sie alle zusammen zu mischen. Die Schafgarben schützen unseren wunden Punkt, unsere schwache Seite. Energetisch natürlich, nicht im Sinne einer konkreten Virusabwehr. Aber allein schon das Gefühl, ge- oder beschützt zu sein, stärkt innerlich.