Smarte Schrauben // Audi: Vorsprung durch IT // Digitalisierung lahmt
Smarte Schrauben: mithilfe von Sensoren können sie die Vorspannkraft und die Temperatur messen. (Bild: Strainlabs)

Smarte Schrauben // Audi: Vorsprung durch IT // Digitalisierung lahmt

In der aktuellen Ausgabe unseres LinkedIn-Newsletters werfen wir einen Blick auf kleine Details und das große Ganze. Zunächst zeigt eine intelligente Schraube aus Schweden, wie die Industrie von verschraubten Sensoren profitieren kann. Zudem hat Audi die Zeichen der Zeit erkannt und will nun auch auf Vorsprung durch IT setzen. Doch trotz aller Euphorie verliert die Digitalisierung im Mittelstand an Schwung.

Diese Schrauben wissen, wie fest sie verschraubt sind

Oft berichten wir darüber, dass die Digitalisierung immer umfänglicher wird und (beinahe) alle Prozesse in Industrieunternehmen erreicht. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen nun intelligente Schrauben:

Das schwedische Unternehmen Strainlabs hat Schrauben entwickelt, welche messen können, ob sie zu locker oder zu fest angezogen sind. Neben der Vorspannkraft soll es auch möglich sein, die Temperatur zu messen.

Wie funktioniert die intelligente Schraube?

In den Schrauben sind Sensoren verbaut, die mithilfe eines Routers miteinander verbunden werden können. Laut Unternehmen gibt es bei der Anzahl der smarten Schrauben kein Limit. Ein eigens entwickeltes Analyse-Tool gibt dann Auskunft darüber, wie fest oder locker jede einzelne Schraub angezogen ist. Zudem soll ein Alarm die maximale oder minimale Vorspannkraft melden, um Ausfälle zu verhindern.

Welche Schrauben schon mit Sensor erhältlich sind und wo sie eingesetzt werden können:

Vorsprung durch Technik auch in der IT: Wie Audi Innovationen beschleunigt

Für Autobauer sind digitale Kompetenzen schon heute ein Kernthema, aber in Zukunft werden sie noch essenzieller. Immer neue Anwendungen müssen entwickelt und für die Serie perfektioniert werden. Wer hier nicht nur mithalten, sondern anführen will, braucht eine adäquate IT-Plattform. Hier vertraut Audi auf die Enterprise-Kubernetes-Plattform Red Hat Openshift.

Grundlage für diese Entscheidung waren mehrere Kriterien:

  • eine sichere, stabile und skalierbare Umgebung
  • eine flexible und modulare Architektur
  • interaktives Arbeiten
  • Multi-Cloud-Kompatibilität
  • Hyperscaler-Lock-in vermeiden
  • hohe Sicherheit

Die Anforderungen waren also hoch. Aber das Marktumfeld ist extrem kompetitiv und die Lösung sollte möglichst auf den gesamten VW-Konzern skaliert werden.

Wie Audi die hohen Anforderungen mit der gewählten Plattform erfüllen konnte und wie diese die Anwendungsbereitstellung beschleunigt:

Digitalisierung im Mittelstand verliert an Schwung

Wie bereits beschrieben, erreicht die Digitalisierung mittlerweile auch die kleinste Schraube. Aber trotzdem scheint sie im deutschen Mittelstand an Schwung zu verlieren. Während sich die Digitalisierung im ersten Pandemiejahr 2020 noch beschleunigte, werden jetzt kleinere Brötchen gebacken. Zu diesen Ergebnissen kommt der ‚Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/20221‘:

„Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Digitalisierungsindex nur um einen Punkt auf 59 von 100 Punkten. Im Vorjahreszeitraum konnten noch zwei Punkte erzielt werden.“


Die Logistik ist bei der Digitalisierung trotz Rückschritt führend

Unter den befragten Branchen Handel, Industrie, Logistik, Handwerk, Bau- und Gastgewerbe konnten die Logistiger mit 65 von 100 möglichen Punkten den Bestwert erreichen. Die Industrie schafft es noch auf 63 Punkte und auf Platz 3 liegt das Handwerk (59 Punkte). Interessant ist allerdings, dass sich der Digitalisierungsindex in der Industrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar verschlechtert hat.

Investitionen in neue Arbeitsmodelle wegen Corona

Corona hat unsere Art zu arbeiten verändert. Entsprechend investieren Unternehmen auch in Kollaborationssoftware. 21 Prozent gaben an, in Lösungen für mobiles Endgerätemanagement investieren zu wollen, 20 Prozent in Cloud-Anwendungen. Security- oder Cyber-Defense-Lösungen sowie digitale Plattformen und Ökosysteme gaben 19 Prozent der Unternehmen als Ziel von Investitionen an. Gleichzeit sind 57 Prozent besorgt über die Sicherheit der neuen Remote-Arbeitsplätze und wollen diese zunehmend verbessern.

Alle Ergebnisse des „Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/2022“:

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