So soll Deutschland gleicher werden; ziehen Millennials für den Job nur in schicke Städte?; und weitere Themen

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Bundesregierung will Deutschlands Regionen gleicher machen. Dazu haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) und Familienministerin Franziska Giffey (SPD) einen Maßnahmenkatalog vorgestellt (pdf). So will der Bund künftig beispielsweise strukturschwache Regionen bei der Schaffung neuer öffentlicher Arbeitsplätze bevorzugen, also Forschungseinrichtungen und Behörden möglichst dort ansiedeln. Auch soll der Nahverkehr auf dem Land mit einer Milliarde Euro zusätzlich unterstützt werden. Der Plan sieht außerdem vor, dass eine staatliche Infrastrukturgesellschaft dafür sorgen könnte, in kaum besiedelten Gegenden Breitbandanschlüsse zu betreiben, wo es sich für private Firmen nicht lohnt. • Das sagen andere dazu.

Sind junge Berufstätige zu wenig flexibel? Wer aufsteigen will, muss oft umziehen – nach Frankfurt, Shanghai oder Cottbus. Die junge Generation sei dazu aber kaum bereit, so der Headhunter Klaus Hansen, Partner bei Odgers Berndtson. Sein Unternehmen befragt regelmäßig Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diese beklagten, dass sie für Auslandseinsätze kaum noch Personal fänden – außer es handle sich um besonders attraktive Städte. Die Geburtsjahrgänge ab 1980 seien selbst zum Umzug im Heimatland kaum noch bereit. Homeoffice dagegen sei beliebt – man bleibe eben gern zuhause. Hansen beklagt zudem sinkende Leistungsbereitschaft und hohe Ansprüche. Digital seien die Jungen allerdings fitter. • Das sagen andere dazu.

1,8 Millionen Menschen verdienen weniger als Mindestlohn. Das hat eine Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergeben. Aus einer repräsentativen Umfrage unter 30.000 Beschäftigten errechneten die Forscher*innen, dass im Jahr 2017 etwa 1,3 Millionen Menschen in Hauptbeschäftigung weniger als 8,84 Euro, den damals gültigen gesetzlichen Mindestlohn, verdienten. Hinzu kamen etwas mehr als eine halbe Million Beschäftigte, die im Nebenjob unter der gesetzlichen Grenze entlohnt wurden. Seit Beginn dieses Jahres beträgt der Mindestlohn 9,19 Euro pro Stunde, zum 1. Januar 2020 soll er auf 9,35 Euro angehoben werden.

Online-Händler müssen nicht telefonisch erreichbar sein. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte gegen Amazon geklagt, die seiner Ansicht nach die Informationspflicht verletze, weil Kund*innen nur schwer eine telefonische Hotline finden können. Ein Rückrufservice oder Chat sei als Alternative nach Ansicht des vzbv zu wenig. Das sahen die EuGH-Richter*innen anders. Demnach müssen Online-Händler lediglich dafür sorgen, dass Kund*innen “direkt und effizient” mit dem Verkäufer Kontakt aufnehmen können – was aber nicht zwingend per Telefon sein muss. Das Urteil hat Bedeutung für Online-Händler in ganz Europa. • Das sagen andere dazu.

Die Mehrheit der Deutschen würde ihr eigenes Auto aufgeben. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Creditplus Bank. Demnach könnten sich 58 Prozent der Befragten vorstellen, unter bestimmten Bedingungen auf ihr Auto komplett zu verzichten. Die Bereitschaft dafür hängt aber von alternativen Beförderungsmöglichkeiten ab: 36 Prozent machen eine kostenlose Nutzung des ÖPNV zur Bedingung, jeweils knapp 30 Prozent erwarten bessere Taktung oder besseren Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Sammeltaxis, Carsharing oder besser ausgebaute Radwege könnten jeweils 16 bis 18 Prozent vom Autoverzicht überzeugen. Unter gar keinen Umständen wollen 36 Prozent der Befragten auf ihr Auto verzichten. • Das sagen andere dazu.

Idee des Tages: Positive Energie ist ansteckend – auch auf Führungsebene, sagt Filiz Scarcella. Denn die Art der Führung hat Einfluss auf Werte, Ziele und Selbstverständnis aller Mitarbeiter*innen:

“Beziehungsfähigkeit wird in der Zukunft zu den wichtigsten Eigenschaften der Arbeitswelt gehören. Wir Menschen stehen (wieder) im Mittelpunkt und können - mit dem richtigen Mindset - Grossartiges erreichen.”

Was denken Sie? Sagen Sie uns Ihre Meinung zu den heutigen Themen in den Kommentaren und laden Sie Ihre Kontakte ein, mitzureden.

— Ben Hartlmaier, Matthias Huber, Jakob Schulz und Sara Weber, Gabriele Lange

Titelbild: Alte und neue Hausfassade in Berlin Mitte (Foto: Busà Photography/Getty)