Stahl-Blogger trifft auf AMAG Austria Metall
Stahl-Blogger mit Matthias Ramsl von AMAG Austria Metall in Ranshofen

Stahl-Blogger trifft auf AMAG Austria Metall

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Heute mit

Matthias Ramsl

Head of Business Unit - Industrial Application, AMAG Austria Metall

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Amag Austria Metall in Ranshofen

Hallo Matthias, ich freue mich auf das Gespräch mit dir, kannst du dich unseren Lesern kurz vorstellen?

Gerne. Mein Name ist Matthias Ramsl , ich bin 38 Jahre alt. Ich arbeite nunmehr seit mehr als zehn Jahren in der AMAG und habe nach meinem Studium der Betriebswirtschaft als Trainee in der AMAG begonnen.

Hier bekam ich Einblicke in verschiedene Abteilungen des Unternehmens wie zum Beispiel Produktion oder Einkauf. Nach dem Traineeprogramm war ich im Business Development beschäftigt und habe nach zirka zwei Jahren in den Vertriebsbereich für den Transportmarkt gewechselt.

Nach weiteren zwei Jahren bekam ich die Gelegenheit, die Leitung der Vertriebstochter AMAG Asia Pacific in Taiwan zu übernehmen. Dort haben meine Familie und ich beinahe fünf Jahre verbracht.

Seit Sommer 2022 bin ich wieder zurück in Ranshofen und habe zwischenzeitlich die Funktion Leitung Vertrieb - Industrielle Anwendungen übernommen.

Wie würdest du dein Aufgabengebiet „Leitung Vertrieb - Industrielle Anwendungen“ beschreiben und auf was musst du dabei achten?

In meiner Funktion geht es darum, gemeinsam mit unseren weltweit tätigen Vertriebsgesellschaften die Kontakte zu unseren Bestandskunden zu pflegen, sowie neue Kunden zu akquirieren.

Die strategische Ausrichtung des Vertriebsbereichs, die Preisgestaltung sowie die Planung der Absatzmengen ergänzen mein Aufgabengebiet.

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Kannst du uns einen Überblick über die Geschäftstätigkeiten von AMAG Austria Metall AG geben und wie sich das Unternehmen im Aluminiumsektor positioniert?

AMAG ist ein innovativer Premium-Lieferant von Primäraluminium, Recycling-Gusslegierungen, Walzprodukten und Komponenten für die Luft- und Raumfahrtindustrie.

Gegenüber unseren Mitbewerbern zeichnen wir uns vor allem durch die hohe und langjährige Kompetenz im Recycling von Aluminium aus.

Als Spezialitäten-Anbieter erfüllen wir zudem mit unserer Materialexpertise gezielt anspruchsvolle Kundenanforderungen aus vielen unterschiedlichen Industrien.

Im Bereich Luftfahrt bilden wir eine integrierte Wertschöpfungskette vom Recycling über das Vormaterial bis zum einbaufertigen Bauteil ab. Das ist einzigartig in der Industrie. Wir leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu einer effizienten und nachhaltigen Lieferkette durch Ausschöpfen der Potenziale des „Closed-loop“ Recyclings.

Der Vertriebsbereich „Industrielle Anwendungen“ ist zuständig für unsere Kunden aus dem Metallhandel und der Weiterverarbeitung.

Dieser Bereich ist aufgrund der Vielfalt der Anwendungen unserer Produkte eine wertvolle Ergänzung zum OEM Geschäft, beispielweise in der Luftfahrt- oder Automobilindustrie und sorgt für Stabilität.

Insbesondere stolz sind wir hier auf unsere langjährigen Kundenbeziehungen wie beispielsweise zu thyssenkrupp Materials Services . 

Welche Trends und Themen werden Deiner Meinung nach die Aluminium-Branche im Jahr 2023 noch bestimmen?

Wir sind gut in das laufende Geschäftsjahr gestartet, sehen aber schon seit Ende 2022, dass sich die Konjunktur deutlich abgeschwächt hat. Die hohen Lagerstände in vielen Branchen sollten sich zu Ende des ersten Halbjahres wieder normalisiert haben. Wir rechnen in der zweiten Jahreshälfte mit einer stabilen Nachfrage jedoch auf niedrigerem Niveau als noch im Vorjahr. Die Aluminiumpreise werden sich nach unserer Einschätzung daher bis auf Weiteres auf einem höheren Niveau einpendeln, als vor der COVID-Pandemie.

Welche wirtschaftlichen Trends und Entwicklungen hast du in den letzten Jahren beobachtet?

Die letzten Jahre waren von multiplen Krisen mit unterschiedlichen Auswirkungen geprägt. Die COVID-19 Pandemie stellte uns vor die Herausforderung, die Produktion unter Wahrung der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufrecht zu erhalten.

Gleichzeitig erwiesen sich stabil geglaubte Lieferketten als brüchig und erforderten rasches Handeln und das Erschließen alternativer Lieferanten.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar letzten Jahres führte insbesondere in Mitteleuropa zu einer Energiekrise und drastischen Preissteigerungen, welche in der Folge die Inflation Höchststände erreichen ließ.

Seit Ende vergangenen Jahres sehen wir uns zudem mit einer schwächelnden Konjunktur konfrontiert. Durch unsere strategische Aufstellung und das neue Walzwerk konnten wir diese Herausforderungen sehr erfolgreich bewältigen und im abgelaufenen Geschäftsjahr ein sehr gutes Ergebnis verbuchen.

Für die Zukunft sehen wir uns mit diesen Voraussetzungen jedenfalls gut gerüstet.

Du warst auch in Asien für AMAG Asia/Pacific tätig. Was ist der Unterschied in der geschäftlichen Welt zw. Asien und Europa?

Grundsätzlich gibt es gravierende kulturelle Unterschiede. Daher arbeiten wir in Asien, wenn möglich, mit lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um die bestmögliche Betreuung unserer Kunden sicherzustellen.

Im Handelsgeschäft sehe ich den wesentlichen Unterschied zu Europa darin, dass die Kunden oftmals eigentümergeführte Familienbetriebe sind. Hier spielt speziell die Kundebeziehung immer noch eine übergeordnete Rolle.

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Center for Material Innovation, AMAG Austria Metall in Ranshofen

Gibt es ein aktuelles Referenzprojekt in der AMAG, von dem du uns berichten möchtest?

Ziel der AMAG Austria Metall AG ist es, alle Aluminiumprodukte so umweltfreundlich wie möglich zu produzieren und damit die Kunden bei der Erreichung ihrer eigenen Umweltziele bestmöglich zu unterstützen.

--> ...aus diesem Grund wurde AMAG AL4®ever geschaffen.

AMAG AL4®ever steht für alle Aluminiumwalz- und -gussprodukte im Portfolio der AMAG, die sich durch einen besonders niedrigen CO2-Fußabdruck von unter 4 Tonnen CO2 pro Tonne Aluminium auszeichnen, und das „cradle-to-gate“. Produkte, die einen CO2-Fußabdruck von weniger als 2 Tonnen CO2 pro Tonne Aluminium aufweisen erhalten die Auszeichnung AMAG AL4®ever Star.

Gibt es aktuell neue Entwicklungen, an denen Ihr bei AMAG arbeitet?

AMAG CrossAlloys stellen eine neue Art von Aluminiumlegierungen dar, die hochgradig vorteilhafte Materialeigenschaften und ökologische Vorteile verschiedener Legierungen in sich vereinen.

AMAG CrossAlloy®.57 ist beispielsweise eine Mischung aus 5xxx und 7xxx, um hervorragende Umformbarkeit für leichte, hochfeste Strukturen realisieren zu können. Sie weist im Vergleich zu anderen hochfesten Legierungen deutlich verbesserte technologische Eigenschaften (z.B. Schweißbarkeit, Korrosionseigenschaften) auf.

Wie hat sich die Geschäftsstrategie von AMAG in den letzten Jahren entwickelt? Gibt es bestimmte Schwerpunkte oder Initiativen, die du hervorheben möchtest?

Die AMAG Strategie basiert auf den vier Säulen Innovation, Nachhaltigkeit, Vielfalt und Menschlichkeit und setzt auf nachhaltiges Wachstum.

Mit der Beteiligung an der kanadischen Elektrolyse in Kombination mit der ausgeprägten Kompetenz im Recycling in Ranshofen haben wir eine abgesicherte Vormaterialbasis. In unserem Walzwerk, dem modernsten der westlichen Welt, produzieren wird auf höchstem Qualitätsniveau und entwickeln laufend innovative Produkte.

So setzen wir einer neuen Legierungsfamilie „CrossAlloys“ einen Benchmark in der Industrie.

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Unsere grüne „Al4ever“ Produktlinie setzt wiederum Standards im Bereich des CO2-Fußabdrucks und der Nachhaltigkeit. Auszeichnungen und Top-Platzierungen bei externen Ratings bestätigen den von uns eingeschlagenen Weg. Die renommierte ESG-Agentur „Sustainalytics“ kürte AMAG kürzlich zum Besten von insgesamt 39 beurteilten Unternehmen in unserer Industrie.

Im Bereich der digitalen Dienstleistungen bieten wir mit der innovativen coilDNA-Technologie eine lückenlose und fälschungssichere Nachverfolgbarkeit unserer Produkte. Diesen Service stellen wir auch unseren Wettbewerbern sowie anderen Industrien wie Stahl und Kupfer zur Verfügung.

Vielfalt ist ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor der AMAG.

Wir beliefern weltweit über 1.000 Kunden mit mehr als 5.000 Produkten über alle Legierungsklassen und beschäftigen mehr als 2.000 Mitarbeiter:innen aus mehr als 30 Nationen.

Diese breite Aufstellung und hohe Kompetenz ermöglicht uns die nötige Flexibilität und schafft Stabilität – auch in der Zukunft. 

www.amag-al4u.com

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Heinz Peter Pülzl und Matthias Ramsl in Ranshofen



Danke für die Zusammenarbeit Matthias, wir wünschen Dir und deinem Team weiterhin viel Erfolg!

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Heinz Peter Pülzl

KeyAccount Manager der thyssenkrupp Materials Austria GmbH

heinz.puelzl@thyssenkrupp-materials.com

Tel.: 0043 664 835 07 98

#thyssenkrupp #maschinenbau #aluminium #metals #stahl

Thomas Reischer

Inside Sales Manager /Abteilungsleiter Werkzeug- u. Maschinenbau bei thyssenkrupp Materials Austria GmbH

1 Jahr

Wie immer sehr interessante Einblicke, freue mich schon auf den nächsten Beitrag. 👍

Sebastian Schellenberg

Key Account Manager bei thyssenkrupp

1 Jahr

Danke der AMAG für die tollen Partnerschaft, zum Beispiel auch bei der schwierigen Versorgungslage im letzten Jahr! 👏

Heinz Peter Pülzl

Key-Account-Manager @thyssenkrupp | Sales Stahl & Werkstoffe | Stahl-Blogger 🔊 Speaker #ManwithSteel ➡ Content Creator Club Award Gewinner 2024

1 Jahr

Danke Matthias Ramsl und AMAG Austria Metall für das Interview. Es hat Spaß gemacht und uns weitere Einblicke in Euren Geschäftsbereich gegeben. lg Heinz #ManwithSteel

Peter Tyoler

Hohlprofile I Rohre I Träger I Stabmaterial I Bleche

1 Jahr

Danke für den Artikel - sehr Empfehlenswert ! 👌

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