Stell dir vor, es ist Montag und niemand ist im Büro
Die Pandemie hat zweifellos viele Herausforderungen mit sich gebracht, die wir nicht ignorieren können. Die Fülle an Auflagen und Einschränkungen während dieser Zeit hat uns alle vor enorme Anpassungen gestellt, deren erneutes Durchleben kaum vorstellbar erscheint.
In der Tat ist die Pandemie ein Kapitel, das die meisten am liebsten schnell hinter sich lassen würden. Doch während wir uns von den Schattenseiten distanzieren möchten, hat eine Spur der Pandemie, das Arbeiten im Homeoffice, eine unerwartete Beliebtheit erlangt.
Während des Höhepunkts der Pandemie erwies sich das Homeoffice als Rettungsanker für viele Unternehmen. Doch heute, da sich die Situation langsam normalisiert, wird es fast schon zu einem Dilemma. Arbeitgeber*innen stehen vor der Herausforderung, ihre Mitarbeitenden wieder zur Rückkehr ins Büro zu motivieren, da viele von ihnen sich bereits an die Flexibilität des Homeoffice gewöhnt haben. Dabei geht es nicht um das ausschließliche Arbeiten im Büro. Arbeitgeber*innen haben schon Schwierigkeiten, ihre Mitarbeitenden für drei Tage die Woche ins Büro zu holen.
Warum aber der Drang, Angestellte zurück ins Büro zu bringen?
Obwohl Studien gezeigt haben, dass Mitarbeitende im Homeoffice oft genauso produktiv oder sogar produktiver sind als im Büro, deuten neuere Erkenntnisse darauf hin, dass langfristig der persönliche Kontakt und die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz unverzichtbar sind.
Der Austausch von Wissen und Ideen, die spontane Kreativität und die gemeinsame Entwicklung profitieren oft enorm vom direkten Kontakt mit Kolleg*innen. Neue Mitarbeitende, insbesondere Auszubildende, finden es im Homeoffice oft schwerer, sich im Unternehmen zurechtzufinden. Das Onboarding gestaltet sich schwieriger, und die Möglichkeit, von erfahrenen Kolleg*innen zu lernen, ist eingeschränkt.
Die Frage bleibt: Wie können Arbeitgeber*innen ihre Mitarbeitenden effektiv zurück ins Büro bringen? Es ist klar, dass überzeugende Gründe hierfür erforderlich sind. Studien zeigen sogar, dass die Flexibilität des Arbeitsortes mittlerweile zu den höchsten Prioritäten der Bewerber*innen gehört.
Was können also Unternehmen tun?
Arbeitgeber*innen sollten sicherstellen, dass das Büro eine angenehme und produktive Arbeitsumgebung bietet. Dazu gehören ergonomische Arbeitsplätze, ausreichend Platz für soziale Interaktionen und möglicherweise Bereiche für konzentriertes Arbeiten.
Arbeitgeber*innen könnten Anreize oder Belohnungen anbieten, um die Rückkehr ins Büro attraktiver zu gestalten. Dies könnte Vergünstigungen, Bonusleistungen oder besondere Events umfassen, die die Teambindung stärken.
Sie sollten die individuellen Bedürfnisse und Bedenken ihrer Mitarbeiter*innen berücksichtigen. Flexibilität bei Arbeitszeiten, Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder Unterstützung bei der Arbeitsplatzgestaltung könnten hier wichtige Faktoren sein.
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Es ist wichtig, den Mitarbeitenden klare Perspektiven aufzuzeigen und ihnen zu vermitteln, wie ihre Rückkehr ins Büro langfristig zum Unternehmenserfolg beitragen kann. Dies könnte die Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Entwicklung, Karrierechancen oder die Teilnahme an spannenden Projekten umfassen.
Indem Arbeitgeber*innen diese Aspekte berücksichtigen und auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter*innen eingehen, können sie die Rückkehr ins Büro effektiv gestalten und eine positive Arbeitsumgebung schaffen.
Das sind erstmal Ansätze für Berufe, die auch im Homeoffice ausgeübt werden können. Interessant ist es, wie Jobs, bei denen es keinerlei Homeoffice-Möglichkeiten gibt, auch in Zukunft weiterhin für Fach- und Führungskräfte attraktiv bleiben, damit Arbeitgeber*innen immer noch genügend Interessent*innen haben. Was wäre bloß los, wenn im Zeitalter des Fachkräftemangels auch noch Berufe ohne Homeoffice-Möglichkeit komplett ignoriert werden würden?
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3 MonateFür mich ein Führungsproblem, das mit direkter Kontrolle überspielt wird.