Stolze Gastgeber oder buckelnde Diener?
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Stolze Gastgeber oder buckelnde Diener?

Stolze Gastgeber oder buckelnde Diener?

Beides ist der falsche Ansatz, denn schnell wird aus Stolz Eitelkeit und aus zu viel Demut eben ein buckelnder Diener. Die gesunde Mischung macht es.  Eine gute Qualität, der Wunsch die Gäste glücklicher zu machen, als sie gekommen sind und deshalb ein gesundes Selbstbewusstsein für die eigene Leistung. Aber wie soll Selbstbewusstsein entstehen in diesen Zeiten, wo Kritik nicht mehr persönlich, sondern öffentlich geübt wird, wo man als Gastronom und Hotelier durch die immer komplexer werdenden Anforderungen, sich der Legalität des Handelns nicht mehr sicher sein kann und wo Qualität und Leistung nicht mehr geschätzt werden.

Die erste und meines Erachtens wichtigste Regel für den Aufbau von Selbstbewusstsein ist:  

Übernimm die Verantwortung für Dein Leben.

Übertragen auf uns als Branche heißt das, das Jammern über die Umstände abzustellen und stattdessen die Dinge anzupacken. Die Vorurteile kennen wir doch alle: Schlechte Bezahlung, ständige Überstunden, keine Wertschätzung, Arbeiten wenn die anderen frei haben und bestimmt noch ein, zwei mehr.

Aufgrund der gestiegenen Wareneinsätze und der gestiegenen Personalkosten stimmt die Kalkulation nicht mehr und der schleichende Abwärtstrend beginnt. Ergo ist der erste Schritt die Überprüfung der eigenen Preisfindung. Kein Produkt wandert über den Tresen, ohne dass der Preis wirtschaftlich und qualitativ gerechtfertigt ist. Wenn Du möchtest, dass die Löhne steigen, dann müssen zwangsläufig auch Deine Preise steigen. Ja, jetzt höre ich wieder die Stimmen der Zauderer und Zögerer, dass dann die Gäste wegbleiben. Das bringt mich zur Regel Nummer Zwei für den Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins:

Verlasse deine Komfortzone jeden Tag

Nur wenn Du ins Handeln kommst, wirst Du Resultate erzielen und nur durch Resultate kannst Du Deinen Erfolg messen. In meinem letzten Blog habe ich bereits über das Restaurant Nobelhart & Schmutzig in Berlin berichtet, welches sein Produkt am Wochenende um € 25 teurer verkauft, als unter der Woche. Die Nachfrage ist ungebrochen. Und wenn der erzielte Mehrumsatz dann auch noch reinvestiert wird in meine Gastgeber, dann entwickelt sich genauso schnell Loyalität und Mitverantwortung. Denn Regel Nummer drei besagt:

If you pay peanuts, expect to get monkeys

In 2017 hat in Deutschland eine  Arbeitnehmerin im Gastgewerbe im Schnitt nur € 26808 (brutto) verdient. Im Handel sind es bereits € 38518 (brutto). € 1000 (brutto) mehr im Monat. Für welchen Job würdest Du Dich entscheiden? Dazu kommt, dass von durchschnittlich 3,97 geleisteten Überstunden nur 52,6% bezahlt werden. Das ist zwar kein branchentypisches Phänomen, aber trotzdem nicht korrekt. Und bitte fang jetzt nicht an, über die mangelnde Qualität Deiner Mitarbeiter zu klagen, denn Regel Nummer vier heißt:

Klarheit vor Harmonie

Erstelle klare Anforderungsprofile für die zu besetzenden Stellen und mach keine Kompromisse, auch wenn es erstmal weh tut. Sprich mit Deinen Mitarbeitern und mache klar, worauf es Dir ankommt. Du setzt die Standards und kannst mögliche Abweichungen nur dann ansprechen, um sie zu korrigieren, wenn Du nicht erpressbar bist, weil Du Dich selbst nicht an die Regeln gehalten hast und zum Beispiel die Überstunden nicht bezahlt hast. Nur wenn beide Seiten respektvoll und klar miteinander umgehen, können Wertschätzung und Qualität steigen. Umgib Dich mit den Menschen, die Dich unterstützen und Dir helfen Deine Ziele zu erreichen. Dadurch entsteht eine positive Grundstimmung, die sich nachhaltig auf alle im Team auswirkt. Und beginnen tut es mit Regel Nummer 5:

Sieh den Prozess als Reise und mach den ersten Schritt

Die Veränderung passiert nicht über Nacht und der Weg wird lang und steinig, aber wie schon in Regel 1 und 2 beschrieben liegt es an Dir, ob Du irgendwann ankommen wirst. Analysiere wo Deine Stärken sind, plane die nächsten Schritte und erwarte keine Wunder. Sei realistisch in dem was Du Dir, Deinen Gästen und deinen Mitarbeitern abverlangen kannst und sei bereit für  Auseinandersetzungen und Rückschläge, aber gib nicht auf!

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt! Treffen Sie eine Entscheidung und kontaktieren Sie uns noch heute: Jetzt Kontakt aufnehmen!

Herzliche Grüße,

Götz

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