Studie #Zukunftskanzlei 2025
Transformationsplan für eine zukunftsfeste Steuerkanzlei
Die gesamte Arbeitswelt befindet sich aktuell stark im Wandel – das gilt auch für Steuerberater: Fachkräftemangel, Automatisierung und digitale Transformation sind hier nur drei der wichtigen Faktoren. Ein Experten-Team aus Zukunftsforschern, Steuerberatern, Kanzleimitarbeitern, Mandanten und Branchenexperten hat unter der Führung des Software-Anbieters lexoffice deshalb über ein Jahr an einem Zukunftsbild der Steuerkanzlei von morgen gearbeitet. Erste Ergebnisse wurden jetzt in der Studie #Zukunftskanzlei 2025 veröffentlicht.
Die fortschreitende Digitalisierung gibt Kanzleien in puncto Effizienz eine hohe Schlagzahl vor: So entfallen im Zuge der digitalen Transformation ehemalige Kernaufgaben des Steuerberaters in der Finanz- und Lohnbuchhaltung. Es stellt sich die Frage, welche Tätigkeitsfelder es künftig in einer Steuerkanzlei geben wird und welche Kompetenzen dafür benötigt werden. Sicher scheint nur: Mit althergebrachten Organisations- und Führungskonzepten wird es zunehmend schwer werden, passende Fachkräfte zu finden und zu binden. Hinzukommt, dass digital arbeitende Mandanten neue Anforderungen an die Erreichbarkeit und Arbeitsweise des Steuerberaters stellen und dieser Trend mit der „Generation Y“ und den „Digital Natives“ massiv zunehmen wird. Damit eine Kanzlei unter diesen Voraussetzungen weiterhin erfolgreich sein kann, bedarf es eines klaren Zukunftsbilds für die Branche, das motiviert, die Richtung weist und Sicherheit gibt.
Die Branche baut an der Kanzlei der Zukunft
Wenn vom zukünftigen Berufsbild des Steuerberaters die Rede ist, dann geht es nicht nur um das schlichte Digitalisieren von Belegen, das Einführen einer neuen Software oder die Optimierung einzelner Prozessschritte, sondern um eine ganz neue Sichtweise auf das berufliche Tun. Im Rahmen der Initiative „Kanzlei der Zukunft“ von lexoffice wurden hierzu Ideen und Szenarien in Co-Creation-Workshops gemeinsam mit Steuerberatern, Kanzleimitarbeitern, Journalisten und weiteren Branchenexperten erarbeitet.
Der erste Workshop dazu fand bereits im Herbst 2018 in Düsseldorf statt. 15 Experten aus der Branche beschäftigten sich mit globalen Megatrends und deren Bedeutung für die Steuerkanzlei. Es wurden Zukunftsthesen abgeleitet und erste konkrete Handlungsfelder für die Kanzlei 2025 erarbeitet.
Im Frühjahr 2019 versammelten sich dann über 30 junge Steuerberater und Studenten, die künftig in der Branche aktiv werden möchten, unter dem Motto „Think like a Start-up“. Zwei Tage lang wurde in der Zeche Zollverein inspiriert, innoviert, produziert und präsentiert.
Die Ergebnisse wurden auf Basis des von der Zukunftsagenten GmbH entwickelten und patentierten Ansatz Workforce Evolution® softwaregestützt zu Gruppierungen konkreter Tätigkeitsfelder, operativer Arbeitsabläufe und notwendiger Kompetenzen verdichtet („Future Familys“). Eine darauf aufbauende Potentialanalyse fasst die wesentlichen Risiken zu scheitern zusammen und lenkt den Fokus auf die Bereiche, die mit besonderem Augenmerk betrachtet werden müssen. Kernbotschaften: Es braucht unter anderem neue Fachkenntnisse, neue Denk- und Arbeitsweisen und neue, flexible Infrastrukturen. Ein Transformationsplan zeigt dazu konkrete Anknüpfungspunkte auf.
Die Studie #Zukunftskanzlei 2025 zeigt anhand konkreter Handlungsempfehlungen: Wer jetzt seine Kanzlei neu ausrichtet, bietet seinen Mandanten auch in Zukunft noch einen hohen Mehrwert. Die folgenden Beispiele aus der Studie zeigen, dass sich der Wandel auf allen Ebenen vollziehen muss, um auch in Zukunft als erfolgreiche Kanzlei bestehen zu können:
Neue Mandantenanforderungen
Ein zentraler Wandel besteht darin, dass digital arbeitende Mandanten neue Anforderungen an die Erreichbarkeit und Arbeitsweise des Steuerberaters stellen. Zu den Mandanten von heute gehören längst auch Anhänger der „Generation Y“ und Digital Natives. Diese fordern neue Formen der Zusammenarbeit, wollen nicht mehr mit Papier arbeiten und beispielsweise lieber skypen anstatt in die Kanzlei zu kommen. Kanzleien müssen diese Bedürfnisse künftig mit digitalen Infrastrukturen und Services bedienen.
Erweiterte Smart-Data-Kompetenzen sind gefragt
Immer mehr Tätigkeiten werden durch Computer übernommen und automatisiert. Durch künstliche Intelligenz können zunehmend auch komplexere Aufgaben durch Maschinen bewältigt werden. In Kanzleien gilt es daher, jetzt mit dem Aufbau von Smart Data Kompetenzen zu starten und für benötigte Fachkräfte attraktiv werden. Denn die Daten, die in den Kanzleien vorliegen, sind ein wertvolles Instrument, um die Beratungsleistungen zu erweitern, Prozesse effizienter zu gestalten und Kunden so bessere Services anbieten zu können.
Im Fachkräftemangel ist eine moderne Arbeitskultur gefragt
Um auch künftig Talente anzuziehen und für die neuen Generationen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, müssen bisherige Auffassungen von Führung und Kultur in Kanzleien aufgebrochen werden. Eine hohe Eigenverantwortlichkeit mit Raum für Kreativität und Innovationen, Kollaboration statt Hierarchien und flexible Arbeitsmodelle sind gefragt, um sich am Arbeitsmarkt gut aufzustellen.
KMUs werden zur Fokuszielgruppe
Zentrale Beratungsfelder sind künftig stark an die Bedürfnisse der Mandanten geknüpft und gehen über das aktuelle Beratungsportfolio hinaus. Dazu gehören etwa die Digitalisierung von Prozessen und Arbeitsweisen und die Beratung, wie sich Unternehmen flexibel an neue Marktanforderungen anpassen. Vor allem KMUs rücken in den Fokus, da sie nicht auf die Expertise von Unternehmensberatern zurückgreifen können und der Steuerberater eine zentrale beratende Rolle einnimmt.
Die vollständige Studie steht www.zukunftskanzlei.com zum Download zur Verfügung.
Übrigens: Das Projekt geht weiter. Im Frühjahr 2020 werden in neuen Formaten die bisherigen Ergebnisse weiterentwickelt, vertieft und verprobt. Alle Informationen dazu unter www.zukunftskanzlei.com