Talk is cheap until you talk to a lawyer
Der Markt für anwaltliche Dienstleistung verändert sich ständig. Das Branchenmagazin JUVE hat aktuell 30 Thesen zur Entwicklung des Rechtsmarktes bis 2030 veröffentlicht und dabei die an sich wenig überraschende Feststellung getroffen, dass Wirtschaftskanzleien im Jahr 2030 ihre Leistungen anders erbringen werden als heute. Und sie würden andere Leistungen erbringen. Neben die klassische Rechtsberatung würden weitere Dienstleistungen treten und die Struktur der Kanzleien werde anderen Wirtschaftsunternehmen ähnlicher. Eine der Thesen besagt, dass die Kosten für externe Rechtsberatung um 30 Prozent sinken würden. Auch das ist im Grundsatz keine neue Entwicklung, wobei sich die Frage stellt, wie man auf die 30 % kommt. Tatsache ist, dass in allen Umfragen der letzten Jahre die Leiter von Rechtsabteilungen zu hohe Preise der beauftragten Kanzleien/Anwälten zu einer Beendigung der Mandatsbeziehung geführt haben. Weitere Hauptursachen waren: zu schwache Performance, zu schlechter Service und zu häufiger Wechsel der Sachbearbeiter in der Kanzlei. Kanzleien mit sehr vielen angestellten Anwälten (sog. hoher Leverage) und/oder sehr hohen Stundensätzen werden insoweit sicher weiter unter (Rechtfertigungs-)Druck geraten. Für sogenannte Packaged oder Commoditized Work – also normale rechtliche Standardberatung – werden die Preise sicher sinken. Auch wird zunehmend die Forderung nach Fix-Preisen oder Pauschalen aufkommen. Die Mandanten werden nur noch bereit sein hohe Stundensätze für echte Expertenarbeit, die durch entsprechend spezialisierte Anwälte persönlich erbracht wird, zu zahlen. Das ist nicht die schlechteste Ausgangslage für fachlich breit aufgestellte deutsche Wirtschaftskanzleien.
Very true 😉