Technikerin Žaklina berichtet von ihrer Ausbildung am Camillo Sitte Bautechnikum
In einer Ausgabe der Zeitschrift "Der österreichische Installateur" berichtet Žaklina Prajo, Absolventin des Camillo Sitte Bautechnikums in Wien und Technikerin bei HANDLER , warum sie sich für einen Beruf in der Baubranche entschieden hat und sie diese Entscheidung jederzeit genauso wieder treffen würde:
Wie alles begann
Ich bin vor sechs Jahren nach Wien gekommen. Vor vier Jahren entschied ich mich für die Fachschule Bautechnik mit Betriebspraxis am Camillo Sitte Bautechnikum, die ich in 3,5 Jahren erfolgreich abgeschlossen habe. In dieser Zeit hatten wir jede Woche einen „Bauhof-Tag“, an dem wir mit verschiedenen Maschinen gearbeitet und viel Praktisches gelernt haben. Das hat mir, neben der Theorie, viel Freude gemacht.
Theorie und Praxis vereint
Im Rahmen eines Betriebspraktikums im letzten Semester war ich bereits mehr bei der Firma HANDLER im Unternehmen als in der Schule. Hier konnte ich zeigen, was ich gelernt habe, und hatten sogar die Möglichkeit, im Unternehmen zu bleiben. Die Bauwirtschaft sucht nämlich viele Bautechniker:innen. Darüber hinaus entschied ich mich für eine berufsbegleitende Ausbildung am Camillo Sitte Bautechnikum. Im September 2023 werde ich meine Matura absolvieren.
Das Interesse für Bauen liegt in der Familie
Schon als kleines Mädchen wollte ich Architektin werden. In meiner Freizeit habe ich immer gezeichnet. Da mein Vater in der Baubranche arbeitet und später mit seinen Geschwistern eine Firma gegründet hat und auch die meisten anderen Mitglieder meiner großen Familie in der Branche tätig sind, war für mich der Weg früh klar. Seit meiner Kindheit besuchte ich die Baustellen mit meinem Vater, mein Interesse wuchs weiter. Am Anfang hatten meine Eltern ein wenig Angst. Sie befürchteten, dass die Ausbildung für mich sehr schwierig sein würde, da ich ja erst seit zwei Jahren in Wien war. Aber sie unterstützten mich von Anfang an. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.
Diversität am Bau
Frauen in der Branche sind definitiv eine Minderheit, besonders in technischen Positionen. Aber ich fühlte mich nie von Männern „überrannt“, die den gleichen Job machen. Die Fähigkeiten werden geschätzt und es spielt keine Rolle, ob die Arbeit von einem Mann oder einer Frau erledigt wird. Seit ich in der Baubranche tätig bin, merke ich jedoch einige Unterschiede. Wir Frauen werden auf einer Baustelle sehr geschätzt, weil wir für den „normalen“ Umgang miteinander sorgen und die Baustellen-Kommunikation immer auf einem anständigen und wertschätzenden Niveau halten können. Ich mache alle Arbeiten gerne und liebe die vielfältigen Herausforderungen. Ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe.
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Ausbildung in der Pandemie
Das Homeschooling in den letzten Monaten war anstrengend und eine große Umstellung. Aber in der Praxis merkt man, dass man das selbstständige Arbeiten wie im E-Learning gut gebrauchen kann. Die Pandemie hat – zusätzlich zu den vielen Veränderungen im Bauen aufgrund der notwendigen Nachhaltigkeit und Klimaschonung – viel verändert. Derzeit steigen die Preise von Materialien stark, was alle im Baubereich sehr beschäftigt. Auch die Lieferzeiten sind länger geworden.
Zeit für anderes Meine Hobbys?
Ich habe Glück. Mein Hobby ist mein Beruf. In meiner Freizeit gehe ich gern mit meiner Familie in der Natur spazieren. Ich tanze Folklore und spiele Klavier. Reinschnuppern erwünscht!
Gerne will ich Jugendliche ganz herzlich einladen, unsere Fachschule zu besuchen. Mit dem Abschluss haben sie vieles gewonnen und können schon sehr jung in den Beruf einsteigen. Vor allem möchte ich die Mädchen und Frauen einladen. Wir sind zusammen stärker und können gemeinsam aufzeigen, dass der Job in der Baubranche für Frauen geeignet ist und dass wir die Aufgaben ebenso gut bewältigen wie unsere männlichen Kollegen. Wichtig ist nur, dass einem das Bauen Freude macht!
Du möchtest eine Karriere in der Baubranche starten?
Ob im Bereich Hochbau, Holzbau oder Gebäudetechnik. Wir sind stets auf der Suche nach ambitionierten Mitarbeiter:innen, die gerne eigenverantwortlich arbeiten, Gestaltungsspielraum schätzen, neugierig sind und Freude am Tun haben!
Der gesamte Artikel aus "Der österreichische Installateur" (06/2021) ist hier zu finden.