Tohuwabohu in Brüssel und Berlin
Es sagt etwas über den Zustand der Regierungskoalition aus, wenn der Partner sich darüber beschwert, daß eine Deutsche an die Spitze der EU wechseln soll. Haben nicht auch sozialdemokratische Mitglieder des EU-Rates an dem einstimmigen Vorschlag mitgewirkt? Erstaunlicher Versuch der Selbstverzwergung. Ob Deutschland so als Führungsnation durchgeht, mag bezweifelt werden. Es ist zwar nicht die Nationalität von Frau von der Leyen im Vordergrund für ihre Auswahl, aber daß eine Deutsche auch von Staaten, die durchaus nationale Außenpolitik betreiben, für Wert befunden wird für die Position, belegt durchaus die breite internationale Wertschätzung für deutsche Regierungsmitglieder. 74 Jahre nach Kriegsende ist das beruhigend.